Haupt- und Finanzausschuss Wasserburg lässt unterschiedliche Varianten prüfen - Kölbl: „Kommunen stehen mit dem Rücken zur Wand“
Luftfiltergeräte sollen im ganzen Freistaat in allen Schulen und in allen Kindergärten bis September installiert sein (wir berichteten). Auch im Haupt- und Finanzausschuss Wasserburg waren sie deshalb nun Thema in der jüngsten Sitzung. Es gibt eine staatliche Förderung in Höhe von 50 Prozent. Ob damit der Präsenzunterricht wieder wie gewohnt stattfinden könne ab dem neuen Schuljahr, das lasse sich laut Bürgermeister Michael Kölbl jedoch nicht sicher sagen.
„Fakt ist: Es gibt keine eindeutigen Fakten“, so der Rathauschef.
Es gebe unterschiedliche Stellungnahmen zu den Luftfiltergeräten – während der Kultusminister die Anschaffung predige, stehe dem beispielsweise das Umweltbundesamt negativ gegenüber. Außerdem kritisierte Kölbl, eine Anschaffung bedeute keine Zusicherung für Präsenzunterricht und löse auch nicht das regelmäßige Lüften ab.
Eine eindeutige Argumentation für die Beschaffung sehe er nicht, allerdings führe auch kein Weg daran vorbei, die „Kommunen stehen mit dem Rücken zur Wand“.
Aktuell seien an den Grundschulen in Wasserburg und Reitmehring Testgeräte im Einsatz, die Schulleiter haben hier laut Werner Gartner (SPD) unterschiedliche Meinungen.
Auch die Geräuschentwicklung solle das Gremium nicht außer Acht lassen. Außerdem befürchtete Gartner, wenn die Pandemie im kommenden Jahr vorbei sei, „werden die Geräte im Keller rummodern“.
Weil die Geräte sich mit etwa 3500 Euro pro Stück – auf die einzelnen Klassenzimmer gerechnet – zu einer hohen Summe läppern, gab der Bürgermeister auch zu bedenken, dass es auch möglich sei, diese vorerst nur zu mieten.
Edith Stürmlinger (BF) schlug vor, alternative und günstigere Lüftungsmöglichkeiten auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen.
Für Heike Maas (CSU) war klar: Die Luftfiltergeräte seien „keine multifunktionale Zweckwaffe“, dennoch wolle sie die Chance nutzen, eine Förderung dafür zu erhalten. Für sie sei es, wie für die meisten Ausschussmitglieder, am wichtigsten, „dass die Kinder in die Schule zurückkönnen“.
Trotzdem will nun der Haupt- und Finanzausschuss nichts überstürzen:
Grundsätzlich stehe er den Geräten zwar positiv gegenüber, allerdings wolle er die unterschiedlichen Möglichkeiten von Kauf über Leasing bis hin zu einer fest eingebauten Lüftungsanlage – wobei dies bis zu Beginn des neuen Schuljahres dann nicht umsetzbar sei – auf ihre zeitliche Umsetzbarkeit, den Energiebedarf und auch die Kosten überprüfen.
Mit sechs Für- und drei Gegenstimmen endete die Diskussion für dieses Vorgehen. Die Ergebnisse sollen in der nächsten Sitzung des Stadtrates vorgestellt werden.
Warum wurde nicht schon viel eher etwas unternommen/entschieden? Man weiß seit rund einem Jahr, dass Luftfilter helfen.
Ich rechne nicht damit, dass bis September überhaupt etwas passiert…
Wenn die Pandemie im nächsten Jahr vorbei ist, dann glaube ich auch wieder an den Weihnachtsmann. Äußerst irritierend, wie die Lokalpolitik hier im wahrsten Sinne des Wortes herumeiert.
Auch wenn die Luftreiniger sicherlich kein Allheilmittel darstellen, dürften diese zumindest die Maskenpflicht in den Klassenräumen hinfällig werden lassen.
Ach, alles gut!
Lasst es einfach!
Die alternativen Lüftungsmethoden mit Fenster öffnen reichen! Top!
Ab Oktober schließen wir einfach wieder die Schulen und hoffen mal, dass 2022 im Sommer sich Covid 19 im Sand verläuft!
Müssen’s halt einfach durch die Kinder!
So traurig!
Wenn die lieben Herrschaften noch länger rumeiern, wird das auch nicht zu Beginn des Schuljahres 22/23 umsetzbar sein.
Natürlich ist eine Luftfiltergeräte keine Wunderwaffe, aber sicherlich besser, als nichts. Die Kinder müssen in die Schule. Da sollte alle „Hilfsmittel“ ausgeschöpft werden.
Ich kann die Scheinargumente der Landkreisbürgermeister, der Statdträte etc. nicht mehr hören. Der Nutzen der Luftfilter IST erwiesen! Das Lüften wird nicht völlig überflüssig, aber alle 20min für 10min lüften wird überflüssig; es reicht das Normalmaß zu jedem Stundenwechsel. Die Folgekosten sind überschaubar und für die Vorbereitung der Anschaffung waren jetzt 20 Monate Zeit. Das Geld MÜSSEN uns die Kinder – unsere Zukunft! – Wert sein, die haben seit 20 Monaten genug gelitten!
Wer kleinteilig genug bestellt, d. h. unter 240.000€, braucht auch keine Ausschreibung. Dann geht der Kauf ganz flott. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Und wo kein Wille ist, stehen nur Hindernisse. Liebe Bürgermeister und Stadt- bzw. Gemeinderäte nehmt Euch ein Beispiel an Helmut Schmid, als er während der Sturmflut Innensenator in Hamburg war: er hat einfach GEMACHT!
Lassts euch Zeit, pressiert ja nix…
Alternativ kann man das Geld auch aus dem Rathausfenster schmeissen, dann freuen sich wenigstens ein paar Menschen.