Themenwochen Strom - Klimawandel im Visier - Wasserkraftwerk unter der Lupe
Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Team Energiewende Bayern“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums finden derzeit die „Themenwochen Strom“ im Markt Haag statt. Stellvertretend für klimaneutrale Stromerzeugung gestern und heute steht das kleine Wasserkraftwerk in der Gemeinde Soyen mit dem Zulauf aus dem dortigen See. Dort gab es heute zur Themenwoche eine Führung der Kraftwerke Haag (KWH).
Lorenz Wieser von den KWH startete die Führung an der Schleuse des Soyener Sees. Er blickte auch kurz auf die Geschichte zurück: „Auf Initiative von Franz Xaver Mttermaier wurden 1921 die Kraftwerke Haag gegründet. Statt auf Kohle aus dem Ruhrgebiet, setzte Mittermaier auf Wasser aus der Heimat. Der Soyener See mit seinem natürlichen Zulauf von Fisch- und Nasenbach war dazu ideal.“ Ein unterirdisches Rohr führe 2,2 Kilometer lang unter Soyen hindurch und der Wasserdurchfluss mit 3000 Liter pro Sekunde sei immer gleich.
Foto von der heutigen Führung (von links): Dr. Florian Haas (Dritter Bürgermeister Haag), Sebastian Linner (Bürgermeister Rechtmehring), Franz Stein (Bürgermeister Ramsau-Reichertsheim), Hans Urban (Umweltreferent Haag), Dajana Hornuff (KWH), Josef Allio, (Stadtwerke Wasserburg), Sebastian Dütsch (KWH), Thomas Weber (Bürgermeister Soyen) und Lorenz Wieser (KWH).
Das eigentliche Kraftwerk befindet sich in Vorderleiten. Das Fallrohr aus Eisen hat 50 Meter Gefälle, einen Durchmesser von 1,5 Metern und zirka fünf Bar Druck.
Im Kraftwerk befinden sich unter anderem zwei kleine Turbinen von 1923 und eine große Turbine aus dem Jahr 1927. „Die meisten Teile sind noch Original aus dieser Zeit“, erzählt Lorenz Wieser.
Dr. Florian Haas, Dritter Bürgermeister aus Haag, bezeichnete den Klimawandel als große Herausforderung. „Regional – das ist in allen Bereichen sehr wichtig, auch beim Strom. Ein Kraftwerk am Ort muss man einfach sehr wertschätzen.“
Der Geschäftsführer der KWH, Dr. Ulrich Schwarz, hob die tolle Pionierarbeit vor 100 Jahren hervor. „Die Bedeutung der Energiewende werde immer größer. Der Klimawandel stellt die KWH vor große Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten.“ So steige einerseits die Nachfrage nach E-Mobilität, auf der Netzseite seien aber auch hohe Ausgaben zu erwarten.
Auch Umweltreferent Hans Urban forderte ein Umdenken in Bezug auf den Klimawandel. Große Themen seien Mobilität, Wärme und Netze.
TG
Servus,
Wie viel Leistung hat denn das Kraftwerk?
Grüße Benjamin
Ca 900KW in der Spitze
Jahresleistung bei 2,8 mio KW/h
Auf einem Taferl am Kraftwerk stand 950 KW. 1923 war man mit diese „Ökologie“ noch nicht so weit wie heute. Heute bracuen E-Kraftwerksbetreiber einen Nachweis, das Fische auch wirklich erfolgtreich wandern und ablaichen können. §35 WHG. Ein Schild soll dazu nicht ausreichen
Toller Ökostrom. Damit wurde der restliche Nasenbach trockengelegt und dient jetzt nur noch als Kläranlagenvorfluter. Die Nasen laichen dort schon viele Jahre nicht mehr Erfolgreich, obwohl der andere große Stromerzeuger am Inn viel Geld in seinen Mündungsbereich gesteckt hat.