Junger Mann geht Polizisten an - Weitere Wutanfälle gestern auch gegen den Rettungsdienst
Gestern Abend gegen 20 Uhr im Bereich der Münchener Straße in Rosenheim: Zwischen einem 24-Jährigen und einem 33-Jährigen war es zu einem Streit mit Körperverletzung gekommen. Als die alarmierten Polizisten vor Ort den Sachverhalt aufnehmen wollten, habe sich der 24-Jährige völlig uneinsichtig gezeigt.
Er habe die Beamten angeschrien mit den Worten -„er mache alle tot“. Der Mann konnte nicht mehr beruhigt werden und musste in Gewahrsam genommen werden, so die Polizei heute.
Beim Verbringen in das Dienstfahrzeug habe er versucht, die Beamten zu schlagen – im Dienstfahrzeug selbst schlug er mit den Füßen wild um sich, trat gegen die Windschutzscheiben und Sitze des Streifenwagens.
Die Polizisten wurden fortwährend mit übelsten Beschimpfungen betitelt, heißt es weiter.
Die Beamten leiteten Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen eines tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte ein.
Der Sachverhalt wurde weitestgehend durch die mitgeführte BodyCam aufgenommen und dokumentiert, so die Polizei.
Am Dienst-Pkw entstand geringer Sachschaden von rund 200 Euro.
Weitere Aggressions-Fälle gestern – auch gegen den Rettungsdienst!
Vogtareuth, Krankenhausstraße, 8 Uhr
Ein 29-jähriger Mann aus Vogtareuth verständigte am gestrigen Morgen den Rettungsdienst, da er Alkohol getrunken habe und sich nun Unwohl fühle.
Als das Team des Rettungsdienstes vor Ort erschien und dem Mann Hilfe anbieten wollte, zeigte er plötzlich ein völlig anderes Verhalten. Er war aggressiv und gewaltgeneigt und warf sogar eine Glasflasche auf die Mitglieder des Rettungsdienstes, so die Polizei heute.
In der Folge wurden die Beamten dazu verständigt und auch hier zeigte der junge Mann weiter ein aggressives Verhalten und ging auch auf die Beamten los.
Der 29-Jährige musste gefesselt werden und wurde in der Folge in eine Fachklinik zur weiteren Behandlung aufgrund seines Alkoholkonsum eingeliefert.
Die Beamten ermitteln wegen Körperverletzung und eines tätlichen Angriffes auf Vollstreckungsbeamte sowie gegenüber dem Rettungsdienst.
Die Einsatzkräfte wurden durch das Verhalten des Mannes zum Glück nicht verletzt.
Rosenheim, Pfaffenhofener Straße, 11 Uhr
Was einen 21-jährigen Rosenheimer dazu bewogen hat, vormittags in der Pfaffenhofener Straße Autospiegel von geparkten Fahrzeugen mit der Hand und den Füßen abzuschlagen und zu treten, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben. Der junge Mann wurde nach seiner Tat von der Polizei auf richterliche Weisung in Gewahrsam genommen.
An den Fahrzeugen entstand ein Sachschaden von rund 500 Euro, aktuell sind der Polizei zwei Geschädigte bekannt. Gegen den 21-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet.
Beschämend, mit was sich Polizeibeamte abplagen müssen.
Hier im Bericht steht: „Der 29-Jährige musste gefesselt werden und wurde in der Folge in eine Fachklinik zur weiteren Behandlung aufgrund seines Alkoholkonsum eingeliefert.“ Da ganz häufig derartige Berichte mit dem lapidaren Hinweis auf die erfolgreiche Einlieferung enden, würde mich interessieren, was dann weiter passiert. Braucht’s in dieser Fachklinik die Fesseln dann nicht mehr? Ist der Enfesselte dann plötzlich friedlich, weil er in der Fachklinik ist? Sind die Pflegekräfte insbesondere die Schwestern in Selbstverteidigungstechniken geschult? Den Einsatzkräften ist in diesem Fall Gott sei Dank nichts passiert. Bleibt zu hoffen, dass das auch bei den Fachkräften der Fachklinik der Fall war. Provokante Frage abschließend: War die Einlieferung wirklich notfall-medizinisch begründet oder hätte der 29-jährige seinen Rausch nicht auch in der Ausnüchterungszelle ausschlafen können?
„Der Sachverhalt wurde weitestgehend durch die mitgeführte BodyCam aufgenommen und dokumentiert, so die Polizei.“
Soso, weitestgehend… Und der Rest? Ein Schelm, wer hier Böses denkt.
Vielleicht täusche ich mich, aber ich höre Kritik an der Polizei aus manchem Kommentar heraus. Warum? Es ist sicher nicht angenehm, sich mit außer Rand und Band geratenen Betrunkenen abgeben zu müssen, um Mitarbeiter des Rettungsdienstes (deren Beruf eh alles andere als leicht ist) und andere zu schützen.
Ich finde, die Gewalt gegen Polizei und (unbegreiflicherweise) gegen Rettungsdienste sowie im Allgemeinen nimmt zu (…)
Natürlich, Gewalt gegen Sanitäter ist klar zu verurteilen. Gewalt generell und Abneigung zumindest dann, wenn der Antrieb es ist „gegen alles staatliche“ zu sein. Aber es gibt auch so viele Fälle, dass Ottonormalverbraucher auf den Boden gedrückt und gefesselt wird, wegen einer Ordnungswidrigkeit, das dann in „Strafanzeige wegen Widerstandes gegen Staatsgewalt“ endet, damit niemand auf die Idee kommt den Polizisten etwas vorzuwerfen. Nur 2% aller Anzeigen gegen Polizisten führen zur einer Anklage. Und die restlichen 98% dürften nicht nur von den Personen kommen, die Sie angesprochen haben. Selbst öffentlich rechtliche Sendeanstalten berichten von Opfern, die zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort standen und deshalb wochenlang im Krankenhaus lagen und dann nicht Opfer sondern Täter waren. Ich empfehle „wer kontrolliert die Polizei“ in der ARD Mediathek. Sollte in jeder Schule gezeigt werden.
Ich glaube eigentlich nicht daran ohne Grund von der Polizei gefesselt zu werden. Bin auch schon spät abends kontrolliert worden. Wurde freundlich um Führerschein oder Ausweiß gebeten.
Das ist gut. Glauben schützt.
Was, @Ottonotmal, hat Ihr Kommentar mit dem Bericht über betrunkene, völlig ausrastende, aggressive Männer zu tun? Nichts! Daß Gewalt seitens der Polizei genauso zu verurteilen ist, wie bei allen anderen, ist selbstverständlich, aber darum ging es hier nicht.
Weil Aggression auch dadurch entstehen kann, dass man sich unfair behandelt fühlt. Wenn Sie einem subjektiven Polizeibericht Glauben schenken ohne ihn zu hinterfragen, ist das Ihre Sache. Ich dagegen hab das schon mit eigenen Augen erlebt, dass bei einer Taschenkontrolle ein friedlicher (aber alkholisierter) Mensch zur Machtdemonstration unsanft an die Wand gedrückt (und zum Ausrasten angestiftet) wird. Mich verwundert es nicht, dass keiner mehr Respekt vor dieser Polizeit hat. Respekt muss man sich verdienen. Und das geht auf diese Weise halt eben nicht. Vielleicht haben Sie ja Kinder, die abends mal in Ro oder M weggehen. Vielleicht müssen die das dann mal lernen.
@sonnia – Da bin ich wohl gründlich missverstanden worden. Mir ging es darum, aufzuzeigen, dass die Mitarbeiter in der Fachklinik mit den kranken Gewalttätern fertig werden müssen. Ohne BodyCam, Schlagstock, Pfefferspray und Fesseln. In das mit einer knappen Nachtdienstbesetzung von zwei jungen Schwestern auf einer normalen Aufnahmestation.
Denkt mal darüber nach!
Okay. Verstehe ich.
Aber was denn dann?
Wenn man so einen auf der Straße lässt, wird der nächste Vorbeikommende attackiert.
@Ottonormal, Respekt sollten sich auch die zu Überprüfenden verdienen.
Ich habe keinen Respekt vor besoffenen Randalierern, die nicht mehr wissen, wie man sich benimmt!