Ideenwettbewerb für ehemaliges Betriebsgelände der Firma Burkhardt
Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Wasserburg ist groß. Im ehemaligen Betriebsgelände der Firma Burkhardt am Holzhofweg (derzeit Kulturmeile in der Altstadt, Foto: Theater Wasserburg) sieht die Stadt nun eine Möglichkeit, weiteren Wohnungsbau zu verwirklichen. Dafür will der Stadtrat einen Ideenwettbewerb starten, was bei der gestrigen Sitzung beschlossen wurde.
Die Lage des Geländes werde nicht einfach für die Planer, erklärte Robert Mayerhofer vom Liegenschaftsamt der Stadt. Die Grundstücksausrichtung sei nicht immer optimal, es bestehe Hochwassergefahr und auch die Hanglage müsse berücksichtigt werden. Für den Ideenwettbewerb gebe es klar definierte Ziele. Der verdichtete Wohnungsbau „wird gebraucht in Wasserburg“ und solle auch bezahlbar sein. Trotzdem müsse es, so nach der Empfehlung des Bauausschusses, eine gute Aufenthaltsqualität geben. Geplant ist eine zentrale Wärmeversorgung und aufgrund des Grundwasserstands und der Hochwassergefahr ein Parkdeck statt Tiefgarage. Auf dieser Grundlage solle nun der Ideenwettbewerb starten.
Bei diesem Wettbewerbsverfahren begleitet eine Jury aus Architekten, Landschaftsplanern und Akteuren aus Verwaltung und Stadtrat unterschiedliche Lösungsvorschläge von verschiedenen Firmen, wie Stadtplaner Michael Leidl von der Arc Architekten Partnerschaft erläuterte. Anstatt eines Einzelauftrags, in dem das Gremium nur den Entwurf eines Büros erhalte, gebe es auf diese Weise unterschiedliche Ansätze. Allerdings gebe es bei Ideenwettbewerben kein Auftragsversprechen, „deshalb herrscht bei detaillierten Entwürfen eine gewisse Zurückhaltung“ seitens der Büros, so Leidl. Das Honorar werde nämlich unter den besten Entwürfen verteilt, einige könnten trotz ihrer Arbeit leer ausgehen. Aus diesem Grund wollte der Stadtrat in der aktuellen Sitzung nicht zu sehr ins Detail gehen, sondern es gehe „um den Startschuss“ für das schwierige Gelände, so Bürgermeister Michael Kölbl.
Auf Nachfrage von Norbert Buortesch (Bürgerforum) erklärte Leidl, dass es bei einer spannenden Aufgabe und einem interessanten Auftraggeber üblicherweise genug Büros geben wird, die sich an dem Ideenwettbewerb beteiligen. Auf die Überlegung von Heike Maas (CSU), an dieser Stelle auch Wohnraum für Studenten anzubieten, betonte Mayerhofer, man wolle hier „nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen“ und noch nicht zu sehr ins Detail gehen. Maas: „Klar unterstützen wir den Ideenwettbewerb und den Wohnungsbau. Von Seiten der Akademie Sozialverwaltung wurde aber auch Interesse an einem Grundstücksteil zum Bau von Wohneinheiten für Studenten bekundet. Hierfür könnte die unattraktive, schattige Hangseite genutzt werden, es würde weniger Verkehr induziert und auch ein Grundstückstausch mit der Stadt zum Ausbau des Parkhaus Überfuhrstraße wäre denkbar.“
Friederike Kayser-Büker (SPD) wies außerdem darauf hin, es gebe auch „Wohnungsnotstand für die Menschen, die hier arbeiten und leben“.
Der Stadtrat folgte der Empfehlung des Bauausschusses einstimmig und möchte auf dem ehemaligen Burkhardtgelände Wohnraum entwickeln und dafür einen städtebaulichen Ideenwettbewerb durchführen. Auf Nachfrage von Edith Stürmlinger (Bürgerforum), wie lange dort noch kulturelle Veranstaltungen stattfinden könnten, sagte der Rathauschef, der Abriss sei für Herbst im kommenden Jahr geplant.
JF
Da dieses Gelände ja schwierig ist,würde ich dafür plädieren,es als Kulturbereich im Zentralbereich Wasserburgs zu erhalten. Dafür könnte man z.B. eine Genossenschaft gründen,ähnlich wie das Kommunbräu in Kulmbach.
Es würden ca 3 Mio Euro benötigt, um das Gelände entsprechend zu sanieren und umzubauen.
Da hätte die Stadt Wasserburg mehr davon, als Wohnraum zu schaffen, der nur dazu führt, auch die Parkplatzsituation zu verschärfen.
Ausserdem ,welche Studenten. Es ist mir neu, daß Wasserburg eine Uni hat
Eine Uni hat Wasserburg nicht, aber eine Akdemie für Sozialverwaltung – und an der gibt es durchaus Studenten. Und lustig ist es ja schon: da haben sich im letzten Kommunalwahlkampf alle gegenseitig darin überboten, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ganz oben auf die Agenda zu stellen, aber wehe, es werden dann erste zaghafte Schritte dazu unternommen!