Beim Abbau des alten Instruments in Schonstett warteten Überraschungen auf die Helfer

Noch in diesem Jahr soll die neue Orgel für die Pfarrkirche St. Johann Baptist feierlich eingeweiht werden. Dafür musste sich aber erst das alte Instrument endgültig verabschieden, welches seit vielen Jahrzehnten einen guten Dienst für die Gottesdienstbesucher in Schonstett leistete.

Die alte Orgel wies leider eine Vielzahl von neuen und alten Problemen auf, sodass sich die Kirchenverwaltung schon vor sechs Jahren für einen Neubau aussprach. Die darauffolgenden Planungen und die dazugehörige Spendenakquise übernahm federführend Pfarrer Josef Reindl.

Im Zuge des Vergabeverfahrens für den Orgelneubau setzte sich die Firma Osterhammer aus Prien durch. Bereits jetzt wird fleißig gearbeitet, so dass der durchaus sportliche Zeitplan eingehalten werden kann. 

Die recht große Truppe der Freiwilligen bestand unter anderem aus aktiven und ehemaligen Mitgliedern der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderats sowie vielen fleißigen Chor- und Gemeindemitgliedern. Bei hochsommerlichen Temperaturen packten auch Pfarrer Josef Reindl, Organist Sepp Huber und Verwaltungsleiter Christian Staber mit an.

Der Abbau wurde von Willi Osterhammer und dem Schreinermeister Sepp Obermaier aus Schonstett geleitet. So wurde sichergestellt, dass von den knapp 800 Orgelpfeifen auch die richtigen den Weg in die Werkstatt nach Prutdorf fanden. Die Pfeifen werden nämlich wieder in der neuen Orgel verbaut. Die übrigen Orgelpfeifen -in allen Größen- lagern in der Friedhofskapelle und werden bei nächster Gelegenheit vom Pfarrgemeinderat für den guten Zweck versteigert. Melden Sie einfach, wenn Sie ein echtes Stück Schonstetter Kirchen- und Kulturgeschichte erwerben und/oder den Orgelneubau unterstützen möchten.

Beim Abbau warteten jedoch auch einige Überraschungen auf die Helfer. Insbesondere die bis zu fünf Bodenaufbauten auf der Empore wurden anscheinend für die Ewigkeit eingebaut. Die verschraubten, mehrfach genagelten und teils verleimten Platten und Bretter machten zwischenzeitlich den Einsatz einer Motorsäge nötig. Außerdem schoss eine schwarze Wolke durch die Kirche, als die Holzverschalung hinter der Orgel geöffnet wurde.

Auf mehreren Metern Höhe war in der dahinter liegenden Nische Holzkohle eingebracht worden. Diese diente vermutlich dazu, Feuchtigkeit von der Orgel fernzuhalten. Der dadurch entstandene Schmutz machte einige Tage später einen zweiten Arbeitstrupp von fleißigen Helferinnen nötig, die nochmal mühsam die ganze Kirche reinigten.

Für das Instrument sind 170.000 Euro fest veranschlagt, dazu für ein paar Erweiterungen 13.700 Euro, die direkt gesponsert wurden. Es gibt laut Staber bereits einige Zuschüsse der Erzbischöflichen Finanzkammer und der politischen Gemeinde Schonstett sowie sehr viele Spenden aus der Pfarrgemeinde. Weitere Kosten werden entstehen, wenn die Empore statisch ertüchtigt wird.

Das ist nötig, obwohl die neue Orgel kleiner ausfällt als die alte, die aber teilweise mit Metallzapfen am Dachstuhl des Kirchenschiffs aufgehängt war. Die möglichen Kosten sind bereits seit zwei Jahren mit 30.000 Euro im Haushaltsplan der Kirchenstiftung veranschlagt und stehen zur Verfügung.

Wie man am Spendenbarometer in der Kirche sieht, fehlen aber noch einige tausend Euro für den erfolgreichen Abschluss des Projekts. Deshalb der Aufruf der Kirchenverwaltung: „Bitte unterstützen Sie den Orgelbau mit Ihrer Spende, sodass auch die nächsten 100 Jahre die besondere Musik des größten aller Musikinstrumente in Schonstett erklingen kann.“

Abschließend gab es  noch ein recht herzliches Vergelt`s Gott von Pfarrer Reindl für die tatkräftige Unterstützung, sowie die großzügigen Spenden und Zuschüsse. 

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Stimmen dazu:

Pfarrer Josef Reindl

Kirchenverwaltungsvorstand

„Ich freue mich, dass wir jetzt auf unserem langen Weg zu einer neuen Orgel bei der letzten Etappe angekommen sind, die freilich noch einige Herausforderungen an uns stellen wird. Aber auch die werden wir gemeinsam meistern können.“

 

 

 

Katharina Hofmeister

Pfarrgemeinderatsvorsitzende

„Der Orgelabbau war eine interessante Reise in die Vergangenheit, es hat uns Schonstetter gezeigt wie früher gearbeitet wurde und wie ausgefeilt eine Orgel aufgebaut ist. Mir persönlich hat der Orgelabbau auch wieder bewiesen, wie gut der Zusammenhalt in Schonstett ist.“

 

 

Josef Obermaier

Kirchenverwaltung

„Nach einigen Jahren der Vorbereitung freue ich mich, dass die neue Orgel bald eingebaut wird.

Es wird mir erst jetzt in  der Zeit ohne Orgel bewusst, wie sehr der Klang einer Orgel den Gottesdienst feierlich gestaltet.“

 

 

 

Willi Osterhammer

Orgelbaumeister

„Die neue Orgel wird überwiegend aus Eichenholz gebaut, dies ist eine der dauerhaftesten, einheimischen Holzarten und lässt eine hohe Lebensdauer erwarten.“