Landrat Otto Lederer übergibt Auszeichnungen an fünf Bürgerinnen und Bürger
In der Kapelle des Schlosses Hartmannsberg in Bad Endorf hat Landrat Otto Lederer in einer feierlichen Zeremonie jetzt Irmingard Kink aus Stephanskirchen und Günther Bauer aus Prien am Chiemsee die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Franz Xaver Sanftl aus Albaching, Rupert Rußwurm aus Amerang und Emil Maier aus Großkarolienfeld bekamen die Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung überreicht.
Das Schloss Hartmannsberg sei ein traditionsreicher Ort und damit der passende Rahmen für diese besonderen Auszeichnungen, sagte Landrat Otto Lederer bei der Begrüßung er Anwesenden. Neben den Geehrten waren auch Familienangehörige und die Bürgermeister der Heimatgemeinden anwesend. Wie Lederer sagte, gehe die Geschichte bis in die Zeit zwischen 900 und 950 zurück. Der bekannte Münchner Maler Leo Putz habe das Schloss mit seinen Künstlerfreunden bereits als Sommeratelier genutzt und auch Thomas Mann soll hier Gast gewesen sein. Seit 1993 befinde es sich im Besitz des Landkreises Rosenheim.
Mit den Worten: „Ich verneige mich vor Ihnen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand dies alles leisten kann“, übergab Lederer im Namen von Bundespräsident Walter Steinmeier die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Irmingard Kink aus Stephanskirchen. Kink wurde für ihre fast 20 Jahre andauernde außergewöhnliche Pflegeleistung geehrt. Nach einem Schlaganfall im Jahr 1999 hatte sie ihren Ehemann Johann Kink bis zu dessen Tod im Jahr 2019 rund um die Uhr gepflegt. Sie leistete die 24-Stunden-Betreuung weitestgehend allein. Trotz der körperlichen Einschränkungen ermöglichte sie ihrem Mann weiter am öffentlichen Leben teilzuhaben. Gemeinsam besuchten sie Konzerte, Feste, Freunde und machten Urlaubsfahrten in ferne Länder. „Auch als Ihr Mann im Zuge einer Durchblutungsstörung beide Beine verlor, kam ein Pflegeheim für Sie nicht infrage. Sie schafften stattdessen ein neues Pflegebett und einen Luftfilter an, sodass Sie ihren Mann weiter zu Hause pflegen konnten.“ Daneben arbeitet Irmingard Kink bis 2012 im landwirtschaftlichen Betrieb. Unterstützung erhielt sie in den vielen Jahren auch durch ihre Familie.
Günther Bauer aus Prien am Chiemsee wurde ebenfalls mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Er bekam die Ehrung für sein langjähriges Engagement für die Belange von Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. „Sie sind weit über Prien hinaus eine Institution“, sagte Landrat Otto Lederer. Im Oktober 2007 übernahm Bauer den 1. Vorsitz des Vorstandes des „Vereins zur Unterstützung behinderter Kinder und ihrer Angehörigen“ in Prien am Chiemsee. Der Verein wurde später in „Leben mit Handicap“ umbenannt, den er bis heute engagiert führt.
„Ihr größter Erfolg war die Etablierung der „Wohnanlage Prien für Menschen mit Behinderung“, um betroffenen Jugendlichen und Erwachsenen einen Platz zu ermöglichen, an dem sie möglichst eigenständig leben können, aber dennoch bestmöglich betreut werden“, sagte Lederer. Die Wohnanlage des Vereins „Leben mit Handicap“ ist in ihrer Konzeption bayernweit ein Vorbild. Bewohnerinnen und Bewohner können sich in ihr eigenes Apartment zurückziehen oder in den Aufenthaltsräumen das Gemeinschaftsleben mitgestalten. Dabei werden Sie immer auch von ambulanten Betreuungskräften vor Ort unterstützt. Darüber engagiert sich Günther Bauer seit 2008 als Pate im Patenprojekt „Jugend in Arbeit“ im Landkreis Rosenheim und unterstützt Jugendliche der Mittelschule Prien auf ihrem Weg zum Schulabschluss und dem Einstieg ins Berufsleben. Zudem ist er seit 2010 Mitglied der Volkshochschule Chiemsee e.V. und hier seit 2014 der 2. Vorsitzende.
Darüber hinaus wurden Franz Xaver Sanftl aus Albaching, Rupert Rußwurm aus Amerang und Emil Maier aus Großkarolinenfeld mit der Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung in Bronze geehrt. „Sie alle haben sich durch ihr langjähriges Engagement in der kommunalen Selbstverwaltung verdient gemacht. Dafür spreche ich Ihnen meinen großen Dank und meine große Anerkennung aus“, sagte Lederer.
Franz Xaver Sanftl erhielt die Medaille für sein langjähriges Engagement als Gemeinderatsmitglied und ehrenamtlicher 1. Bürgermeister von Albaching. „Du hast vieles erreicht. Dazu gehören verschiedene Bauprojekte wie zum Beispiel der Bau einer Kindertagesstätte, eines Bürgersaals oder der Ortsumgehung“, lobte Lederer.
Rubert Rußwurm war rund 36 Jahre als Gemeinderat in Amerang tätig. „Sie haben sich weit über das Maß einer normalen Gemeinderatstätigkeit engagiert“, sagte Lederer. Als Beispiel nannte er Rußwurms Engagement bei der Gemeindeentwicklung und Ortsgestaltung sowie bei der Ausweisung und Entwicklung von Wohnbauland und Gewerbegebieten.
Emil Maier wurde für sein langjähriges Engagement als Gemeinderat der Gemeinde Großkarolinenfeld und Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt in Großkarolinenfeld ausgezeichnet. Zudem bekleidet Maier seit der letzten Kommunalwahl das Amt des 3. Bürgermeisters. „Du hast durch Deine hohe Kompetenz in kommunalen Angelegenheiten und Deine ausgleichende Art im Gemeinderat überzeugt.“
Landrat Otto Lederer mit den Geehrten und den 1. Bürgermeistern der Heimatgemeinden (von links): Landrat Otto Lederer, Irmingard Kink aus Stephanskirchen, Karl Mair Bürgermeister Stephanskirchen, Andreas Friedrich Bürgermeister Prien, Günther Bauer aus Prien, Konrad Linner Bürgermeister Amerang, Rupert Rußwurm aus Amerang, Franz Xaver Sanftl aus Albaching, Rudolf Schreyer Bürgermeister Albaching, Emil Maier aus Großkarolinenfeld, Bernd Fessler Bürgermeister Großkarolinenfeld,
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