Beifall für den Auftakt zum Heimatfilmfestival in Haag

Etwa 40 Filme und ein umfassendes Begleitprogramm erwartet die Kino- und Heimatliebhaber der Region in den kommenden Tagen bei der „Biennale Bavaria International“. Gestern Abend startete das Heimatfilmfestival mit dem „Beckenrand Sherriff“ von Marcus H. Rosenmüller auch im Bürgersaal in Haag – am Geburtsort des Konzepts der Veranstaltungsreihe.

Bis auf den letzten Platz besetzt waren die Stühle im Bürgersaal bei der Vorstellung des Eröffnungsfilms. Dabei hatten die Haager Glück, dass er hier überhaupt gespielt werden konnte. Erst am selben Tag habe das Team den Film bekommen, erzählte Peter Syr, Ideengeber des Festivals, „aber ohne Code“. Als dann endlich der Code da war, war es auch noch der falsche. Bis zum Filmstart war dann aber alles geregelt.

Bereits 2017 ist das Konzept für das Heimatfilmfestival entstanden, schon am Eröffnungstag sei es „schon über die Grenzen hinaus bekannt“, freute sich Syr. Nachdem der Haager sich die Idee in den Kopf gesetzt hatte, suchte er nach Partnern, „die so ähnlich wahnsinnig waren“, ein solches Festival zu machen. Besonders wichtig war ihm dabei, dass es nicht in einer Metropole stattfinde, sondern „da, wo Heimat gelebt wird“. Inzwischen hat er sechs Kommunen aus drei Landkreisen mit ihm Boot, bei denen nach anfänglicher Skepsis schnell die Begeisterung entfacht war.

Auch Haags Bürgermeisterin Sissi Schätz war von Beginn an Mitstreiterin bei der Idee, „unsere Heimat, aber auch andere Heimaten darzustellen“. Sie freute sich über die Kinobegeisterten, die zum Festivalauftakt in den Bürgersaal gekommen waren, und gab einen Ausblick darauf, dass bald auch im Zehentstadel Filme gezeigt werden können.

„Die Zeit der Herzschmerz-Schmonzetten ist vorbei“, so Syr. Heimatfilm kann auch humorvoll und lustig sein. Das bewies auch der Eröffnungsfilm „Beckenrand Sherriff“ von Marcus H. Rosenmüller. Die Parallelen zu Haag, die sich durch das Freibad, einen Bademeister – oder „Schwimmeister“, worauf der Protagonist des Films besteht – und eine Bürgermeisterin ergeben, zerschlug Syr vor Beginn des Films. Denn im Gegensatz zum pingeligen Film-Bademeister, der pünktlich um 19 Uhr die Liegen zurechtschiebt und seinen Sinn für Ordnung über den Badespaß stellt, sei der Haager Bademeister deutlich entspannter. Und anderes als die Film-Bürgermeisterin schwimmt Schätz privat gerne und hat sich für die Sanierung des Haager Hallenbades eingesetzt. Trotzdem lässt sich im Film ein Stück Heimat erkennen: Viele der Szenen wurden im Waldbad Waldkraiburg gedreht.

Der große Andrang, die zahlreichen Lacher während des Films und der Beifall beim Abspann sprechen für sich: In Haag ist der Auftakt des Heimatfilmfestivals gelungen. Und wenn sich das auch in den kommenden Tagen fortsetzt, stellte Syr in Aussicht, es in zwei Jahren zu wiederholen.

In Haag ist neben Führungen im Haager Schlosshof außerdem am kommenden Sonntag eine Diskussion zum Thema „Heimat in Stadt und Land“ am Hofcafé Grandl geplant. Mit prominenten Gästen geht es dabei um den Begriff Heimat. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter diskussionen@biennale-bavaria.de ist erforderlich. Infos zur „Biennale Bavaria International“ und das Programm unter www.biennale-bavaria.de

In Wasseburg finden die nächsten Tage zwei Veranstaltungen statt …

 

Johanna Furch