Trotz herber Verluste der CSU von fast zehn Prozent - Das vorläufige Endergebnis aus dem Wahlkreis Stadt und Landkreis Rosenheim
Die Bürger haben entschieden: Im Wahlkreis 222 Rosenheim (Stadt und Landkreis zusammen gerechnet) liegt die CSU mit 31 Prozent der Zweitstimmen noch unter dem bayerischen Durchschnitt – sie verliert im Landkreis Rosenheim fast zehn Prozentpunkte.
Daniela Ludwig (Foto), Mitglied in Parteivorstand und Präsidium der CSU, holt mit 36,1 Prozent der Erststimmen zum fünften Mal das Direktmandat für den Bundestag. Trotz hoher Verluste von ebenfalls knapp zehn Prozent sei sie mit ihrem Ergebnis zufrieden.
Daniela Ludwig gegen Mitternacht in einem Statement:
Herzlichen Dank an alle, die mir heute bei der Bundestagswahl ihre Stimme gegeben und mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Die CSU musste Verluste hinnehmen. Dennoch gibt es eine gute Nachricht: Rot-rot-grün konnte verhindert werden.
Im Wahlkreis Rosenheim liegt die CSU im bayernweiten Trend. Die vergangenen Jahre waren nicht leicht. Wir hatten viele Verwerfungen wegen Corona, wir sind stark von Infrastruktur belastet – Stichwort Brennernordzulauf. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren bin ich mit meinem Ergebnis zufrieden. Der Abstand zu meinen Konkurrenten und Konkurentinnen ist groß. Ich nehme mein Ergebnis als Arbeitsauftrag und werde mich weiter tatkräftig für meinen Heimatwahlkreis einsetzen.
Danke an alle, die mich tatkräftig unterstützt haben und für mich im Wahlkampf gearbeitet haben. Ihr seid großartig!
Die Grafik zeigt das Erststimmen-Ergebnis im Landkreis:
Die SPD kann im Vergleich zu 2017 zulegen, um 3,1 Prozentpunkte auf 14,4 Prozent der Zweitstimmen.
Knapp dahinter liegen die Grünen, die sich um 3,6 Prozentpunkte auf 13,6 Prozent steigern können. Ihre Direktkandidatin Victoria Broßart gewinnt 13,8 Prozent der Erststimmen, sie liegt damit an zweiter Position hinter Daniela Ludwig.
Die FDP liegt mit 12,1 Prozent der Zweitstimmen deutlich über dem Landesdurchschnitt, gewann hier aber nur einen Prozentpunkt dazu.
Den vergleichsweise größten Zuwachs verbuchen die Freien Wähler, sie legen um 7,2 Prozentpunkte auf 9,6 Prozent zu. Ihr Direktkandidat Gerhard Schloots bleibt mit 8,9 Prozent der Erststimmen aber deutlich unter seinen Erwartungen. In den Bundestag schaffen es die Freien Wähler nicht …
Die AfD verliert deutlich – war sie doch noch 2017 zweitstärkste Partei im Wahlkreis Rosenheim: Mit einem Minus von 5,2 Prozentpunkten landet sie in Stadt und Landkreis Rosenheim gesamt bei nur mehr 8,7 Prozent – 2017 waren es 13,9 Prozent.
Die neu angetretene Partei dieBasis ist mit 3,2 Prozent die stärkste der vielen kleineren Parteien, die unter der Fünf-Prozent-Grenze bleiben, darunter auch Die Linke mit 2,4 Prozent.
Foto oben: CSU / Ludwig
Das Zweitstimmen-Ergebnis im Landkreis:
Die einzig positive Nachricht der heimischen CSU-Bundestagsabgeordneten lautet nach dem Wahldebakel für die Union also „Rot-rot-grün konnte verhindert werden.“ Das spricht Bände, die CSU hat gestern Abend die Vorstufe des CDU-Absturzes erlebt.
Na ja – der „Wahlsieger“ Olaf Scholz holte 2021 so viele Stimmen wie 2013 der „Wahlverlierer“ Peer Steinbrück.
Massiv verloren haben beide „Volksparteien“.
Man wählt halt immer das geringere Übel. Mit dem Problem, dass es hinterher immer so groß ist.
Interessant, dass man aus einem Zuwachs von 5,2 Prozent im Bund und 2,7 Prozent in Bayern für die SPD einen massiven Verlust konstruieren kann.
@Manfred Braun
Na dann betrachten Sie doch mal so den Werdegang der SPD seit 1998. Ich denke dann werden Sie rasch erkennen was da in Wahrheit los ist.
Gemessen an früheren Wahlen haben SPD sowie CDU einen dramatischen Niedergang erlebt.
Sie können natürlich auch den kurzen Zeitraum wählen. Das kommt Ihnen dann entgegen.
Was auch beachtenswert ist dass die große Revolution die die lauten Minderheit die immer nur meckern vorausgesagt haben ausgeblieben ist. Die Parteien der Mitte haben sogar hinzugewonnen.
was nur beweist, dass sich die wenigsten aus ihrer Komfortzone rausbewegen – nicht mal beim anonym Wählen
Würde mich interessieren, wie Sie dass dann Ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln erklären. Etwa so: „Sorry, wir konnten die Grünen einfach nicht wählen, die wollten uns ein Tempolimit auf der Autbahn aufzwingen, und das geht halt einfach nicht. Aber ihr werdet schon klar kommen, mit den Folgen des Klimawandels. Opa hat den letzten Weltkrieg ja auch überstanden.“ Oder wie darf man sich dass dann vorstellen?
@Karl Ranseier
Ich würde den Kindern erklären:
Die Grünen waren schon immer die die Guten. Sie warnten vor der Atomkraft, dem Waldsterben, den Umweltschäden, der Armut, dem Krieg, der Pandemie, den Klimawandel. Kurz die Grünen fanden schon immer eine mögliche Katastrophe, mit der sie die Bevölkerung in die gewünschte Richtung drücken wollten.
Waren die Grünen in ihren Anfängen noch ernst zu nehmende und willkommene „Rebellen“ die den Bundestag mit wichtigen Themen aufmischten, machten sie sich dann 1999 vollkommen unglaubwürdig , als Sie Deutschland erstmalig seit 1945 wieder in den Krieg schickten, oder wenig später als Sie zusammen mit der SPD Hartz4 durchwinkten.
Ja die Grünen leben noch heute von den Grundsätzen der Grünen von vor 40 Jahren. Jedoch haben sie mit denen nur noch den Namen gemein. Für eine bekannte Schokocrem gilt zwar „Nur wo N. drauf steht, ist auch N. drin. Bei Parteien verhält sich dies aber genau andersherum.
Mit 14% haben sie dennoch ein beachtenswertes Ergebnis eingefahren. Das Thema Klima hat ganz offensichtlich nicht in dem gewünschten Umfang verfangen, und gerade der junge Anteil der Wähler, also die direkt vom Klimawandel bedroht, die haben dann FDP gewählt.
Und dann würde ich den Enkeln noch erklären, was die bösen alten weißen Männer in den letzten 30 Jahren denn alles so verbessert hatten. Zum Beispiel eine CO2 Ersparnis von 300t/Jahr was gut 30% entspricht. Ja gut schade, das im gleichen Zeitraum der Anstieg weltweit dann 11.000t betrug…
Ich denke, dass Sie eine CO2-Einsparung von insgesamt 300 Millionen Tonnen/Jahr meinen. Da haben Sie zwar insgesamt recht, – die Zahlen sind ja beim Umweltbundesamt nachvollziehbar – wenn man sich aber die Zeitreihen so ansieht, dann hat es da eigentlich nur 1991 und 1992 größere Einsparungen gegeben. Dann dümpelt die Entwicklung bis etwa 2008 auf dem gleichen Niveau dahin um dann 2009 (ist auf die damalige Wirtschaftskrise zurückzuführen) nochmal zu sinken und gibt dann den neuen Mittelwert bis etwa 2017 vor. Erst dann geht es wieder stückweise runter. Da brauchen sich die „alten weißen Männer“ gar nicht so rühmen. Da wäre – wenn man denn gewollt hätte – deutlich mehr drin gewesen.
@Karl Ranseier
Ja, es wäre immer mehr drin. Da haben Sie recht. Aber auch wenn 100% drin gewesen wären, würden wir das global nicht ansatzweise bemerken.
Der Weg nun alles zu verteuern, um dann doch nicht das Welt-Klima zu retten ist der vollkommen falsche Weg. Was wollen Sie denn der Welt mitteilen? „Wir sind nun verarmt und haben dann doch Nichts bewirkt. Wollt Ihr das auch?“
Dem wird kein Land auf der Welt folgen.
Alles verteuern bedeutet weniger Innovation. Und Innovation, die man dann auch in der Welt verkaufen kann, das wäre der richtige Weg.
Und das ist nun nicht gerade der Weg der Grünen.
Ich fürchte die Grünen-Ideen, auch wenn gut gemeint, werden letztendlich den Klimawandel beschleunigen.