Am Vormittag in der Gemeinde: Zum Bürgerbegehren „Ja für ein Babensham ohne Deponie“
Zum Bürgerbegehren „Ja für ein Babensham ohne Deponie“ wurde heute Vormittag an die Gemeinde Babensham eine Unterschriftenliste übergeben.
Das meldet Roger Diller, der Sprecher der Bürgerinitiative zur Erhaltung von Umwelt und Lebensqualität im Wasserburger Land e.V. am heutigen Dienstagmittag.
Mit der Überschrift „Ja für ein Babensham ohne Deponie“ hatte die Bürgerinitiative Wasserburger Land erneut ein Bürgerbegehren gestartet. Ziel sei ein Bürgerentscheid, mit dem die Gemeinde verpflichtet werde, alle rechtlich zulässigen Mittel zu nutzen, um die geplante Deponie zu verhindern.
Innerhalb von drei Tagen wurde die notwendige Anzahl an Unterschriften gesammelt.
Heute wurden 380 Unterschriften an die Gemeinde Babensham übergeben. „Wir wollen ein klares Signal an die Behörden und die Politik schicken. Vielen Dank an die zahlreichen Unterstützer. Der Widerstand der Bürger gegen dieses unsinnige Projekt ist stärker denn je.“ so Roger Diller der Vorstand der Bürgerinitiative.
Begründet wird das Bürgerbegehren mit einem massiven Eingriff in die Natur direkt in einem landschaftlichen Vorbehaltsgebiet – und mit dem Schutz der Schüler in der Schulstadt Wasserburg vor möglichen Gesundheits-Gefährdungen, so Diller.
Aktuell seien 31 Abfallarten für die Einlagerung beantragt. Davon seien 13 Abfallarten als gefährlich eingestuft.
Der vorgezogene Baubeginn für die Anbindung des Deponiegeländes an die B304 sei n Indiz, dass das Projekt mit Hochdruck vorangetrieben werde.
Die Bürgerinitiative fordere nun den sofortigen Zugang zu den Unterlagen, damit sie sich gemeinsam mit dem Bund Naturschutz und den Kommunen auf mögliche Klagen vorbereiten könne, so Diller abschließend.
Schön, dass die BI da all die Jahre dran geblieben ist. Ich frage mich schon, warum ein Unternehmen umsonst einen Parkplatz verlegt, um damit einen vermeindlichen Unfallschwerpunkt zu entschärfen. Cui bono? Zumal das ganze Projekt als „Deponiezufahrt“ tituliert wird – und diese Deponie noch gar nicht genehmigt. Was denn nun?
Es stellt sich für mich schon ab und an die Frage, ob die Ablehnung einer Deponie nicht gleichzeitig nach dem Aufzeigen von Alternativen verlangt. Kurz gesagt: Es ist offensichtlich ein Bedarf da, welche Firma würde denn Geld in die Hand nehmen, ohne dieses Investment vorher kalkuliert zu haben. Aber es ist wohl en Vogue, gegen Stromtrassen, Bahnlinien oder Kohlekraftwerke zu demonstrieren, ohne hinreichende Alternativen auf zu zeigen.
Wenn Sie fordern, dass eine „Alternative zum Nein-Sagen“ geboten wird, wo bleibt dann die „Alternative zum Ich-will-das-jetzt-auf-biegen-und-brechen“?
Wie kann es sein, dass in einer eigentlich gemeinschaftlichen Gesellschaft beim Einer-gegen-Alle immer der Eine gewinnt? Achso, ja, weil er Geld hat…
„Gurke“
Wie kommen Sie auf „Einer gegen alle“ ?
Kenne einige Leute die nicht gegen die Deponie sind, z.Bsp. Ich bin auch dafür!
Finde gerade Sondermüll sollte da entsorgt werden wo der Müll entsteht, nicht irgendwo anders, schon gar nicht in anderen Länder!
Wer die Deponie nicht vor der Tür haben will, soll einen anderen Vorschlag machen, aber da wird das selbe Problem wieder auftreten.
Ok Luis, hier mein Vorschlag: Wir kippen den Müll vor deine Haustüre.
Haha, ich fass es nicht. Der Luis ist „dafür“ dass man „den anderen“ eine Mülldeponie vor die Nase baut. Was ist das für ein Mensch?
Es gibt keinen Bedarf für zusätzliche DKI-Deponien in Bayern. Von den mehr als 40 bestehenden DKI/II-Deponien ist seit vielen Jahren jede vierte mangels Bedarf nicht in Betrieb. Davon mit der Deponie Nordwest am Autobahnkreuz München Nord die größte DKI-Deponie Bayerns. Der Bau einer DKI-Deponie Odelsham würde nur dazu führen, dass noch mehr vom Steuerzahler bereits bezahlter Deponieraum ungenutzt bleibt als ohnehin schon.
OK, also wenn kein Bedarf da ist und der Unternehmer trotzdem baut ist er wohl einfach nur doof. Oder hat er einfach mehr Ahnung von der Realität?
Die aktuellen Bedarfsprognosen für Deponieraum in Bayern ignorieren den florierenden Abfalltransport in die neuen Bundesländer. Diese Abfallströme werden absichtlich nicht erfasst. Sieht einfach nicht gut aus in der Statistik… aus den Augen aus dem Sinn. Welcher Politiker will schon als Deponiefreund angesehen werden, lieber hunderte LKW täglich weiter von Bayern ins Sächsische Braunkohlerevier rollen lassen. Klimaschutz, CO2 Problematik? War Da was?
Ich wollte nur klarstellen, dass dieser obige Kommentar definitiv nicht von mir ist.
Es gibt zu diesem Thema eine ganze Reihe von Veröffentlichungen des bayerischen Landesamts für Umwelt. Tenor ist, dass es in Bayern keine zusätzlichen Deponien braucht. Der Grund für die Abfalltransporte in die neuen Bundesländer ist allein der sehr deutliche Unterschied bei den Entsorgungskosten (Quelle: LfU). Wenn Sie eine CO2-Bilanz aufmachen wollen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die CO2-Emissionen für den Transport auch nur annähernd so hoch sind, wie die Menge an CO2, die bei Bau und Betrieb einer neuen Deponie anfallen. V.a. wenn man Sonderabfälle mit der Bahn transportiert (ja das geht, z.B. in der kleinen Schweiz). Über den Grund, warum bei uns kommunale DKI/II-Deponien ungenutzt bleiben und gleichzeitig Landkreise auf privat betriebenen Deponien Sonderabfälle entsorgen, kann man nur spekulieren. Ein Kostenvorteil ist es jedenfalls nicht.
Sie meinen wirklich, in deutschen Behörden denkt jemand an die LKW oder CO2 bei den Entscheidungen?
Ja gut, dann wundert mich nix mehr.
Hallo Namensvetter,
das war auch nicht beabsichtigt. LG Christian
Es ist eben einfach so, dass es sich um nicht recycelbares Material handelt, das „wider besseren Wissens“ von unseren Vorfahren in die Welt gesetzt wurde. Mir erschließt sich allerdings nicht, wieso insbesondere die Schüler der Stadt Wasserburg zu schützen sind (so die Argumente derBI), offenbar sind es die hier schon länger lebenden Menschen nicht so sehr?
Wenn ich die Schüler schütze, schütze ich auch alle anderen Personen. Egal ob sie in Wasserburg leben – oder nur zu Besuch kommen, in Waseserburg arbeiten, ….. Ich finde es gut, dass die BI all die Jahre „am Ball geblieben“ ist.
Kompliment „Problem gelöst“
Wir machen es also wie mit dem Plastikmüll, von 1 Mio. Tonnen pro Jahr werden 170 000 nach Indonesien exportiert, dummerweise kommt nicht alles dort an. Mir fehlt immer noch das Aufzeigen der Alternative: Was mache ich mit Problemmüll der HIER anfällt?
Vielleicht den Problemmüll reduzieren (das geht!!!), weniger bauen und versiegeln und den dann entstandenen Müll auf die Deponie in München Nord, für die offenbar nur sinnlos Natur zerstört wurde wie jetzt auch in Babensham???