Bad Aiblings Kurdirektor zum Geschäftsführer des Bayerischen Heilbäder-Verbandes ernannt
Der Kurdirektor von Bad Aibling, Thomas Jahn (Foto) – ist ab dem morgigen Freitag, 1. Oktober, neuer Geschäftsführer des Bayerischen Heilbäder-Verbandes (BHV). Das entschied der Vorstand auf dem 75. Bayerischen Heilbädertag in Bad Kohlgrub.
Die Tätigkeit ist ehrenamtlich. Jahn: „Ich freue mich sehr, dass mir der neue Vorstand das Vertrauen geschenkt hat. Ich gehe mit viel Motivation und auch mit viel Erfahrung an diese Aufgabe heran.“
Thomas Jahn hat sich im BHV vor allem durch seine Marketinginitiativen einen Namen gemacht. Nach vier Jahren Mitarbeit im Marketingausschuss übernahm er 2010 den Vorsitz, den er bis zuletzt innehatte.
„Ich verstehe den Bayerischen Heilbäder-Verband als Partner der Heilbäder und Kurorte. Eine Vernetzung unserer 47 Heilbäder, Kurorte und Kurbetriebe in Bayern ist außerordentlich wichtig. Nur gemeinsam kann man vernünftiges Marketing und politische Lobbyarbeit betreiben“, so Jahn.
Enger eingebunden in den Heilbäder-Verband ist auch der Vorstand der Gesundheitswelt Chiemgau AG in Bad Endorf Dietolf Hämel. Er wurde in die Preiskommission des BHV berufen.
Als größte Herausforderung für die Heilbäder und Kurorte sieht Thomas Jahn den Strukturwandel. „Das betrifft beispielsweise die zunehmende Digitalisierung, aber auch die Produktentwicklung. Auch gesetzliche Änderungen, wie etwa die ambulante Badekur als Pflichtleistung, stellen uns vor die Aufgabe, uns neu aufzustellen und uns dem Wandel anzupassen.“
Ein Beispiel ist für ihn sein Heimatort Bad Aibling. „Bis 1995 hatten wir 17 ambulante und stationäre Moorbadeeinrichtungen. Davon sind heute 3 übriggeblieben. Das allein beschreibt den dramatischen Wandel der letzten Jahrzehnte.“ Künftig wird es am Schmelmer Hof ein neues Moorbadehaus geben. „Doch die Kur von früher gibt es nicht mehr. Wir müssen das neu gestalten, mehr auf die neue Arbeitswelt eingehen.“
Zweite wichtige Herausforderung sei die Entwicklung neuer Produkte als Folge der Covid-19-Pandemie. „Wir sind mit unserer medizinisch-therapeutischen Kompetenz und unserer Dichte an Reha-Kliniken prädestiniert dafür, neue Therapien bei Long-Covid-Erkrankungen zu entwickeln. Das müssen wir schnell angehen.“
Der 75. Bayerische Heilbädertag war geprägt von einem Generationenwechsel.
Er brachte einen personellen Wechsel an der Verbandsspitze, im Vorstand und in den Ausschüssen. Neuer Vorsitzender ist ab 1. Oktober 2021 der Landrat von Wunsiedel Peter Berek, sein Stellvertreter ist der Bad Füssinger Bürgermeister Tobias Kurz. Zum Schatzmeister wählten die Mitglieder des BHV den Geschäftsführer der Staatsbad und Touristik Bad Bocklet GmbH, Thomas Beck.
Der bisherige Vorsitzende Alois Brundobler trat nicht mehr an. Er und der ehemalige Geschäftsführer Rudi Weinberger wurden einstimmig zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek wurde auf dem Bayerischen Heilbädertag geehrt. Er führte den Verband von 2006 bis August 2020 als Erster Vorsitzender. Für seine Verdienste ernannten ihn die Mitglieder auf dem Heilbädertag zum Ehrenvorsitzenden.
Foto: aibkur
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