Junge MS-Gruppe Wasserburg genießt eine Woche in Bibione

Dieses Jahr konnte die „Junge MS-Gruppe Wasserburg“ endlich wieder eine Fahrt nach Bibione unternehmen, nachdem durch die Pandemie dies im letzten Jahr nicht möglich gewesen war. Die Fahrten werden in der Regel durch Spenden ermöglicht. Spenden, wie sie Harry Hartinger gestern übergab. Hartinger, unter anderem durch sein ehrenamtliches Engagement beim TSV bekannt, hatte zu seinem 75. Geburtstag, den er kürzlich feierte, um Spenden für die MS-Gruppe gebeten.  Manfred Förtsch (rechts) und Magdalena Haller nahmen die Spende gerne für die MS-Gruppe entgegen.  Förtsch verriet bei dieser Gelegenheit, dass sich die Fahrten nach Bibione zu einem echten Highlight im Jahreslauf der MS-Gruppe entwickelt haben.

 

Da Tobias Haller (Foto unten mit seiner Betreuerin) zwischenzeitlich auf eine dauerhafte Pflegeleistung seit etwa eineinhalb Jahren angewiesen ist, war es gerade Manfred Förtsch wichtig, ihn ebenfalls mitzunehmen. Wegen einem Dekubitus, also einem Druckgeschwür, verursacht durch Wundliegen und dauerhaftes Sitzen im Rollstuhl, war dieses Vorhaben nicht so einfach umzusetzen. Außerdem war für die Beförderung des E-Rollstuhls ein geeignetes Fahrzeug notwendig, dessen Beschaffung sich als nicht ganz einfach herausstellte. Letztendlich konnte in München eine Firma gefunden werden, die einen hierfür geeigneten Bus an uns vermietete. Nachdem dieser Transport nicht ganz billig ist, konnte unter Hilfe von Herbert Prantl-Küssel eine Zusage zur Mitfinanzierung dieser Mietkosten durch die Landkreisstiftung getroffen werden.

 

 

Aber dies waren nicht die einzigen Hürden, die es zu überwinden gab. Nachdem täglich eine mehrmalige Wundversorgung, Hygienemaßnahmen, mehrmaliges Ändern der Seitenlagerung und vieles mehr erforderlich waren, musste unbedingt eine Pflegeperson zur Begleitung gefunden werden. „Hierfür kam ein Tipp von Ulla Prantl, sodass wir dadurch eine ehrenamtliche junge Heilerziehungspflegerin finden konnten. Tobias und wir verstanden uns auf Anhieb mit Chrissy so gut, dass dem Experiment der Reise nichts mehr im Wege stand. Wir klärten dort mit dem Pflegepersonal ab, was es im Rahmen der Betreuung alles zu beachten gilt und vereinbarten nochmals einen weiteren Termin am Tag vor der Abreise. Jetzt blieb lediglich noch zu hoffen dass Tobias sich auf Grund seiner offenen Wunde soweit stabilisiert, damit nichts mehr bezüglich der Reise im Wege stand“, so Förtsch.

 

Und weiter: „Natürlich war diese Fahrt nur möglich, weil wir als Selbsthilfegruppe einige Gönner und Spender haben, die so eine Unterbringung im Hotel mit geeignetem Fahrzeug unterstützen. Zusammen mit Armin, einem weiteren ehrenamtlichen Helfer der Selbsthilfegruppe, holten wir einen Tag vor der Reise den für die Rollstuhlbeförderung geeigneten Bus in München ab. Die Fahrt verlief für Tobias sehr gut.“

 

Als Tobi dann endlich in Bibione angekommen war, begann für ihn eine Freizeit, von der er lange zehren kann. Täglich ging es für ihn an den Pool, zum Strand und auch in die Cafés, wo er mit Genuss seinen Espresso trinken konnte.

Zwei Tage später kamen dann nochmals sieben Leute der Selbsthilfegruppe in Bibione an, „sodass wir mit insgesamt 14 Leuten die restlichen Tage verbringen konnten.“

Ein besonderes Highlight für Tobi war dann die Fahrt nach Venedig, was ihm bisher noch verwehrt gewesen war. Meist half Tobis Mutter Magdalena sowie Manfred Förtsch mit, da es für einen alleine nicht möglich war, Tobi vom Rollstuhl ins Bett zu bringen oder umgekehrt.

Leider konnte man ein weiteres Vorhaben, Tobias schwimmen zu lassen, nicht umsetzen. Die Gefahr einer bakteriellen Entzündung hielt die Helfer davon ab. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, sodass man hofft, auch im nächsten Jahr Tobi diese Freizeit zu gewähren, obwohl alleine dieses Unternehmen etwa 3000 Euro an Kosten verursacht hat. „Aber dank unserer Spender war dies möglich und wir hoffen, dass uns diese Unterstützung auch im kommenden Jahr zuteil wird.“

 

Förtsch abschließend: „Insofern kam für unsere Selbsthilfegruppe die Aktion von Harry Hartinger zum richtigen Zeitpunkt, der anstelle von Geschenken zur Feier seines 75. Geburtstags seine Freunde bat, für die ,Junge MS-Gruppe Wasserburg‘ zu spenden.“