30-jährige Pkw-Fahrerin muss sich jetzt vor dem Richter verantworten

Vor knapp zwei Wochen ereignete sich nachts auf der A94 bei Ampfing ein schwerer Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Autotransporter, in dessen Folge der Anhänger des Autotransporters samt aufgeladener Fahrzeuge umstürzte. Der beteiligte Pkw blieb ebenfalls auf der Autobahn liegen und war nicht mehr fahrbereit.

Neben der Autobahnpolizeistation Mühldorf fuhren daraufhin umgehend auch die angeforderten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Ampfing über die A94 an die bis dahin noch nicht abgesicherte Unfallstelle heran. Hierbei führten zwei Feuerwehrfahrzeuge nebeneinander eine sogenannte Drosselfahrt durch, wobei der Verkehr vor der Unfallstelle herabgebremst wird, um einen weiteren Verkehrsunfall zu vermeiden.

 

Bereits während dieser Verlangsamung des nachfolgenden Verkehrs fiel den Einsatzkräften der Feuerwehr ein Pkw auf, welcher versuchte, die beiden Feuerwehrfahrzeuge während der Drosselfahrt zu überholen. Kurz darauf, als der Verkehr an der Unfallstelle vorbeigeleitet wurde, fuhr der genannte Pkw an den Einsatzkräften der Feuerwehr vorbei, wobei die Fahrerin, die Scheibe herunterließ und die Einsatzkräfte deren Angaben zufolge beschimpfte.

Am Morgen danach wurde der Feuerwehr Ampfing ein Video aus einem Social Media-Dienst zugespielt. Das Video zeigt, wie eine Frau bei der beschriebenen Drosselfahrt hinter den Einsatzfahrzeugen herfährt und die Einsatzkräfte der Feuerwehr Ampfing dabei wüst beschimpft und verunglimpft. Außerdem äußerte die Dame großes Unverständnis über den Feuerwehreinsatz. Die wüsten Beschimpfungen gingen der Feuerwehr Ampfing zu weit und sie meldete den Vorgang der Polizei.

Die Autobahnpolizeistation Mühldorf konnte schnell eine Tatverdächtige, eine 30-jährige Frau aus dem Landkreis Altötting, ermitteln. Die sachleitende Staatsanwaltschaft Traunstein beantragte einen Beschlagnahmebeschluss für das Mobiltelefon der Dame, welches die Polizei kurz darauf sicherstellen konnte. Die polizeilichen Ermittlungen erhärteten den Tatverdacht gegen die Frau. Sie zeigte sich geständig und einsichtig.

Gegen sie wurde ein Strafverfahren wegen übler Nachrede und Beleidigung eingeleitet. Darüber hinaus beging sie verschiedene Verkehrsordnungswidrigkeiten. Zudem wird der Vorfall der Fahrerlaubnisbehörde gemeldet.

Einsatzkräfte der Feuerwehren sehen sich leider trotz ihres großen ehrenamtlichen Engagements immer wieder mit derartigen Angriffen konfrontiert. Ausgerechnet für die Frau war die Drosselfahrt der Feuerwehr besonders wichtig, da sie ansonsten mit sehr hoher Geschwindigkeit an die bis dahin ungesicherte Unfallstelle herangefahren wäre und dabei möglicherweise viel weitreichendere Folgen verursacht hätte. Die letzten folgenschweren Unfälle, bei denen nachfolgende Fahrzeuge in eine Unfallstelle fuhren sind erst wenige Wochen her, meldet die Autobahnpolizei.

 

R. R.