Gestern mehrheitliche Entscheidung im Gemeinderat gegen eine Teilsanierung der Mittelschule Eiselfing
In der gestrigen öffentlichen Sitzung des Gemeinderates Amerang wurde überraschend die Teilsanierung der Mittelschule Eiselfing mehrheitlich abgelehnt.
Der Eiselfinger Gemeinderat dagegen hatte sich in der vergangenen Woche in seiner Sitzung einstimmig für eine Teilsanierung der örtlichen Grund- und Mittelschule ausgesprochen – wir berichteten.
Wegen der hohen Kosten für einen Ersatzneubau (aktualisierte Kostenschätzung: 20,6 Millionen Euro) und dem bekannten Förderausschluss einer Generalsanierung durch die Regierung von Oberbayern war zuletzt die Variante „Teilsanierung“ (aktualisierte Kostenschätzung: 13,0 Millionen Euro) geprüft worden.
Eine diesbezügliche Anfrage des Mittelschulverbands Eiselfing im August 2021 bei der Regierung von Oberbayern führte im September 2021 zu deren schriftlicher Rückmeldung, dass die Variante „Teilsanierung“ grundsätzlich als förderfähig eingestuft werde.
Auf Grundlage der von der Regierung von Oberbayern bestätigten aktuellen Förderprogramme würde sich der staatliche Zuschuss bei einer Gesamtsumme von 13,0 Millionen Euro für die Variante „Teilsanierung“ auf rund 5,0 Millionen Euro belaufen. Die verbleibende Summe wäre – aufgeteilt jeweils nach den Schülerzahlen an der Grund- und der Mittelschule und deren Heimatkommunen – durch die Mitgliedsgemeinden des Schulverbands zu tragen.
Zusammen mit den Gemeinden Amerang und Schonstett sollte nun eigentlich zeitnah in den kommenden Wochen ein Vorabgespräch mit der Regierung von Oberbayern zu den weiteren Details der staatlichen Förderbedingungen stattfinden.
Der Gemeinderat Eiselfing hatte sich angesichts der ermittelten Kosten, der bautechnischen Einschätzung der beauftragten Fachbüros und der von der Regierung von Oberbayern grundsätzlich bestätigten Förderfähigkeit für die Realisierung der Variante „Teilsanierung“ der Gebäude der Grund- und Mittelschule Eiselfing (mit Ausnahme des Neubautrakts) ausgesprochen.
Eine entsprechende Ermittlung der Finanzierungsmodalitäten für den Gemeindehaushalt durch die Verwaltung sei vorzunehmen. Ferner wurde der Bürgermeister Georg Reinthaler ermächtigt, als Vertreter der Gemeinde Eiselfing in der Mittelschulverbandsversammlung ebenfalls für die oben genannte Variante zu stimmen.
Nun aber die offizielle Ablehnung aus Amerang …
(…)
Als ob das nicht von Anfang an klar war.
Es geht hier ja nur um Kinder und deren Zukunft …
Das ist mehr als bedauerlich. Die Hintergründe zu dieser Entscheidung würden mich schon interessieren…
(…)
Der „Kampf“ um den Erhalt der Mittelschule geht ja bereits über mehrere Monate.
(…)
Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich brechen möchte (…)
Immer dieselbe Leier, keine genauen Zahlen, Zeit schinden, Amerang würde für einen Neubau der Schule stimmen…. bla, bla, bla.
Wissen sie aber doch genau, das ein Neubau wohl die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinden Schonstett und Eiselfing übersteigen wird.
Somit schieben sie den „schwarzen Peter“ den beiden anderen Gemeinden zu, um selber mit „weißer Weste“ aus der ganzen Sache rauszugehen.
Amerang, (un)angenehm anders halt ….
Ich denke, die Ameranger haben sicher einen Grund für ihre Entscheidung gehabt. Wir leben in einer Demokratie – daher ist die Entscheidung zu berücksichtigten und nicht zu verurteilen.
Zusätzlich gehe ich davon aus, dass der normale Bürger nicht alle Fakten kennt und sich daher auch kein abfälliges Urteil erlauben darf.
Es ist wie beim Fußball oder Corona … 80 Millionen Bundestrainer bzw. Mediziner oder mehrere Tausend in der Gemeinde, die wissen, was das Beste ist.
Warum sollten Fakten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein?
Es wurde in öffentlicher Sitzung behandelt.
(…) Ist halt billiger, die Kinder einfach nach Wasserburg zu schicken. Sitzen ja eh schon im Bus …
Ist echt armselig ….
Dennoch frage ich mich, wie lange die Ameranger Kinder bereits in Eiselfing zur Schule gehen!!!
Und jetzt nicht bei der Sanierung beitragen „wollen“, finde ich völlig inakzeptabel!
(…) kann hier einer sagen:
– Wie hoch die Förderung bei Neubau ist?
– Amerang würde meines Wissens nach einen Neubau mittragen
– Wäre der Grundverkauf im Ortszentrum nicht eine gute Einnahmequelle bzw. könnte man hier gut für den Ortskern und die Gemeinde investieren?
Es wird hier immer nur geschrien „Amerang….Amerang…..Amerang….“ – aber ist die Sanierung wirklich die beste oder die einfachste Möglichkeit?
Die Förderung richtet sich auch bei einem Neubau streng nach den Quadratmeterzahlen der Klassenzimmer, etc. Kann man jederzeit öffentlich im Netz auf den Seiten des Freistaats nachlesen. Also unter dem Strich kommt man bei der Fördersumme etwa aufs Gleiche raus wie bei der Sanierung. Zu einem positiven Abstimmungsergebnis des Ameranger Gemeinderats in Sachen Neubau habe ich in den letzten Monaten nichts gelesen.
Wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe kostet ein Neubau 20,6 Mio und die Sanierung 13 Mio. Der Förderanteil ist in etwa gleich. Der Rest muss geteilt werden nach Schülerzahl, d.h. Eiselfing trägt den größten Teil und Schonstett den kleinsten aufgrund der Zahlen. Amerang liegt dazwischen. Eine Sanierung reicht auch aus, da die Substanz der Schule gut ist und somit verwendet werden kann.
Einige Eiselfinger, Ameranger und Schonstetter Firmen haben sich ebenfalls wie viele Kinder und Eltern für den Schulstandort ausgesprochen. Amerang ist es einfach nicht wert in die Kinder zu investieren und geht daher den leichten Weg und wählt eine sanierte Schule wie Wasserburg oder Schnaitsee. Das unsere Schule bis zu dem Zeitpunkt wo Amerang seinen Teil dazugeben soll gut genug war, ist einfach schäbig und traurig.
Und um gut in der Öffentlichkeit dazustehen, wird sicher für einen Neubau gestimmt, da den Zuständigen sehr wohl bewusst ist, dass diese Möglichkeit für die beiden anderen schwierig wird. Aber dann kann man sagen…wir hätten ja gewollt.
Ich finde es vom Ameranger Gemeinderat eine Schande so zu entscheiden. Es ist irrsinnig einen intakten Schulstandort aufzulösen. Man nutzt diese Schule seit Jahrzehnten mit und wenn dann eine Sanierung ansteht, macht man sich aus dem Staub.
Ich kann mir nämlich auch nicht vorstellen, dass für einen Neubau gestimmt wird.
Und wo sollen die Kinder dann hin? Nach Schnaitsee?
Die Wasserburger Grundschule platzt aus allen Nähten und kann aufgrund des Standortes schlecht erweitert werden. Die Schule nutzt z.B. sogar das Gebäude der Förderschule mit zum Mittagessen für die Kinder.
Es geht nicht um die Grundschule! Die ist hiervon nicht betroffen. Nur der Gebäudeteil der Mittelschule gehört dem Mittelschulverband.
Richtig ist, dass es nicht um die Zukunft der Grundschule geht. Falsch ist, dass nur der Gebäudeteil der Mittelschule dem Schulverband gehört – dies trifft auf das gesamte Gebäude und das Grundstück zu!
Wie kommen Sie eigentlich auf die absurde Idee, Amerang würde sich nicht an der Finanzierung der Mittelschule Eiselfing beteiligen? Als 1994-1996 der Neubautrakt geschaffen wurde, hat natürlich auch Amerang mitgezahlt.
Mir hat es gestern bei der öffentlichen Sitzung in Amerang alle Haare aufgestellt, als ich so manche Argumente gegen die Schule gehört habe.
(,,,)
Es tut mir für unsere Kinder wahnsinnig leid, wenn sie diese tolle Schule verlieren.
Ich hoffe, Eiselfing und Schonstett kommen noch zu einer Lösung.
Vielen Dank den fünf Ameranger Gemeinderäten mit Herz und Verstand.
(…)
Zur Sitzung: Die Art und Weise, wie die Abstimmungsabsicht am Abend vorher per Mail bekannt gegen wurde, ist bereits mehr als bedauerlich! An dieses Verhalten wurde von einem Ratsmitglied gleich anfangs. Immer wieder wurde in der Sitzung das Wort ‚Steuerverschwendung‘ benutzt! Eine Schulfamilie wird aufgelöst, ein Gemeideratsmitglied lächelte bei diesen Worten! Es wurden Tatsachen verschwiegen oder passend gemacht, fern ab der Realität! Die Schulleitung wäre anwesend gewesen und noch ungeklärte Fragen hätten teilweise geklärt werden können, kein Bestreben! Die Räte, welche gegen die Teilsanierung waren, erhielten das Wort, immer wieder! Anders als bei den ‚Befürwortern‘, hier wurde auf die fortschreitende Zeit aufmerksam gemacht, man wolle ja bis spätestens 20 Uhr fertig sein und mit der anschließenden Weihnachtsfeier der Gemeinderäte beginnen. Die Erleichterung nach der Abstimmung mit passenden Ergebnis war deutlich zu spüren und beflügelte bestimmt die Feierlaune bei den Räten.
Es ist traurig und unverständlich!
Ich finde es grundsätzlich schade, Strukturen und Gebäude, die man sanieren kann, aus Kostengründen zu zerstören. Ein Neubau, wie es Amerang mitfinanzieren würde, auch wenn es teurer ist als eine Sanierung, geht gegen jeglichen Sinn von Nachhaltigkeit und Naturschutz. Was spricht gegen Bestandserhaltung. Wasserburg hat es doch auch so durchgeführt?!
Desweiteren weiß jeder, dass eine Aufteilung der Schüler auf verschiedene Schulen soziale, kulturelle und gesellschaftliche Spannungen nur positiv lösen kann. Identifikation, heimisches Wohlfühlen und persönliche Entwicklung entstehen im kleinen Gefüge und nicht in großen zusammengewürfelten Humanbeziehungen. Das kann jeder nachvollziehen, der in der Lage ist, empathisch zu denken und zu fühlen.
Liebe Grüße Tim Butzke
@Zuhörer der Sitzung
Vielen Dank für diesen Kommentar. Genau so habe ich es auch wahrgenommen.
Bin immer noch entsetzt. Ich fühlte mich in dieser Sitzung auch teilweise besser informiert als so mancher Gemeinderat. Manche machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Und das auf Kosten der Kinder.
Ich war am Mittwoch auch in Amerang und es war (leider) von Anfang bis Ende klar, wohin Herr Linner und die meistens seiner Gemeinderäte hinwollen. Vor allem das von einem Gemeinderat mehrfach geäußerte Argument, man würde für knapp 110 Kinder 13 Millionen Steuergelder verschwenden, ist einfach völlig falsch und wurde sicher bewusst so geäußert.
Zum Einen zahlt Amerang etwas über 20% der Summe, zum Anderen werden die Eiselfinger Grundschüler hier völlig außer Acht gelassen und außerdem wird diese Schule wohl kaum nur für ein Schuljahr gebaut.
Es war wirklich haarsträubend, wie bei dieser Sitzung von manchen Gemeinderäten argumentiert wurde. Und ob Amerang dann für einen Neubau stimmen würde, wage ich zu bezweifeln.
Leider stehen die Kinder in dieser Gemeinde und somit auch deren Zukunft nicht an erster Stelle.
Vielen Dank an die Gemeinderäte, die für die Sanierung gestimmt haben, was machbar, zukunftsfähig und nachhaltig gewesen wäre.
Wenn mehrere Partner etwas gemeinsam erreichen wollen, sitzt man sich doch zusammen und überlegt, welche Ziele erreicht werden sollen und wie man diese Ziele erreicht. Was ich mich frage ist, reden eigentlich die Bürgermeister und die Gemeinderäte zweier Nachbargemeinden bei einer solchen wegweisenden Entscheidung in zweistelliger Millionenhöhe nicht miteinander?
Warum setzen sich nicht mal alle an einen Tisch, lassen sich mal gründlich über die Optionen beraten, reden und diskutieren miteinander, bleiben im Gespräch …
oder macht da jeder, was er will, wann er will, wie er will?
Der aktuellen Berichterstattung in den heimischen Medien kann entnommen werden, dass offensichtlich nicht alle Verantwortlichen ihre Ratsmitglieder über die zwangsweise gemeinsamen Beratungen/Beschlüsse aus den Versammlungen des Mittelschulverbands informiert haben. Es liegt also ein Kommunikationsproblem anderer Art vor.