Bayern entscheidet am morgigen Dienstag über die schärferen Regeln - Landkreis-Inzidenz bleibt über der 300
Nicht nur, dass seit Wochen die aktuellen Corona-Fallzahlen aufgrund von Meldeverzögerungen und Nicht-Registrierung im Feiertags-Dunst wabern (wie berichtet): Jetzt kommt mehr und mehr auf, dass offenbar mit Zahlen Politik gemacht wurde – statt Politik zu machen, die sich auf Zahlen gründet? Das ZDF berichtete gestern Abend, dass auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder die Regeln im Umgang mit Geimpften und Ungeimpften wohl mit Inzidenzen begründet habe, die nur entfernt etwas mit der Realität zu tun hatten.
So seien beispielsweise alle Patienten mit unbekanntem Impfstatus einfach den Ungeimpften zugerechnet worden – über 1000er Inzidenzen der Ungeimpften seien höchstens 300er Inzidenzen gewesen. Es habe fälschlicherweise eine Verdreifachung gegeben, berichtete das ZDF, worauf sich Regeln begründeten. In Bayern sind Ungeimpfte seit nun etwa zwei Monaten schon im Lockdown.
Am morgigen Dienstag will und wird der Freistaat jedenfalls – mit dem Blick auf die fünfte Welle – über die neue 2Gplus-Regel für die Gastronomie entscheiden: Der Freifahrtschein also für alle Geboosterten und zwar ohne Test, obwohl sie sich ebenfalls infizieren und Omikron auch weitergeben können?
2Gplus sei immerhin besser, als alles – wie im Komplett-Lockdown – wieder zuzusperren, hieß es beim Bund-Länder-Gipfel zum dort bereits gefassten Beschluss (wie berichtet). Und zudem solle diese Gastro-Regel auch ein Anreiz zur Booster-Impfkampagne sein, machte nicht nur die Ex-Familienministerin Franziska Giffey im Anschluss deutlich. Existenzbedrohend sagen dagegen die Gastro-Verbände …
Im Landkreis liegt die Inzidenz auch am heutigen Montag über 300 – nämlich bei nun 327,1 Fällen in der Inzidenz. In der vergangenen Woche seien somit 856 Corona-Fälle neu registriert worden, meldet das RKI am heutigen Montagmorgen.
622 Verstorbene sind seit dem Beginn der Pandemie im Kreisgebiet zu beklagen, so das Robert-Koch-Institut.
Von 62 im Landkreis zur Verfügung stehenden Intensivbetten der Kliniken insgesamt sind 49 Betten belegt – bei insgesamt 16 Patienten dort handelt es sich um Corona-Patienten mit einem schweren Verlauf.
Quellen: RKI / Divi / ZDF