Bei Winterklausur im Kloster Seeon: Bayern-FDP kritisiert plötzliche Veränderung beim Genesenen-Status durch das RKI
Bayerns FDP ist verärgert darüber, dass das Robert-Koch-Institut den Genesenen-Status nach einer Corona-Infektion einfach mal eben verkürzt hat (wir berichteten). Man habe FDP-Fraktionschef Christian Dürr den eigenen Unmut über den Vorgang mitgeteilt, sagte der bayerische Fraktionsvorsitzende Martin Hagen zum Abschluss der Winterklausur im Kloster Seeon am gestrigen Abend – wie der Bayerische Rundfunk berichtet.
Die bayerische FDP sei sehr irritiert darüber, dass im Handstreich ohne eine politische Diskussion durch das Robert-Koch-Institut der Genesenen-Status auf drei Monate verkürzt worden sei – und damit vielen Menschen im Land von heute auf morgen der Zugang zum öffentlichen Leben versperrt wurde.
Hagen erklärte, man erwarte, dass das in Berlin morgen offen angesprochen werde. Er forderte zudem, dass in Zukunft die Politik derartige Entscheidungen treffen solle und nicht mehr die Behörden …
Vor einigen Tagen hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) verfügt, dass der Genesenen-Status künftig nur noch für drei statt wie bisher für sechs Monate gilt.
Weil nach der 2G-Regel seit Wochen nur noch Geimpfte und Genesene bestimmte Bereiche des öffentlichen Lebens – Gastro, Sport, Kultur – nutzen können, stelle die kurzfristige Änderung bei Genesenen nur mehr einen Zeitraum von zwei Monaten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben dar. Denn einen Monat lang muss ein Genesener ohnehin bereits warten, durch offene Türen im gesellschaftlichen Leben gehen zu können.
Die Entscheidung des RKI hatte für viel Kritik gesorgt. Die Behörde argumentiert mit der Omikron-Variante: Die bisherige wissenschaftliche Evidenz deute darauf hin, dass Ungeimpfte nach einer durchgemachten Infektion einen im Vergleich zur Delta-Variante herabgesetzten und zeitlich noch stärker begrenzten Schutz hätten.
Ganz anders die Ansicht dazu in der Schweiz zum Beispiel: Dort sagen die Experten, aktuelle wissenschaftliche Daten zeigen, dass ungeimpfte Menschen nach einer durchgemachten Corona-Infektion über längere Zeit ausreichend vor schwerer Erkrankung und Hospitalisierung geschützt seien. Dort gilt der Genesenen-Status nun ein ganzes Jahr lang …
Quelle BR