Omikron hat auch den Altlandkreis fest im Griff - Diese Woche 126 Neuinfektionen in Eiselfing, 113 Neuinfektionen in Edling
Omikron hat den Altlandkreis fest im Griff: 126 Neuinfektionen in Eiselfing innerhalb nur einer Woche, 113 Neuinfektionen in Edling, 91 Neuinfektionen in Pfaffing – so hoch waren diese Zahlen nicht seit dem Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Aber: Omikron ist nicht gleich Delta … Hier der Corona-Wochenbericht des Landratsamtes:
In den Heimen in Stadt und Landkreis ereignen sich bei Bewohnern und Mitarbeitern weiterhin eine hohe Zahl an Erkrankungen mit ansteigender Tendenz. Dabei sei der Anteil der positiv getesteten, vollständig geimpften und größtenteils geboosterten Bewohner sehr hoch.
Allein in der vergangenen Woche haben sich in 36 Alten- und Pflegeheimen Corona-Ausbrüche ereignet – in 14 Einrichtungen davon waren es Ausbrüche mit jeweils über fünf Fällen.
Betroffen waren insgesamt 173 Bewohner:
145 davon waren zwei- oder dreimal geimpft = 84 Prozent – davon wiederum waren 120 geboostert = fast 70 Prozent.
13 waren nicht geimpft = acht Prozent,
acht waren unvollständig geimpft.
Elf infizierte Heimbewohner insgesamt mussten íns Krankenhaus gebracht werden: Über die Hälfte geboostert, zwei vollständig, einer unvollständig geimpft – zwei Bewohner waren nicht geimpft.
164 Mitarbeiter haben sich infiziert:
95 waren vollständig geimpft = 58 Prozent – davon 50 Mitarbeiter geboostert,
18 unvollständig geimpft = elf Prozent,
45 waren nicht geimpft = 27 Prozent,
bei sechs Mitarbeitern ist der Impfstatus unbekannt.
Seit dem letzten Wochenbericht wurden dem Gesundheitsamt 7.754 neue Fälle (vor einer Woche 6.256) für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet. Bisher sind insgesamt 69.562 Fälle von COVID-19 in Stadt und Landkreis Rosenheim aufgetreten (Landkreis: 55.558, Stadt: 14.004).
Dem Gesundheitsamt wurden drei Personen gemeldet, die seit dem letzten Wochenbericht verstorben sind – vergangenen Freitag waren es acht Personen. Zwei der verstorbenen Personen waren in einem Heim betreut worden.
172 Corona- Patienten werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär im Krankenhaus behandelt – vor einer Woche waren es 151. Hiervon befinden sich sieben Patienten (vor einer Woche zehn) auf einer Intensivstation.
Bewertung des Infektionsgeschehens heute durch Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim:
„Wir befinden uns weiterhin inmitten der Steilwand einer fünften Welle durch Omikron und ein Ende ist nicht in Sicht. In der dritten Woche liegen die dem Staatlichen Gesundheitsamt Rosenheim täglich neu gemeldeten Fallzahlen bei weit über 1.000. Der Höchstwert der Pandemie lag am Mittwoch bei 1.608 Neumeldungen.
Sechs von zehn der positiv Getesteten liegen im Altersbereich zwischen 18 und 59 Jahren, über ein Viertel bei Kindern und Jugendlichen. Es herrscht weiterhin ein diffuses Ausbreitungsgeschehen vor, daneben ereignen sich weiterhin Ausbrüche in Pflege- und Behindertenheimen sowie Kliniken.
In den stationären Pflege- und Behinderteneinrichtungen in Stadt und Landkreis haben wir es mit einer Vielzahl von Ausbrüchen und hohen Fallzahlen bei Bewohnern aber auch Mitarbeitenden zu tun. Dabei ist der Anteil der positiv getesteten vollständig geimpften und größtenteils geboosterten Bewohner weiterhin sehr hoch.
die Verlaufsformen sind in der Regel jedoch milde und es besteht eine nur sehr geringe Rate an Hospitalisierungen. Dies ist als klarer Erfolg der Impfung zu werten. Auch die Heime sind durch den Ausfall positiv getesteten oder quarantänisierten Personals erheblich belastet.
Das bisher seit Beginn der Pandemie durch die Gesundheitsämter praktizierte Einzelfallmanagement von Indexfällen und Kontaktpersonen in der Pandemie-Bekämpfung hat für Stadt und Landkreis Rosenheim definitiv die Grenzen seiner Möglichkeiten überschritten.
Durch Einführung einer digitalen Lösung versucht das Gesundheitsamt, die Effizienz der Fallbearbeitung noch einmal zu steigern. Gleichzeitig ist es unerlässlich, unsere Ressourcen zunehmend auf den Schutz vulnerabler Personengruppen zu fokussieren.
Der einzige Ausweg aus der Pandemie ist eine hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung.
Die Studienlage zeigt laut Robert Koch-Institut, dass die in der EU zugelassenen Impfstoffe nach vollständiger Grundimmunisierung und Auffrischimpfung auch bei der Omikronvariante eine hohe Impfeffektivität haben und zu einem hohen Prozentsatz einen Schutz vor Hospitalisierung, schweren Krankheitsverläufen, Behandlung auf einer Intensivstation und Tod bewirken.
Gleichzeitig wird die Übertragbarkeit von Viren auf andere Personen deutlich verringert, insbesondere wenn beide Seiten vollständig geimpft und geboostert sind.“
Nach Aussage des Ärztlichen Leiters Krankenhauskoordinierung, Dr. Michael Städtler, seien die Belegungszahlen mit COVID-19 auf den Normalstationen derzeit deutlich ansteigend, auf den Intensivstationen aber auf stabilem Niveau.
Die Belastung der Intensivstationen sei unverändert sehr hoch, vor allem mit Notfallpatienten ohne COVID-Bezug. Ein gleiches Bild zeigt sich im gesamten bayerischen Raum. Abverlegungen seien derzeit nicht erforderlich. Erschwerend kommen derzeit zum Teil nicht unerhebliche Personalausfälle durch positive Testungen hinzu.
Die Geschäftsführung des RoMed Klinikverbunds bewertet die Lage auf den Intensivstationen im RoMed-Klinikverbund hinsichtlich der Belegung mit COVID-Patienten als stabilisiert.
Die Belegung der Normalstationen mit COVID-Patienten nehme dagegen zu.
Gerade auch die operative Versorgung von Patienten, die als Begleiterkrankung COVID-19 haben, sei für alle Beteiligten aufgrund der Hygienemaßnahmen sehr aufwändig. Ein großes Problem bestehe in dem zunehmenden krankheitsbedingten Ausfall von Mitarbeitern in sämtlichen Bereichen.
Insbesondere in den zentralen Notaufnahmen sei das Personal an der absoluten Belastungsgrenze. Aufgrund der Personalausfälle müssten planbare Eingriffe weiter verschoben werden.
Der Blick auf die Gemeinden: