Söder ab heute Chef vom Team FREIHEIT: Bayern lässt in einigen Bereichen Ungeimpfte wieder zu - Gastro muss noch auf morgen hoffen
Nach Wochen der Abstinenz war Ministerpräsident Markus Söder am heutigen Dienstagmittag wieder bei der Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung dabei – und zwar erstmals als neuer Chef eines Teams FREIHEIT in der Pandemie, wie er sagte. Denn noch einmal: Omikron sei nicht Delta, das Gesundheitssystem sei aktuell stabil. Und Druck könne nicht das einzige Stil-Mittel sein, so Söder, es gehe um die Eigenverantwortung des Menschen. Der Staat müsse sich vor allem um die Senioren-Heime kümmern, um die Kliniken und um die Schulen.
Die Entscheidung heute kommt somit einen Tag vor dem Bund-Länder-Gipfel morgen: In Bayern haben auch alle Ungeimpften – nach über drei Monaten Lockdown – vom kommenden Donnerstag an wieder Zugang zu einigen weiteren Bereichen des öffentlichen Lebens, wenn sie einen negativen Test vorweisen. Das heißt 3G statt wie bisher 2G. Zum Beispiel als Aktiver im Amateur-Sport, als Laienspieler beim Theater oder auch als Nutzer eines Fitness-Studios.
Im Bereich Gastro schwebe Bayern zudem die Umstellung von 2G auf 3G vor, aber:
Von der Bund-Länder-Runde am morgigen Mittwoch erwarte man sich diese weitere Öffnungsperspektiven für die Gastronomie, das Beherbergungswesen sowie für Schankwirtschaften, Clubs und Diskotheken. Bayern könne sich dabei vorstellen, die Gastronomie und das Beherbergungswesen ganz schnell generell nach 3G-Regel zu öffnen, heißt es im Kabinettsbeschluss.
Schankwirtschaften, Clubs und Diskotheken könnten eventuell eher vorsichtig unter den Bedingungen von 2Gplus – und zwar nach dem Fasching – geöffnet werden. Hier wolle Bayern aber nicht im Alleingang handeln, sondern man hoffe auf bundesweite Schritte.
Bayern hebt die maximale Zuschauerzahl für Kultur- und Sportveranstaltungen an: Von Donnerstag an sind, etwa auch bei Bundesliga-Spielen, wieder bis zu 25 000 Zuschauer erlaubt – bisher waren es 15 000. Das hat das Kabinett am heutigen Dienstag beschlossen. Die Kapazitätsgrenzen – im Sport maximal 50 Prozent Zuschauer-Auslastung, im Kultur-Bereich maximal 75 Prozent – bleiben aber unverändert! Sie waren erst vergangene Woche erhöht worden.
Für Handels-, Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe entfällt die Begrenzung der Kundenzahl von einem Kunden auf zehn Quadratmeter.
Thema Kontakte
Geimpfte und Genesene dürfen sich in Bayern künftig wieder in beliebig großen Runden privat treffen, nicht nur zu Zehnt wie bisher. Die bislang geltenden Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene werden komplett und ersatzlos gestrichen.
Die Kontaktregeln für Ungeimpfte dagegen bleiben bis auf Weiteres unverändert: Sobald auch nur ein Ungeimpfter dabei ist, darf sich ein Haushalt nur mit maximal zwei Angehörigen eines weiteren Hausstands treffen, Kinder unter 14 nicht mitgezählt.
Weite Bereiche des öffentlichen Lebens, etwa Sport-, Kultur- und Freizeitveranstaltungen, sind von Donnerstag an für Geimpfte und kürzlich Genesene wieder ohne zusätzlichen Test oder Booster-Impfung zugänglich. Überall dort, wo bislang noch die 2Gplus-Regel gilt, gilt also künftig noch 2G.
Konkret betrifft dies den Kultur (etwa Theater, Opern, Kinos), öffentliche und private Veranstaltungen, Messen, Tagungen und Kongresse sowie Freizeiteinrichtungen unterschiedlichster Art.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die als Schülerinnen und Schüler regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden, sind in Bayern künftig Geimpften oder Genesenen gleichgestellt, auch das hat das Kabinett beschlossen. Voraussetzung sei ein negatives Testergebnis. Das gelte auch dann, wenn die Kinder nicht geimpft sind. Bisher galt die Ausnahme für Schülerinnen und Schüler nur im Alter von unter 14 Jahren.