Gabriele Stephan hat 30 Jahre Strafzettel verteilt

„Ich könnte ein Buch schreiben mit den vielen Erlebnissen“, hieß es süffisant von Gabriele Stephan. Bei Wind und Wetter war sie draußen unterwegs. Jede Bewegungs-App würde applaudieren. Für Gabriele Stephan waren die letzten Jahrzehnte, in denen sie für die Stadt Wasserburg Parksünder notierte, nicht immer freudige Arbeit. Jetzt wurde sie verabschiedet.

 

Gabriele Stephan hat 30 lange Jahre überwiegend im Altstadtgebiet über die Parkflächen, Wege und Straßen gewacht und so manche Konfrontation aushalten müssen. Viele Erinnerungen bleiben. Wie viele Strafzettel es genau waren, weiß niemand mehr. Uneinsichtige Parksünder wurden laut, haben Stephan beleidigt und beschimpft. „Ich habe immer versucht, alle gleich zu behandeln“, erklärte die scheidende Mitarbeiterin bei ihrer Verabschiedung vor dem Wasserburger Stadtrat.

Negativ seien ihr ebenfalls Dinge aufgefallen: „Was ich vermisst habe, dass vor verkehrstechnischen Beschlüssen auch mal unsere Meinung von der Verkehrsüberwachung abgefragt worden wäre. Wir sind so viel unterwegs, und es wäre gut gewesen, zu fragen, wie wir das sehen“, so Stephan in ihrer kleinen Abschlussrede.

„Eine Sache wird mir sehr in Erinnerung bleiben, denn ich war fassungslos. Ich musste zwei Fahrschulautos auf Behindertenparkplätze aufschreiben“, zeigt sich die einstige Stadtmitarbeiterin sichtlich verständnislos. Der eine habe sogar noch einen Parkschein gelöst.

Das Kapitel ihrer Überwachung ist nun geschlossen. Für Gabriele Stephan gab es von Zweitem Bürgermeister Werner Gartner Blumen und die Stadtmedaille.

 

RM