Schulverband Haag weiht Sport- und Schwimmhalle ein – Bevölkerung muss noch auf den Einlass warten
Schon von der Eingangshalle aus lässt ein Blick durch die Glastür erahnen, was die Schwimmbegeisterten aus Haag nach den Umkleidekabinen in der sanierten Schwimmhalle erwartet. Obwohl das Gelände draußen noch nicht ganz fertig aussieht, tut es das drinnen umso mehr.
Eine riesige Einweihung, bei der Hunderte aus Haag und dem Umland ins Wasser springen – das hätte sich Bürgermeisterin Sissi Schätz gewünscht, wenn die sanierte Schwimmhalle eröffnet wird. Seit Sommer 2019 war die Baustelle an der Grund- und Mittelschule Haag.
Zur Fertigstellung der Sanierungsarbeiten knapp drei Jahre später konnten neben den Mitgliedern des Schulverbands mit den Nachbarbürgermeistern (Foto von rechts) Sebastian Linner aus Rechtmehring, Thomas Stark aus Maitenbeth und Christoph Greißl aus Kirchdorf auch die Altbürgermeister (Foto von links) Josef Kirchmaier aus Maitenbeth und Alfons Linner aus Kirchdorf dabei sein, die an den ersten Überlegungen zur Sanierung mit beteiligt waren.
Ganz geöffnet ist das Hallenbad aber noch nicht. Die Schüler und Vereine schwimmen zwar schon im neuen Edelstahlbecken, die Öffentlichkeit dagegen muss noch auf den Einlass warten. Denn für die derzeit coronabedingt noch nötigen Eingangskontrollen wäre zusätzliches Personal nötig. Hier brauche es noch ein umsetzbares Hygienekonzept, das bereits erarbeitet werde.
Die Rathaus-Chefin stieg ein mit dem Motto einer Zeitschrift für Schwimmer ein: „Schwimmen ist mehr als Kacheln zählen.“ Das muss es in Haag jetzt auch sein, denn statt mit Fliesen wartet die sanierte Schwimmhalle mit einem Edelstahlbecken auf. Der Wasserspiegel darin wirkt in der Ruhephase, als müsse man noch die Plastikfolie abziehen, wie bei einem neuen Handy.
Für Bürgermeisterin Schätz besonders wichtig: Mit der Sanierungsmaßnahme konnten die 25-Meter-Becken erhalten bleiben. „Es ist kein Spaßbad mit Rutschen und Sprudelbecken, aber ein Bad für alle Altersklassen und sogar wettbewerbstauglich“, erklärte sie. Ziel sei außerdem – wie schon damals vor fast 50 Jahren – den Jüngsten das Schwimmen beibringen zu können. „Jedes Kind soll schwimmen lernen“, betonte die Rathaus-Chefin.
Deshalb habe der Schulverband bereits seit Jahren um den Erhalt gekämpft und sich für die Sanierung eingesetzt. Die Bürgermeisterin bedankte sich bei den Beteiligten aus den Nachbargemeinden Maitenbeth, Kirchdorf und Rechtmehring sowie den ehemaligen Schulverbands-Mitgliedern und heutigen Altbürgermeistern, „dass wir damals miteinander so mutig waren“.
Und das bisherige Resultat kann sich sehen lassen.
Noch sieht es draußen zwar nach Baustelle aus. Aber wenn die Grünanlagen fertig und die Bagger abgefahren sind, „kommt das Gebäude richtig zu Geltung“, betont Architekt Uwe Schmuck (Foto Dritter von links neben Bauamtsleiter Andreas Grundner mit dem Architekten-Team) von der Architektengemeinschaft Betsch, Zickert, Schmuck. Der Eingangsbereich war bereits zum Jahresbeginn erledigt, nach dem Gerätehaus geht es an den Vorhof der Schule und die Busspur.
Drinnen dagegen ist das sanierte Gebäude bis auf Kleinigkeiten fertiggestellt. Gleich im Eingang erwartet die Schwimmbegeisterten ein heller und offener Bereich statt wie zuvor ein finsterer Gang.
Nach Umkleiden mit orangefarbenen bis sonnengelben Spinten geht es durch weinrote Türen in der Schwimmhalle. Und drinnen gibt es noch als besonderes Schmankerl vom Gemeinderat ein Dampfbad. Farblich abgestimmt, hell und freundlich sieht das Hallenbad jetzt aus.
Auch in der Sporthalle erinnert nichts mehr an die zuvor finster ausgekleideten Holzwände und den grünen Boden. Hell ausgeleuchtet mit in den Wänden integrierten Sportgeräten und einem Schwingboden, bei dem man spürt, wie er bei jedem Schritt ein bisschen nachgibt, erwarten die Schüler und Sportler.
Die Vereine, die derzeit in der Realschul-Turnhalle untergebracht sind, müssen sich aber noch ein wenig gedulden. Sobald die Schließanlage eingebaut ist, können auch sie hier wieder sporteln.
Nicht nur an die Optik, auch an die Lüftung wurde bei den Planungen gedacht. Ein zusätzliches Geschoss zwischen Schwimmbad und Turnhalle wurde dafür mit der entsprechenden Lüftungsanlage für Frischluftbetrieb ausgestattet. Damit werden bis zu 90 Prozent der Wärme zurückgewonnen.
Knapp 7,85 Millionen Euro waren für die gesamte Maßnahme angesetzt. Wie es mit den Kosten inzwischen aussieht, lasse sich bisher noch nicht genau sagen. „Es ist mit einer Mehrung zu rechnen“, erklärt die Rathaus-Chefin, beispielsweise aufgrund des Edelstahlbeckens statt der Fliesen. Auch die steigenden Materialkosten seien nicht zu unterschätzen, erklärte Bauamtsleiter Andreas Grundner. Trotzdem ist sich Architekt Schmuck sicher: „Wir bleiben deutlich unter Neubaukosten.“
Trotz Lieferschwierigkeiten und steigenden Materialkosten hätte der Zeitpunkt vermutlich kaum besser gewählt sein können, wäre im Verlauf der Corona-Pandemie die Nutzung von Schwimmbad und Turnhalle sowieso nur eingeschränkt möglich gewesen. Jetzt nach der Fertigstellung ist Bürgermeisterin Schätz überzeugt: „Unser neues Schwimmbad wird in Haag und Umgebung gut angenommen werden.“
Voraussichtlich in wenigen Wochen, wenn es die Lockerungen zulassen, kann die Bevölkerung aus Haag und Umgebung in das 28 Grad warme Wasser springen und das neue Schwimmbad genießen.
Schön ja, schön teuer auch, aber leider – wie aus erster Hand erfahren – nicht alles funktionell,
z.B. ein Geräteraum, in dem kein erwachsener Mensch stehen kann und aus dem man die benötigten Materialien nur im Enten-Watschel-Gang rausholen kann.
Rückenschmerzen und Klaustrophobie lassen grüßen :-(.
Warum wundert es mich nicht, dass der erste Kommerntar wieder ein Nörgel-Kommentar ist?
Schon klar, dass das jetzt kommen musste. Aber wenn man es von der Seite der Lehrerschaft her betrachtet, die jetzt mit diversen Mängeln leben muss, während in der Zeitung ein schönes Bild nach dem anderen erscheint, dann kann / muss man das fast verstehen. Es ist eben nicht alles Gold was glänzt. Und dann muss man auch noch bedenken, dass in der Turnhalle, die noch nicht zu benutzen ist, die Geräteräume auch viel zu klein sind, so dass aktuell etwa noch ein Drittel der Halle vollsteht mit Zeugs, das in die Geräteräume nicht mehr reinpasst, während sich gleichzeitig aber gewisse Leute sich ständig selbst beweihräuchern wegen der neuen Räumlichkeiten. Jemand, der hier drin unterrichten soll / muss / darf, für den schaut alles zwar auch schön aus, ist aber eben nicht unbedingt in jeder Hinsicht praktisch. Dafür fehlt Ihnen wohl das Verständnis, Herr oder Frau exruhri.