Wasserburg empfängt heute Pullach um 19.30 Uhr in der Altstadt

Staubballen wie in den großen Westernklassikern rollen noch keine durch die Landwehrstraße und Gray Cooper kam auch noch nicht nach Wasserburg geritten, dennoch knistert es in der Altstadt. Vor dem wegweisenden Heimspiel gegen den SV Pullach ist die Spannung förmlich zu greifen. Wenn um 19.30 Uhr das Duell der punktgleichen Kontrahenten angepfiffen wird, gleicht dies einem Showdown zur besten Sendezeit: High Noon am Freitagabend.
 
Mit 20 Zählern stehen sowohl die Löwen als auch die Raben unter dem Strich und brauchen dringend Punkte, um sich zu retten. Dafür hat der SVP zahlreiche neue Akteure verpflichtet: Mit Darius Amados (22) wurde im Winter ein junger Verteidiger geholt, der gemeinsam mit den 34-jährigen Peter Beierkuhnlein und Daniel Steinacher die Defensive stärken soll. Beierkuhnlein kam aus Hallbergmoos, wo er zuvor noch als Interiimstrainer tätig war, und Steinacher wurde reaktiviert. Zudem sicherte sich der umtriebige Manager Theo Liedl die Dienste von Marian Knecht, der vor wenigen Jahren noch so famos spielte, dass ihn Türkgücü München verpflichtete. Nach langer Verletzungspause machte er vergangene Woche gegen Donaustauf sein erstes Spiel. Gegen den Favoriten drehte Pullach einen 0:2-Rückstand und siegte noch mit 3:2.

Selbiges gelang den Löwen im Herbst ebenfalls gegen Donaustauf, nun hofft Trainer Matthias Pongratz auf seinen ersten Sieg in verantwortlicher Position. Gegen Kottern hatte Wasserburg mehr vom Spiel und auch am Ende die besseren Chancen, die Belohnung in Form von drei Punkten blieb jedoch aus. Einsatz und Wille der Innstädter waren dabei besonders hervorzuheben. Die Zuschauer sahen eine Mannschaft, die sich in jeden Zweikampf warf, kämpfte und den Abstiegkampf (endlich) angenommen hat. Insgesamt ist die Mannschaft deutlich enger zusammengerückt. Obwohl die Lage prekär ist, herrscht in der Mannschaft gute Stimmung, wie auch die Vertragsverlängerungen zahlreicher Akteure unterstreichen.

Gegen Pullach hoffen die Löwen nun auf den Befreiungsschlag. Dafür benötigen sie neben Michael Barthuber noch weitere Akteure, die Tore erzielen. Barthuber war bereits in der Vorbereitung heiß wie Frittenfett, musste kurz vor Saisonstart kurz pausieren und erzielte gegen Kottern als Joker seinen fünften Saisontreffer. Um im Western-Bild zu bleiben: Barthuber zog zuletzt schneller als sein Schatten. Diese Treffsicherheit ist gegen die Raben abermals gefragt.
 
Johannes Hain