Schulentwicklungsgutachten im Ausschuss für Schulen und Sport des Landkreises vorgestellt

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den weiterführenden Schulen im Landkreis Rosenheim wird in den kommenden zwei Jahrzehnten ansteigen. Das ist das Ergebnis eines Schulentwicklungsgutachtens, das Stadt und Landkreis Rosenheim gemeinsam beim Institut „SAGS“ in Augsburg in Auftrag gegeben hatten. Der Diplom-Statistiker und Schulbedarfsplaner Christian Rindsfüßer stellte die Ergebnisse im Ausschuss für Schulen und Sport des Landkreises vor.

 

Bevor der Fachmann konkret auf die Entwicklung der Schülerzahlen einging, beleuchtete er eine ganze Reihe von entscheidenden Parametern. So zählt der Landkreis Rosenheim zu den wachstumsstärksten Landkreisen in Bayern. Seit der Volkszählung von 1987 bis Ende des Jahres 2020 war die Zahl der Einwohner um 38 Prozent auf knapp 262.000 angestiegen. Das liegt zum Teil an den geburtenstarken Jahrgängen der frühen 1990er Jahre, die vermehrt selbst Kinder bekommen. So steigen die Geburten seit 2010 kontinuierlich an. In den Jahren 2018 bis 2020 erblickten jährlich jeweils knapp 2.500 Kinder das Licht der Welt.

 

Nach Auskunft von Christian Rindsfüßer bekommt eine Frau im Landkreis Rosenheim im Durchschnitt 1,68 Kinder. Dies würde nicht ausreichen, um die Einwohnerzahl konstant zu halten. Es ist ein weiterer wichtiger Faktor entscheidend, der die Zahl der Bürgerinnen und Bürger ansteigen lässt, nämlich der Zuzug. Der Einfluss der Landeshauptstadt München macht sich hier bemerkbar, aber auch die Zuwanderung aus dem Ausland, vor allem aus Ländern der Europäischen Union. Der Diplom-Statistiker geht davon aus, dass die Einwohnerzahl bis 2028 auf 275.000 ansteigen wird.

 

In seinem Schulentwicklungsgutachten prognostiziert das Institut SAGS für die Realschulen einen Anstieg der Schülerzahlen ab Ende der 2020er Jahre bis Mitte der 2030er Jahre, von heute 4.800 auf bis zu maximal 5.900. Noch deutlicher ist der vorhergesagte Anstieg in den Gymnasien. Von heute knapp 5.800 Schülerinnen und Schüler werden es bis Anfang/Mitte der 2030er Jahre bis zu 7.800. Eine Rolle spielt hier auch, dass es nach der Wiedereinführung des neunstufigen Gymnasiums, im Schuljahr 2025/2026 erstmals wieder eine 13. Jahrgangsstufe geben wird.

 

Die Fachober- und Berufsoberschulen bezeichnete Rindfüßer als Erfolgsgeschichte und fügte an, in den 2020er Jahren werde es keine dramatischen Entwicklungen geben, was die Anzahl der Schülerinnen und Schüler anbelangt.

 

Der Leiter der Abteilung 1 im Landratsamt Rosenheim Ulrich Sedlbauer kündigte an, dass mit jeder Schule gesprochen werden soll, um das vorhandene Raumangebot zu prüfen. „Wir müssen sehen, ob wir bauliche Maßnahmen ins Auge fassen müssen. Finanziell ist das nicht eingeplant“, meinte Sedlbauer.

 

Der Landkreis Rosenheim ist Sachaufwandsträger von 23 weiterführenden Schulen.