Traurige Bilanz zur vergangenen Woche in Stadt und Landkreis Rosenheim - Der Wochenbericht der Behörde
Dem Rosenheimer Gesundheitsamt wurden 17 Personen gemeldet, die seit dem letzten Corona-Wochenbericht verstorben sind – über das Doppelte an Todesfällen, nämlich vergangene Woche waren es acht. Zwei Personen waren unter 60 Jahre und zehn Personen waren über 80 Jahre. Fünf der verstorbenen Personen waren in einem Heim betreut worden.
199 Patienten (vor einer Woche 184) werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär in den Kliniken behandelt. Hiervon befinden sich zehn Patienten auf einer Intensivstation (vor einer Woche 16).
In den Heimen in Stadt und Landkreis ereignen sich bei Bewohnern und Mitarbeitern weiterhin eine hohe Zahl an Erkrankungen, meldet das Landratsamt am heutigen Freitag-Nachmittag. Dabei sei der Anteil der positiv getesteten, vollständig geimpften und größtenteils geboosterten Bewohner sehr hoch – betroffen seien aktuell 37 Alten- und Pflegeheime. In neun Einrichtungen ereigneten sich dabei Ausbrüche mit jeweils über fünf Fällen.
Betroffen waren insgesamt 152 Bewohner:
135 davon waren zwei- oder dreimal geimpft = 89 Prozent (111 von ihnen waren geboostert = 73 Prozent)
fünf der infizierten Bewohner waren nicht geimpft = drei Prozent,
sieben waren unvollständig geimpft und
bei fünf Infizierten sei der Impfstatus derzeit noch nicht bekannt.
Insgesamt mussten sieben Heimbewohner ins Krankenhaus gebracht werden – drei davon geboostert, einer vollständig, einer unvollständig und zwei nicht geimpft).
147 Mitarbeiter sind infiziert
95 mindestens zweimal geimpft = 65 Prozent (davon 55 geboostert = 37 Prozent)
41 nicht geimpft = 2 Prozent,
acht unvollständig geimpft,
bei drei infizierten Mitarbeitern sei der Impfstatus unbekannt.
In der zurückliegenden Woche wurden dem Gesundheitsamt insgesamt fünf Gruppen-Schließungen in Kitas und aus den Schulen zwei Klassen in Distanzunterricht übermittelt.
Seit dem letzten Wochenbericht wurden dem Gesundheitsamt 5.759 neue Fälle (zuletzt 6.910) für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet. Bisher sind insgesamt 82.228 Fälle von COVID-19 in Stadt und Landkreis Rosenheim aufgetreten (Landkreis: 65.813, Stadt: 16.415).
Bewertung des Infektionsgeschehens durch Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim:
„Die 5. Welle ist in der Region Rosenheim nunmehr gebrochen. Auch wenn weiterhin an vielen Tagen das Gesundheitsamt noch Neumeldungen mit über 1.000 Fällen erreichen, ist das Infektionsgeschehen in der Allgemeinbevölkerung rückläufig.
Am 29. Februar jährt sich der erste Corona-Meldefall in der Region zum zweiten Mal.
Kurz danach brach die Pandemie mit voller Wucht über uns herein und hat Stadt und Landkreis zu einem der ersten Hotspots gemacht. Tief haben sich bei mir die Zustände während der ersten Welle mit dem eklatanten Mangel an Hygienematerialien und Desinfektionsmitteln, vor allem aber den vielen Todesfällen eingebrannt.
So etwas darf nicht wieder passieren. Wenn wir eines aus dem bisherigen Pandemieverlauf gelernt haben, dann ist es, dass die Natur uns immer einen Schritt voraus ist. Das Coronavirus ist in der Lage, sich durch genetische Veränderungen sehr schnell an die jeweilige Immunitätslage in der Bevölkerung anzupassen. Omikron wird daher nicht die letzte besorgniserregende Variante sein, spätestens im Herbst werden die Fallzahlen wieder rapide ansteigen.
Das ist für mich überhaupt keine Frage.
Entscheidend für den weiteren Pandemieverlauf wird sein, wie sich diese neuen Varianten hinsichtlich Übertragbarkeit, Krankheitsschwere und Immunflucht entwickeln.
Der einzige Ausweg aus der Pandemie ist eine hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung. Da kommen wir nicht daran vorbei. Nur durch eine breite Bevölkerungsimmunität aufgrund Impfung kann die Wucht zukünftiger Wellen abgefedert und der Ausstieg aus dem Kreislauf der Wellen eingeleitet werden. Wir haben es leider bislang verpasst, uns in der Region durch eine hohe Durchimpfungsrate optimal auf die Zukunft vorzubereiten. Oftmals überwiegen Eigeninteressen das Gemeinwohl.“
Der Blick auf die Gemeinden