Das ist der konjunkturellen Kurzarbeit geschuldet - Nachwuchs gesucht: Auf einen Azubi kommen zwei Stellen zur Auswahl
Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 2,4 Prozent (Vormonat: 2,5 – im Februar 2021: 3,2 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 3.521. Hier sind 2.275 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 105 weniger als im Vormonat. Das meldet die Bundesagentur für Arbeit am heutigen Mittwoch. Beim Ausbildungsmarlt sind weiterhin viel mehr offene Lehrstellen als Bewerber/innen gemeldet.
Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim sind zudem 1.246 arbeitslose SGB II-Kunden/innen registriert, 64 weniger als im Januar.
Insgesamt betreut das Jobcenter 2.972 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.427 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
„Ich freue mich über die historisch niedrige Arbeitslosenquote des ganzen Agentur-Bezirks für einen Februar – die Arbeitslosigkeit geht bei uns in allen Regionen des Bezirks zurück“, sagt Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.
Die Zahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, ist im Februar insgesamt um 340 auf 8.080 zurückgegangen. Damit seien 3.230 Personen weniger arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr und sogar 380 weniger als vor zwei Jahren, also der Zeit vor der Corona-Pandemie.
Die Arbeitslosenquote ist gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent zurückgegangen. Der Wert ist so niedrig wie noch nie im Februar seit Beginn der entsprechenden Arbeitslosenstatistik im Jahr 1998.
Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 3,7 Prozent, vor 15 Jahren bei 5,6 Prozent und 1998 bei 7,2 Prozent.
Bei der aktuell günstigen Entwicklung müsse aber berücksichtigt werden, dass Unternehmen das arbeitsmarktpolitische Instrument konjunkturelle Kurzarbeit nutzen, um ihr Personal weiter zu beschäftigen. Hier bleibt insgesamt der weitere Verlauf abzuwarten.
Der Agenturleiter erklärt weiter: „Die Arbeit in witterungsabhängigen Berufen konnte aufgrund der milden Temperaturen teilweise wieder aufgenommen werden.“ So ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen in den Berufsgruppen Hoch- und Tiefbau (u.a. Maurer/in; Gerüstbauer/in) (-21) und (Innen)Ausbau (u.a. Bodenleger/in; Maler/in / Lackierer/in) (-22) leicht zurückgegangen.
„Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist aber nicht allein darauf zurückzuführen. Auch auf dem Stellenmarkt sind in so gut wie allen Bereichen mehr Angebote gemeldet als vor einem Monat und als vor einem Jahr“, so Schankweiler.
Zahlreiche Angebote gebe es unter anderem in den Berufsgruppen
Maschinen- und Fahrzeugtechnik (u.a. Industriemechaniker/in; Betriebstechniker/in – 360),
Mechatronik-, Energie- und Elektro (u.a. Elektrotechniker/in; Maschinenbauingenieur/in – 320) und
Informatik (170).
Diese Bereiche profitieren auch von der Digitalisierung.
Agentur-Stellvertreter Michael Vontra erklärt weiter zur Entwicklung auf dem Stellenmarkt:
„Die Corona-Pandemie hat den strukturellen Wandel und auch die Digitalisierung in einigen Bereichen beschleunigt. Zur Digitalisierung zählt auch die künstliche Intelligenz (KI). Dies beschreibt, dass in Betrieben bestimmte Entscheidungsstrukturen und Verhaltensweisen des Menschen durch eine Maschine oder einen Computer nachgebildet werden.
Kolleginnen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das ist die „Denkfabrik“ der Bundesagentur für Arbeit, haben das Onlineportal BERUFENET, das Berufsbilder genau beschreibt, ausgewertet und ermittelt inwiefern Tätigkeiten durch künstliche Intelligenz ersetzt werden …
Dies sei demnach in den Fertigungsberufen (Fertigung von Betonfertigteilen, Bekleidung oder Lebensmitteln – 72 Prozent) oder fertigungstechnischen Berufen (Fertigung von technischen Geräten, u.a. im Fahrzeugbau oder der Medizingerätetechnik – 84 Prozent) wohl am größten.
Dementsprechend werde die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in diesen Berufsfeldern in den kommenden Jahren potenziell abnehmen.
Vontra: „Wir möchten alle Betriebe, Beschäftigte und Arbeitsuchende dabei unterstützen, sich beruflich richtig für die Zukunft aufzustellen und unterstützen – wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind – vielseitige Weiterbildungen von der Anpassungsqualifizierung bis zum Berufsabschluss.
Unsere Kollegen/innen vom Team „Berufsberatung im Erwerbsleben“ beraten Arbeitnehmer/innen und Arbeitsuchende gerne hierzu.
(Informationen unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/berufsberatung-im-erwerbsleben).
Betriebe können sich wegen Angeboten für Beschäftigte an unsere Weiterbildungsberaterinnen
Anna Buschmann (Tel. 08031 202–425),
Ivana Reischl (Tel. 08031 202–279) und
Franziska Schmaus (Tel. 08031 202–232)
für die Stadt und den Landkreis Rosenheim wenden.“
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt
Beiden Geschäftsführern liegt die Ausbildung junger Menschen sehr am Herzen.
Mit Blick auf den Bewerbermarkt sagt Michael Schankweiler:
„Der regionale Ausbildungsmarkt ist nach wie vor ein sogenannter Bewerbermarkt. Das heißt, es sind mehr offene Lehrstellen als Bewerber/innen bei uns gemeldet. Die Unternehmen in unserem Agenturbezirk halten an ihrer Ausbildungsbereitschaft fest und sind darauf bedacht, sich die Fachkräfte von Morgen zu sichern.
Bis zum Stichtag im Februar haben sie 3.050 Lehrstellen mit Starttermin im Herbst gemeldet, 110 mehr als bis zu dem Zeitpunkt vor einem Jahr.
Erfreulicherweise haben sich mit 1.680 bisher auch gut 80 Bewerberinnen und Bewerber mehr gemeldet als vor einem Jahr. Rein rechnerisch sind somit 1,8 Stellen je Bewerber/in registriert“, erklärt er und fährt direkt an die jungen Menschen gewandt fort:
„Die Chancen, eine passende Ausbildungsstelle zu bekommen, sind sehr gut und wir sehen, dass bereits zahlreiche Ausbildungsverträge mit Starttermin im Herbst abgeschlossen worden sind.
Nutzen auch Sie diese Chance und vereinbaren Sie am besten gleich unter der Rufnummer 08031 / 202-222 einen Termin mit unserer Berufsberatung.
Die Kollegen/innen halten attraktive Angebote für Ausbildungsstellen bereit, beispielsweise im
Verkauf, für Kaufleute Büromanagement oder für Industriemechaniker/innen.
Und sie geben wertvolle Tipps zu Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen. Melden Sie sich bei uns.
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass auch Sie Ihren Traum-Ausbildungsplatz mit Starttermin im Herbst finden.“
Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:
Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent (Vormonat: 4,3; Februar 2021: 5,6 Prozent). Derzeit sind 1.526 Bürger/innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kunden/innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, sank die Arbeitslosenzahl um 35 auf 735. Für 791 arbeitslose SGB II-Kunden/innen, 5 weniger als im Januar, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.835 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.483 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beträgt die Arbeitslosenquote 2,2 Prozent (Vormonat: 2,3; Februar 2021: 3,5 Prozent). Das entspricht 1.561 beschäftigungslosen Bürgern/innen. Davon sind 1.065 Männer und Frauen, 83 weniger als vor einem Monat, in den Arbeitsagenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 496 Betroffene, 20 weniger als im Januar, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.806 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.433 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.471 Bürger/innen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,6 Prozent (Vormonat: 2,7; Februar 2021: 3,8 Prozent) entspricht. Davon sind 1.081 arbeitslose Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Holzkirchen gemeldet, 22 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II – Empfänger/innen nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 390 Menschen arbeitslos gemeldet, 2 weniger als im Januar. Insgesamt betreut das Jobcenter 933 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 791 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
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