Nach über 20 Jahren: TSV Wasserburg verabschiedet sich aus der 1. Damen-Basketball-Bundesliga
Dieses Foto zum Abschied: Das heutige Spiel in Hannover ist die auf absehbare Zeit letzte Begegnung des TSV Wasserburg in der Damen-Basketball-Bundesliga gewesen.
In der Liga gab es Bestrebungen, auch kommende Saison auf 14 Mannschaften aufzustocken, was gegebenenfalls einen Verbleib in der 1. Liga zumindest sportlich ermöglicht hätte (der TSV Wasserburg beteiligte sich an solchen Plänen zu keiner Zeit).
Diese wurden aber aufgrund rechtlicher und organisatorischer Hürden auf einer Ligensitzung am gestrigen Samstag in Frankfurt verworfen.
„Es ist ein trauriger Tag für den Basketball in Wasserburg. Trotzdem möchte ich mich bei der Mannschaft um Coach Rebecca Thoresen bedanken – für den leidenschaftlichen Kampf der letzten Wochen sowie bei allen ehrenamtlich Engagierten und Sponsoren für den Zusammenhalt und den Einsatz während der gesamten Saison“, äußerte sich Abteilungsleiterin Paula Zaschka heute in einer Pressemitteilung.
Für den TSV Wasserburg gilt es nun auszuloten, ob nächste Saison ein Team in der 2. Damen-Basketball-Bundesliga antreten kann.
TSV-Vorsitzender Bastian Wernthaler sieht dies derzeit als offen an: „Es freut mich, dass wir als Hauptverein viele positive Rückmeldungen erfahren. Es hat sich ein Kreis engagierter Personen, bestehend aus Athletinnen, Sponsoren und Ehrenamtlichen herausgebildet, der will, dass Bundesliga-Basketball weiter stattfinden kann. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, dieses Projekt zu unterstützen und wenn möglich anzustoßen. Allerdings wird sich erst herausstellen müssen, ob sich eine Mannschaft aus ganz überwiegend ortsansässigen Athletinnen ergibt, ob die Abteilungsleitung besetzt werden kann und ob die nötigen finanziellen Mittel beschafft werden können.“
Heute endet eine Erfolgsgeschichte: Seit 1999 spielte die erste Damen-Mannschaft aus Wasserburg in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL). Seit 2004 wurde das Team elf Mal Deutscher Meister und neun Mal Deutscher Pokalsieger. Bis 2012 leitete Hans Brei das Team als Cheftrainer. Sein Name ist untrennbar mit den großen Erfolgen verbunden.
In der Saison 2014/15 waren die Wasserburger Basketball-Damen Deutscher Meister geworden, ohne ein einziges Spiel verloren zu haben.
Foto: TSV Wasserburg
So bitter! Auch wenn sich der Abstieg seit einiger Zeit angekündigt hat, einfach unfassbar und unglaublich schade für den Damen-Basketball!!!
Heute gegen Hannover war das mit nur fünf Spielerinnen wieder eine tolle Leistung. Es ist unheimlich schade, dass der Profibasketball nun ein Ende nimmt. Ich hoffe aber sehr, dass Wasserburg eine zweit- oder auch Drittliga Mannschaft erhält, mit vielen einheimischen Spielerinnen, der ich genauso gerne zuschauen werde wie den nun gescheiterten Profis.
Abschließend herzlichen Dank an die dich nun auflösende Mannschaft und den Spielerinnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg in künftigen Engagements. Alles Gute und Pfiad Gott und vielleicht auf Mal irgendwann.
Vielleicht kann jemand einen Unwissenden mal wieder auf die Spur bringen.
Wieso löst sich die Mannschaft denn auf, „nur“ weil in der kommenden Saison nicht mehr erstklassig gespielt wird?
Ist das eine Einbahnstraße, ohne die Möglichkeit wieder aufzusteigen? Was spricht denn – außer vielleicht dem Geld – dagegen, wenn mal eine Saison die Pobacken zusammen gezwickt werden und man sich am erneuten Aufstieg versucht?
Hat denn das Team da kein Interesse dran?
Sollte da jetzt nicht der Reflex einsetzen: Jetzt alle zusammenhalten und nächstes Jahr mit vereinten Kräften erneut antreten?
Die Stadt Wasserburg hat schließlich auch Einiges in den Basketballsport investiert. Da wäre es schon schade, wenn das alles für die Katz ist.
Antwort ins Burgerfeld, voranging geht es hier erst um die Neubesetzung der Abteilungsleitung, der Maier wegen nicht vertretbaren Personalentscheidungen und Komunikationsproblemen mit der Abteilungsleiterin seit Januar weg, jetzt tritt die Frau Zaschka auch nicht mehr zu Wahl an. Erst muss geklärt werden, wer diese Posten macht, dann kann der Neuanfang in der 2. BL mit Ziel Wiederaufstieg organisiert werden. Da aber viele nur schreiben, manchmal jemand seine Hilfe anbieten, aber fast keine Ehrenamtliche Helfer und Mitorganisatoren dauerhaft für den Verein ein Teil ihrer Freizeit opfern wollen, kann die Abteilung dies nicht mehr stemmen. In anderen BB-Vereinen steht ein Pulk an Leuten hinter dem Team, das hat in Wasserburg die letzten Jahre gefehlt und hat die Vorstandschaft ans Limit gebracht.
Also nicht jammern und schimpfen, sondern anpacken, mithelfen und Dabeisein beim Wiederaufstieg 2023. Gemeinsam und mit Vielen Leuten packen wir das.
Was ist mit einem Wildcard Antrag für die 1. Liga? Das wäre doch eine Möglichkeit, doch nicht absteigen zu müssen….
@burgerfeld
Glaubst du ein Lewy oder Coman, Sane würden für Bayern in der 2.Liga spielen? Genau, würden sie nicht. Das sind Profis (…)
@fan
Wildcard? Ernsthaft? Vielleicht könnten die 60er Löwen das auch machen. Super-Vorschlag.
Wie anfangs geschrieben habe ich wenig bis keine Ahnung vom Basketball im Allgemeinen und von den Wasserburger Damen im Speziellen. Dass es auch um die Unterstützung rund um den Verein mangelt hat Fan128 ja geschrieben – war mir jetzt so nicht bekannt und hat mich jetzt auch etwas verwundert.
Ob man jetzt das Einkommen eines FC Bayern Spielers mit der Bezahlung in der 1. Damen Bundesliga im Basketball gleichsetzen kann, da bin ich mir nicht sicher (dass dieses Thema aber komplett losgelöst von der jeweiligen Leistung zu betrachten ist, darüber dürfte Einigkeit bestehen). Kann man vom Spielergehalt alleine denn seinen Lebensunterhalt komplett bestreiten oder ist Basketball dann quasi der Nebenerwerb? Ich will da um Gottes Willen keine genauen Zahlen, aber eine grobe Einordnung würde mich interessieren.
Wenn ernsthaft das Ziel bestünde in der 1. Liga zu bleiben bzw schnell zurück zu kehren, dann wäre eine Wildcard die bessere Alternative. Wieso erst Professionalität runter fahren, um sie dann wieder hoch zu fahren. Die Konkurrenz im Landkreis schläft nicht….
Sponsoren, Fans und Freiwillige, die man jetzt wegen des Abstiegs verliert, werden schwer zurück zu gewinnen sein. Gleiches gilt für Spielerinnen. Das ist meine Meinung.
Leider entsteht tatsächlich der Eindruck, man ist froh über den Abstieg.
Was besonders ärgerlich ist : Das wäre durch einen früheren Trainerwechsel anders gekommen. Leider bringt es die Betroffenen nicht weiter.
Danke an die tolle Mannschaft, die bis zum Ende gekämpft hat. Allen Spielerinnen alles Gute!
Es hat doch die letzten Jahre an einem professionellen Management gefehlt, was auch zu einer Verunsicherung der Sponsoren geführt hat. Auch der Wille, weiter Profi Baba spielen zu wollen, war für mich auch im Verein nicht mehr 100%erkennbar.
Aus dem Statement von H Wernthaler erkenne ich auch eine gewisse Erleichterung, dass es nun mit Profi Baba vorbei ist beim TSV.
Corona, mit den Spielen vor leeren Rängen, hat dem Spirit im Team sicher auch nicht Vorschub geleistet.
Es wird weitergehen – viel Glück beim Aufbau eines neuen Teams.