Und wird Bayern zum Corona-Hotspot erklärt? - Das Kabinett tagt heute dazu - Der Dunst über der Landkreis-Inzidenz
Fallen am kommenden Sonntag, 20. März, die Corona-Regeln wie angekündigt – oder nun doch nicht? Mit dem Blick auf steigende Inzidenzwerte? Die einen sagen: Wir müssen endlich als Gesellschaft lernen, mit Corona zu leben, ohne dass alle paar Monate die Politik das öffentliche Leben immer wieder stark herunterfährt. Dass das funktioniere, würden ja mehrere europäische Nachbarn längst zeigen. Das Virus werde aus unserem Leben nicht mehr verschwinden.
Und die anderen sagen: Die neue und somit zweite Omikron-Variante BA.2 breite sich gerade dramatisch aus. Die ab dem Sonntag geplanten Lockerungen kämen zu früh und sie bräuchten dringend eine Nachschärfung und Nachbesserung.
Ob der Freistaat Bayern ab kommenden Sonntag deshalb nun doch wieder einen strengeren Sonderweg einschlägt, das wird am heutigen Dienstag im Kabinett besprochen. Gesundheitsminister Klaus Holetschek schloss gestern nicht aus, dass der Freistaat sich komplett zum Corona-Hotspot erklären könnte, um bestimmte Maßnahmen auch nach dem 19. März beizubehalten.
Die bayerische Landesregierung gehört zu den schärfsten Kritikern des Gesetzesentwurfs der Ampel-Regierung. Für die bundesweiten Beschlüsse ist am Donnerstag ein Bund-Länder-Gipfel.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung warnt davor, von den zum 20. März geplanten und geradezu versprochenen Lockerungen nun noch plötzlich Abstand zu nehmen – wie der BR berichtet. Die Bürger müssten sich auf die Zusagen der Politik verlassen können.
Zudem könne die vorgesehene Hotspot-Regelung einen gangbaren Kompromiss darstellen. Auf diese Weise könnten die meisten Corona-Regeln wegfallen, gleichzeitig bestehe aber die Möglichkeit, dass die Bundesländer beispielsweise im Falle stark steigender Infektionszahlen dann Maßnahmen doch wieder einführen …
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen hat derweilheute einen weiteren Höchstwert in Deutschland erreicht. Er liegt laut Robert Koch-Institut am heutigen Dienstagmorgen bei 1585,4. Die bayerische Inzidenz ist gar auf über 2000 katapultiert worden …
Wie die Inzidenzzahl im Landkreis einzuschätzen ist heute – das ist weiterhin im Dunst. Mit 3200 offiziell registrierten Neuinfektionen in der verganenen Woche insgesamt liege die Inzidenz heute bei ansteigenden 1221,5 Fällen laut RKI. Eine zwei Wochen lange Störung in der Übermittlung von Labor-Daten hatte aber zuletzt für einen Verzug von über 6000 Meldungen an Neuinfektionen gesorgt – wie berichtet.
Von nun 61 der im Landkreis zur Verfügung stehenden Intensivbetten der Krankenhäuser insgesamt im Kreisgebiet sind 56 Betten belegt – bei insgesamt zehn Patienten dort handelt es sich um Corona-Patienten mit einem schweren Verlauf.
Quellen RKI / Divi / BR