Kreisausschuss stimmt für Aufstockung und Sanierung des Hauptgebäudes
Das Hauptgebäude des Rosenheimer Landratsamtes kann saniert und aufgestockt werden. Mit 12 zu 3 Stimmen sprachen sich die Mitglieder des Kreisausschusses in ihrer gestrigen Sitzung. für einen entsprechenden Grundsatzbeschluss aus. Vorbehaltlich der Zusage der notwendigen Finanzmittel durch den Kreistag könnte die Bauarbeiten im Sommer dieses Jahres beginnen und bis zum Ende des Jahres 2025 abgeschlossen sein.
Erstmals präsentierte Architekt Thomas Strähle vom Architekturbüro Aldinger in Stuttgart dem Kreisausschuss eine Kostenschätzung. Er sprach von insgesamt 24,67 Millionen Euro für die vier Bauabschnitte. Durch die Sanierung und Aufstockung entstehen insgesamt 54 zusätzliche Arbeitsplätze.
Der Landkreis plant, die Büroräume und die Gebäudehülle des in den Jahren 1967 und 1984 errichteten Hauptgebäudes zu sanieren. Zudem soll das Gebäude um eine siebte Etage aufgestockt werden. Dadurch entsteht eine zusätzliche Nutzfläche von 656 Quadratmetern für Büros und einen größeren Besprechungsraum. Zudem soll in dem neuen Stockwerk ein weiteres barrierefreies WC entstehen. Der aus dem Jahr 1984 stammende Aufzug im südlichen Teil des Gebäudes wird erneuert, die beiden kleinen, fast 60 Jahre alten Aufzüge in der Mitte des Haupthauses durch einen großen barrierefreien Aufzug ersetzt.
Die Bürostruktur soll, soweit dies baulich möglich ist, auf Doppelbürogröße angepasst werden, um die vorhandene Fläche optimal auszunutzen. In diesem Zuge werden auch die Bodenbeläge, Akustikdecken und die Beleuchtung erneuert sowie barrierefreie Türen eingebaut. Nach der Sanierung und Aufstockung stehen im Hauptgebäude insgesamt 433 Arbeitsplätze sowie pro Etage ein Besprechungsraum zur Verfügung. 60 Prozent der Dachfläche sollen für eine Fotovoltaikanlage genutzt werden. Der produzierte Strom würde zu 90 Prozent im Haus verbraucht, der Rest ins allgemeine Stromnetz eingespeist werden.
Neben der Sanierung und Aufstockung bekommt die Außenfassade des Hauptgebäudes eine hochwärmedämmende Hülle aus Holzaluminiumfenstern und einer gedämmten Brüstungsverkleidung aus einer witterungsbeständigen Leichtmetallkonstruktion. Durch diese Maßnahmen wird die benötigte Heizenergie annähernd halbiert. Damit sich die Mitglieder des Kreisausschusses einen Eindruck von den bestehenden Büros im Hauptgebäude verschaffen konnten, gab es Anfang Februar bereits eine gemeinsame Besichtigung und eine Präsentation der geplanten Fassade.
Die Sanierung und Aufstockung soll in vier Bauabschnitten erfolgen. Im ersten Bauabschnitt würden die neue Etage entstehen und das sechste Stockwerk saniert werden. In den Bauabschnitten zwei bis vier werden jeweils zwei weitere Etagen zeitgleich von der fünften Etage abwärts bis zum Erdgeschoss saniert. Je Bauabschnitt müssten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgelagert werden. Geplant, ist sie im Gebäude der ehemaligen Kfz-Zulassungsstelle in Rosenheim unterzubringen.
Sanierung ok – aber Aufstockung kann ich zu Zeiten von Home-Office und somit wahrscheinlich vielen leerstehenden Büroräumen in der Umgebung die man ggf. auch nutzen könnte nicht verstehen? Die ehemalige Kfz-Zulassungstelle ist ja eh frei?
Wie im Artikel beschrieben steht, entstehen 54 neue Arbeitsplätze. Wir brauchen immer mehr Beamte, die sich fürsorglich um unser Wohlergehen kümmern können. Da sind doch 25Mio für Bergblick, wenn man das Home Office mal verlassen will, gut angelegt. „Mer muß och jönne könne“, wie der Rheinländer zu sagen pflegt. Übrigens sind Home Office und Mobiles Arbeiten doch sehr unterschiedliche Konzepte – bei einer Variante kann man wirklich Bürofläche sparen.
Schön wär’s natürlich, wenn der Landkreis bei dieser Sanierung auch seiner Vorbildfunktion beim Thema Nachhaltigkeit nachkommen würde. Also Versorgung des Landratsamts mit Strom und Wärme zu 100% aus erneuerbaren Energien und Nutzung von Dach und Fassade zur Produktion von Sonnenstrom. Und dass die nicht zukunftsfähigen Landkreis-Bauprojekte der letzten Zeit (Neubau Klinik Gabersee, Um-/Neubau Berufsschule Wasserburg) endgültig der Vergangenheit angehören.