Überraschung bei der Wasserburger Feuerwehr - Finanzfragen zum neuen Feuerwehrhaus wohl ausschlaggebend
Paukenschlag bei der Wasserburger Feuerwehr: Alle drei Kommandanten sind zurückgetreten. Das teilte Bürgermeister Michael Kölbl auf Nachfrage am Montagmittag mit. „Für mich kommt dieser Schritt sehr überraschend“, heißt es vom Stadtoberhaupt. Kölbl glaubt, dass unterschiedliche Interpretationen rund um die Kostenübernahme beim geplanten Feuerwehrhaus etwas damit zu tun haben. Er erläutert: „Vertreter des Stadtrats, der Feuerwehr sowie der Stadtverwaltung halten zum Thema Neubau regelmäßig Workshops ab, um gemeinsam den Bedarf zu erarbeiten, den das neue Feuerwehrhaus mit sich bringt.“ Dieser Workshop habe zum Ziel, am Ende eine Empfehlung an den Stadtrat herauszugeben, um so die nächsten Schritte des Neubaus am früheren Gärtnereigelände nahe des Busbahnhofs abzustecken. Doch zum geplanten letzten Workshop sind die drei Kommandanten nicht mehr erschienen.
Das Raumprogramm für das neue Gerätehaus scheint durchaus imageträchtig, aber auch praktisch realisierbar. Dennoch gibt es offenbar Spielraum für unterschiedliche Meinungen. Der grundlegende Bedarf, der den jeweiligen DIN-Normen entsprechen müsse, habe bereits große Flächen vereinnahmt, wird im Gespräch mit dem Rathauschef klar. Zu den geplanten örtlichen Einrichtungen speziell für die städtische Feuerwehr kommen dann noch überörtliche Einrichtungen, die im besten Falle Förderungen beinhalten, hinzu. Überörtliche Einrichtungen sind solche, die auch von anderen Feuerwehren genutzt werden können.
Was hat die Kriechstrecke fürs neue Haus mit dem Rücktritt zu tun?
Nicht jede Wehr hat beispielsweise eine eigene Atemschutzwerkstatt oder Atemschutzübungsanlage. Auch eine Schlauchwerkstatt gehört nicht unbedingt zum normalen Umfang einer Feuerwehr-Einrichtung in Stadt und Land. Dennoch wurde über eine Einbeziehung der Atemschutzwerkstatt mit Atemschutzübungsanlage diskutiert. „Dabei haben wir das Problem, dass die überörtlichen Einrichtungen hohe Kosten verursachen, sowohl beim Bau als auch bei der Ausstattung und natürlich ebenso beim Unterhalt“, betont Michael Kölbl. Eine Anfrage an den Landkreis, um hier genau zu erfahren, in welcher Höhe sich dieser tatsächlich beteiligen würde, werde derzeit vorbereitet, heißt es aus dem Rathaus weiter. Dies werde aktuell auch mit der Marktgemeinde Prien und der Stadt Bad Aibling abgestimmt.
Unstrittig für den Wasserburger Bürgermeister ist die Einrichtung einer Schlauchwerkstatt. Auch die Atemschutzwerkstatt kann weiter geplant werden. „Aus finanziellen Gründen ist die Atemschutzübungsanlage hingegen für uns kaum umzusetzen“, so das Stadtoberhaupt weiter. Die sogenannte Kriechstrecke sei inklusive der spezifischen Ausstattung ein enormer finanzieller Einschnitt, der hinterfragt werden müsse, findet Kölbl. Vor allem vor dem Hintergrund, dass jeder Atemschutzgeräteträger lediglich einmal im Jahr verpflichtet sei, eine solche Prüfanlage zu absolvieren. „Genau deshalb bin ich bereits im Februar mit dem Kreisbrandrat und dem Landrat zusammengesessen und habe mich informiert.“ Es gibt schon überörtliche Übungsanlagen, die von den Gemeinden Prien und Bad Aibling betrieben werden. Wasserburg wäre also „die dritte Kommune“ im Bunde.
Was kostet das alles und muss das wirklich sein?
In den Workshops mit den Beteiligten werde klar definiert und diskutiert, welche Möglichkeiten es für den Neubau auf dem zirka 4.000 Quadratmeter großen Areal am Altstadtbahnhof gebe. Mit jedem zusätzlichen Bedarf wachse auch das Gebäude. „Wir hoffen, dass mit einem Erdgeschoss plus einem weiteren Obergeschoss die grundlegenden Anforderungen abgedeckt werden können. Hinsichtlich der Baukosten würden voraussichtlich knapp 1,5 Millionen Euro für die Atemschutzübungsanlage anfallen. Dabei ist noch zu klären, inwieweit sich der Landkreis tatsächlich beteiligen würde. Die Klärung dieser Detailanfrage ist hier der nächste Schritt in Sachen Information.“ Insgesamt wird der Stadt das neue Gerätehaus voraussichtlich 12,5 Millionen Euro kosten – ohne Grunderwerb übrigens.
Rücktritt kam überraschend
Der schriftliche Rücktritt der drei Kommandanten Niko Baumgartner, Rudi Göpfert junior und Stefan Gartner komme für ihn überraschend und er bedauere diese Entscheidung. Zudem bremse es auch das weitere Vorgehen rund um den Bau des neuen Feuerwehrhauses.
Auf Nachfrage der Wasserburger Stimme ist laut Bürgermeister Michael Kölbl wohl die strittige Finanzierung der Atemschutzübungsanlage der Hauptgrund für den Rücktritt der gesamten Kommandantschaft. Mit dem Satz in ihrem Schreiben „Von etwaigen Rückkehrgesprächen bitten wir Abstand zu halten“ sei die Sache wohl endgültig, berichtet der Wasserburger Bürgermeister weiter.
So geht es jetzt weiter
Man hat jetzt ein Vierteljahr Zeit, um neue Kommandanten zu wählen, heißt es aus dem Rathaus. Der Rücktritt sei ab 1. April gültig. Die Belange und Einsätze der Feuerwehr seien aber stetig gewahrt.
Es wird nachberichtet. Eine Anfrage bei den zuständigen Kommandanten sowie dem Kreisbrandrat läuft.
Von Regina Mittermair
Es ist sehr bedauerlich, 3 so kompetente und wichtige Leute bei der Feuerwehr zu verlieren.
HOLT sie zurück!!!!!
steht doch ganz klar geschrieben, dass sie nicht mehr zurück wollen, also was solls
Die Reaktion von den Kommandanten entspricht jetzt nicht meiner Vorstellung von Führungskräften.
Ich kann verstehen, dass hier verschiedene Interessen aufeinander treffen, aber wenn die erwähnte Kriechstrecke wirklich das entscheidende Kriterium ist, dann würde ich auf eine ganz einfache Kostenrechnung zurückgreifen. Wenn die Baukosten inkl. Betreuung, Wartung Einnahmen usw. niedriger sind, als die Kosten die Auftreten, wenn man zu einer bereits bestehenden Kriechstrecke fährt, wäre eine zusätzliche in Wasserburg sicher sinnvoll. Man braucht halt eine entsprechende Argumentationsgrundlage. Aber nur, ich will ich will ich will, und wenn ichs nicht bekomme trete ich zurück, ist das keine Art. Also hinsetzen, rechnen, belegen, fertig. Wenns günstiger ist, wenn die Kriechstrecke nach 10 Jahren Geld einbringt anstatt nur zu Kosten, baut das Ding. Die Rechnung kann jeder machen, der auf der Meisterschule war.
Na ja wir haben jetzt nur die Seite vom Hr. Bürgermeister gehört. Was genau dahinter steckt werden wir erst noch erfahren.
Sehe ich auch so! Ich bin allerdings gespannt was wirklich dahinter steckt. Ich kann einfach nicht glauben das es nur darum ging. Das wär zu einfach, bzw. zu banal und eine solche Reaktion darauf viel zu kindisch.
Bin gespannt was bei der Stellungnahme heraus kommt!
Gehende soll mann nicht aufhalten! Jeder Mensch is ersetzbar!!!!
Das ist wohl eine Bewerbung ihrerseits?
Wo genau lesen Sie das raus? Es handelt sich hier ja wohl nur um eine Feststellung dass jeder Mensch ersetzbar sei! Bzgl. Qualität des Ersatzes, oder des zu ersetzenden wird im übrigen keine Aussage getroffen.
Sollte das so abgelaufen sein, wie bis jetzt in und um Wasserburg kommuniziert, dann muss man dem Sepp beipflichten, dass das keine angemessene Reaktion der drei Kommandanten war.
Was in dieser Position gar nicht geht, ist, dass ich Gespräche ausschließe…
So werden also unsere ehrenamtlichen (!!!) Helfer von der Stadt Wasserburg behandelt. Nur eine Seite der Geschichte darstellen und daraufhin urteilen. Ich denke es muss schon mehr vorgefallen sein, dass 3 Kommandanten geschlossen zurücktreten.
Vielleicht sollte man sich mehr über die Zukunft Wasserburgs Gedanken machen, unter so einem Bürgermeister, anstatt immer wieder die Feuerwehr vorschnell zu verurteilen.
Immer daran denken: wenn man selbst oder die eigenen Angehörigen in Not geraten, ist man doch sehr dankbar um die Hilfe die jedem zu Teil wird.
Da könnte man auch mehr Rückhalt von den Bürgern erwarten.
(Und nein, ich bin kein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, schätze deren Arbeit aber sehr)
Anmerkung der Redaktion: Die Feuerwehr wird auf eigenen Wunsch morgen Nachmittag dazu Stellung beziehen – wir berichten.
Selbst wenn sie zurückkommen, wird niemand das neue haus sehen, wenn das in diesem tempo weitergeht( und lieber aufm gelände biergarten betrieben wird) wird fertigstellung im jahre 2082 sein. Aber das ist typisch deutsch, china hat am anfang von corona ein krankenhaus innerhalb weniger wochen gebaut.
Eine Containerstadt mit Klinikequipment. Mal ein bisschen die Kirche im Dorf lassen. Aber ja, nichts geht über Deutschen Bürokratismus wenn darum geht Bauvorhaben unnötig in die länge zu ziehen.
Sowas sind für mich keine Führungskräfte. Wenn das jeder praktizieren würde, zurückzutreten wenn einem was nicht genehmigt wird, oder es schwierig wird, dann würde es düster aussehen mit uns. Das ist doch Kindergarten. Bei Schwierigkeiten, egal welcher Art, einfach seine Kameraden zurückzucklassen, zeugt von KEINER Führungsqualität. Das geht gar nicht, egal was vorgefallen ist. Als Führungskraft muss man auch mal durch schwierige Zeiten. Wo ist da der Zusammenhalt? Wird doch bei der Feuerwehr immer so groß geschrieben.
Mich würde interessieren, welche Rolle bei dieser Aktion der Feuerwehrreferent spielte?
Ich finde es schon „seltsam“ wie hier über die 3 Kommandanten geurteilt wird. Immerhin waren sie es, die eine sehr hohe Qualität der Wasserburger FW garantiert haben und über Jahre zu Tag und Nacht bereit waren.
Natürlich dürfen solche Männer Forderungen stellen, wenn ein solches „Jahrhundert Projekt“ angegangen wird.
Wenn man sieht, für was die Schreibtisch Kommandanten sonst so das Geld verblassen (was hat nochmal der Städteplaner mit dem Pfosten vor der Jakobskirche eingesackt?), verstehe ich den Unmut über diese Erbsenzählerei.
Wäre gut, wenn sie ihre Beweggründe öffentlich machen würden.
Herzlichen Dank an die drei Kommandanten für ihre vorbildliche Leistung! Und ich bin übrigens nicht der Meinung, dass jeder gleichwertig ersetzbar ist.
Vielleicht sollte erstmal , allen voran, der Bürgermeister, mit dem Kommandanten über die Rücktrittsgrunde sprechen, als sie einfach mit Mutmaßungen an den Pranger zu stellen. Ist das die Würdigung des Ehrenamtes?
Bevor man (Ver)urteilt sollten beide Seiten ‚gehört werden‘. Und es sollte in diesem Zusammenhang gesehen werden, dass auch diese Positionen hauptsächlich ehrenamtlich sind, aber mit viel Arbeit und vor allem Verantwortung verbunden sind!
Häufen sich im Umfeld unseres Bürgermeisters die überraschenden Personalveränderungen? Feuerwehr, Leitungsebene Stadtwerke, Bauhof, Klimaschutzmanager, alles Zufall und persönliche Beweggründe?
der Wähler hat’s im Griff – allerdings sind grad in WS die Alternativen eher mau :(
und nein, ich wäre als Kandidat so gar nicht tauglich ;)
1. Kritik an den 3 Herren ist keine Kritik am Ehrenamt.
2. Das Ausüben eines Ehrenamtes ist kein Freischein, nach dem Motto: ich Ehrenamt ich mach alles super richtig.
3. Die 3 Herren haben keinen Sauhaufen übernommen und zur spitzen Feuerwehr umgewandelt. Sie haben eine spitzen Feuerwehr übernommen. Mir ist nichts aufgefallen, was seither besser geworden wäre.
4. Die Stadt Wasserburg, und insbesondere Herr Kölbl, war der Feuerwehr bisher immer sehr wohlgesonnen. Er ist ja aktives Mitglied der Feuerwehr zumindest gewesen.
5. Ich kenne sowohl Herrn Gartner wie auch Herrn Göpfert. Keiner der beiden erschien mir bisher als sonderlich Gesprächs- geschweige den als Kompromisbereit. Daher war auch mein erster Gedanke: „Kindergarten!“
6. Ich wünsche der Feuerwehr Wasserburg von Herzen ein gutes neues Führungsteam, dass ohne verbohrte Sturheit die Möglichkeiten schafft, dass die FFW Wasserburg auch in Zukunft eine spitzen Wehr ist!
Noch perfekter kann man das nicht beschreiben!!!