Wasserburg siegt vor 640 Zuschauern gegen Kirchanschöring
Die ganze Woche über hatte der TSV 1880 Wasserburg die Werbetrommel gerührt und für das Inn/Salzach-Derby gegen den SV Kirchanschöring geworben. „Für diese Flutlichtspiele bin ich nach Wasserburg gewechselt, deshalb lieben wir Fußball“, peitschte Kapitän Mathias Heiß unmittelbar vor dem Anpfiff seine Mannschaft ein und spielte dabei natürlich auf die Kulisse in der Altstadt an. Die Löwen hatten gerufen und 640 Zuschauer kamen, um einen leidenschaftlich geführten Schlagabtausch zu sehen.
Der Tabellendritte aus Kirchanschöring tat sich von Beginn an schwer, denn die Innstädter gingen beherzt in die Zweikämpfe und zeigten sofort, wer Herr im Haus war. Die erste Gelegenheit hatte Marko Dukic, der nach sehenswerter Kombination den Ball nicht voll traf und aus fünf Metern abgewehrt wurde (11.). Da beide Mannschaften auf eine solide Defensive setzten, spielte sich das Geschehen im ersten Durchgang weitestgehend im Mittelfeld ab. Kirchanschöring kam nur zu einer Halbchance durch Luca Schmitzberger, der aus aussichtsreicher Position jedoch deutlich verzog (27.).
Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel Fahrt auf und Thorsten Nicklas eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Lattenknaller aus 18 Metern (52.). Schlussmann Ilija Tomic hatte seine Finger noch an das Leder gebracht. „Ich muss Ilija Tomic ein Sonderlob aussprechen. Er hat sehr gut gehalten“, zollte Cheftrainer Matthias Pongratz dem jungen Torhüter seinen Respekt, der nach der Verletzung von Dominic Zmugg erst spät nachverpflichtet wurde und nun für den erkrankten Alexander Boschner in die Bresche springen musste. Auch der SV Kirchanschöring hatte an diesem Abend in Egon Weber einen sehr souveränen Torhüter, der viel Ruhe ausstrahlte und Gefahr im Keim erstickte. In der 62. Minute war Weber jedoch gegen den Foulelfmeter von Routinier Michael Kokocinski machtlos (62.). Zuvor war Maxi Höhensteiger im Sechzehner am Kopf getroffen worden, wodurch die Löwen am 27. Spieltag den ersten Strafstoß der Saison zugesprochen bekamen.
In der Folge wurde Kirchanschöring deutlich offensiver, doch das Wasserburger Abwehrbollwerk hielt stand. So fischte Tomic nach einer Ecke in der 75. Minute einen Kopfball von der Linie, die weiteren gefährlichen Standardsituationen der Schwarz-Gelben wurden mit vereinten Kräften geklärt. Leon Simeth hätte auf der Gegenseite in der 89. Minute nach Ballgewinn von Maxi Hain das Spiel entscheiden können, doch Weber war im Eins-gegen-Eins für den jungen Zehner nicht zu überwinden. Da Schiedsrichter Stefan Dorfner sieben Minuten nachspielen ließ, musste noch lange gezittert werden, ehe der benötigte Dreier eingefahren war.
„Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, lobte Matthias Pongratz seine Spieler nach dem Schlusspfiff. Der erfahrene Trainer mahnte aber auch sofort an, dass noch nichts erreicht sei und es am Dienstag in Gundelfingen erneut um ganz wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt gehe. Die Spieler begaben sich nach Abpfiff zwar noch ans Weißbierkarussell, verlustiert haben sich dort aber im großen Stil nur die zufriedenen Anhänger.
Wasserburg: Tomic, Köhler, Knauer, Kokocinski, Lindner, Barthuber (ab 71. Ferreira Goncalves), Höhensteiger, Maxi Hain, Dukic (ab 94. Hannes Hain), Simeth, Heiß (ab 88. Denz)
Tor: 1:0 Michael Kokocinski (62., Foulelfmeter)
Zuschauer: 640
JAH
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