Wasserburg unterliegt Schwaben Augsburg mit 0:1

Marco Luburic machte am Freitagabend den Unterschied. Mit einem Traumfreistoß aus 25 Metern (Foto: Stefan Pfuhl) erlegte der Kunstschütze in der 59. Minute die Löwen und stürzte diese ins Tal der Tränen. Der Wasserburger Rettungsplan für den Klassenerhalt sieht grundsätzlich Heimsiege oder zumindest Punktgewinne vor, doch Luburic machte einen Strich durch die Rechnung (wie kurz berichtet). Bei noch sechs ausstehenden Spielen geht es für den TSV 1880 Wasserburg ganz eindeutig darum, den Relegationsplatz nach unten abzusichern, um sich dann in Entscheidungsspielen zu retten. Für den direkten Klassenerhalt müsste bei acht Punkten Rückstand auf Türkspor Augsburg ein Wunder geschehen.

In einem an Torchancen armen Bayernligaspiel machte ein Freistoß den Unterschied. Langjährige Wasserburger Fans kennen dieses Szenario. Allerdings war es früher Matthias Haas, der die Freistöße versenkte und die Partien zugunsten der Löwen entschied. Schwaben Augsburg kam mit viel Selbstvertrauen nach Wasserburg und so spielte die Mannschaft von Trainer Janos Radoki auch. Die Schwabenritter hatten große Ballbesitzanteile und diktierten das Geschehen. Gegen die massierte Deckung der Innstädter fanden sie jedoch kein Durchkommen, sodass Torhüter Alexander Boschner bei seinem Comeback nur zwei Schüsse abwehren musste. Auf der Gegenseite musste Patrick Rösch im ersten Durchgang keinen Ball abwehren, dies lag aber daran, dass der Flatterball von Leon Simeth knapp am Pfosten vorbeistrich und der Schlussmann machtlos gewesen wäre (33.).

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich dasselbe Bild. Weite Teile der Partie spielten sich im Mittelfeld ab, wo um jeden Ball gekämpft wurde. Stichwort Kampf: Bei einem weiten Ball an den Wasserburger Strafraum ging Rasmus Fackler-Stamm nach einem Kopfballduell zu Boden und Schiedsrichter Samuel Sampl, der nahezu jede Fifty-fifty-Entscheidung gegen die Hausherren auslegte, gab den folgenschweren Freistoß, den Luburic unhaltbar versenkte (59.). Angesichts des Rückstandes spielte Wasserburg  nun offensiver, doch es fehlten zündende Ideen und die nötige Durchschlagskraft. Die besten Chancen zum Ausgleich ergaben sich in der Nachspielzeit. Nach Kopfballverlängerung von Lucas Knauer jagte der eingewechselte Georg Reiter das Leder aus sieben Metern per eingesprungener Grätsche nicht unter die Latte, sondern Richtung Bauhof (92.). In der 95. Minute hatte Marko Dukic bei einem Freistoß in „Luburic-Position“ eine letzte Patrone über, doch sein Schlenzer wurde von der Mauer geblockt. Der inoffizielle Videoschiedsrichter in der Instagram-Story der Löwen deckte ein Handspiel auf, doch im Gegensatz zum Kölner Videokeller, der auch nicht alles sieht, wurde dieses Medium gar nicht erst zurate gezogen und somit blieb der Elfmeterpfiff aus.

Damit blieb es beim schmerzhaften 0:1. Die Löwen wissen, wo sie herkommen, daher ist eine Saison im Abstiegskampf nach Jahren des schnellen Aufstiegs zwar neu, aber bei genauer Betrachtung angesichts der Stärke der Liga gar nicht so außergewöhnlich. Nun gilt es Ruhe zu bewahren und die Kräfte für den Endspurt zu bündeln.

Wasserburg: Boschner, Stephan (ab 71. Reiter), Knauer, Kokocinski, Lindner (ab 67. Köhler), Simeth, Höhensteiger, Maxi Hain, Dukic, Denz, Barthuber (ab 67. Ferreira Goncalves)

Tor: 0:1 Marco Luburic (59.)

Zuschauer: 255

JAH