Kundgebung der Rosenheimer Freien Wähler in Innsbruck

In die „Höhle des Löwen“ wagte sich der Kreisverband der Freien Wähler Rosenheim Land mit einer Demo und Kundgebung gegen die Blockabfertigung in die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Sie hätte durchaus noch etwas mehr Teilnehmer verdient gehabt, sagen die Veranstalter. Die Aufmerksamkeit war für die Rosenheimer jedoch groß, so dass in kürzester Zeit interessante Diskussionen mit den Einheimischen über die Blockabfertigung entstanden seien. 

Bemerkenswert war auch der Aufwand der Tiroler Polizei, die mit starken Kräften die Veranstaltung begleitete, die aber ohne jegliche Zwischenfälle absolut friedlich abgelaufen ist. Hauptorganisator Sepp Lausch, Fraktionsvorsitzender der FW-Kreistagsfraktion, musste krankheitsbedingt auf Bezirksrat und stellvertretender Landrat Sepp Hofer verzichten, der an der Organisation mit beteiligt war. Dafür konnte Lausch den Landtagsabgeordneten der Freien Wähler Nikolaus Kraus, den Inntaler FW-Kreisrat Stephan Heinke sowie einen Besitzer einer namhaften Spedition aus dem Landkreis Rosenheim begrüßen.

Bei seiner Ansprache ging Lausch auch auf die Sichtweise der Tiroler Bevölkerung ein, die sich ein mehr Miteinander statt Gegeneinander von Bayern und Tirol wünschen würde. „Dafür müsste aber die Blockabfertigung eingestellt werden, die die Bevölkerung im Rosenheimer Land als reine Schikane wahrnehme“, forderte Lausch. Die Argumente, die der Tiroler Landeshauptmann für eine Blockabfertigung vorbringe, seien falsch, so der Kreis- und Gemeinderat aus Tattenhausen, da das Raumordnungsverfahren zum Brenner- Nordzulauf abgeschlossen sei und bereits Probebohrungen seit geraumer Zeit laufen würden.

„Demokratisch legitimierte Genehmigungsverfahren brauchen ihre Zeit, das müsse auch ein Landeshauptmann Platter und seine Regierung einsehen“, so seine Forderung. „Die Alternative wären schnelle Enteignungen, und dass könne niemand wollen“, stellte Lausch fest.

Verständnis herrschte aber bei den Teilnehmern, dass im Umkehrschluss auch die Grenzkontrollen auf deutscher Seite in Kiefersfelden als sehr negativ in Tirol wahrgenommen würden. Lausch forderte deshalb, dass sowohl in Österreich wie in Bayern mehr Güter auf die Schiene verlagert werden, was jederzeit möglich sei, da die Bestandsgleise nur zu 60 Prozent ausgelastet seien.

Voraussetzung für Verhandlungen sei aber, dass die willkürliche Blockabfertigung beendet werde, die bereits zahlreiche Unfälle, starken Ausweichverkehr und große Umweltbelastung auf der bayerischen Seite hervorgebracht habe, so Lausch zum Schluss einer Kundgebung der Freien Wähler Rosenheim Land in Innsbruck.

jl