Andreas Bensegger fordert: Politik muss Bürokratie für Gründerinnen und Gründer abbauen

Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben viele Existenzgründer in Stadt und Landkreis Rosenheim den Schritt in die Selbstständigkeit gemacht: Die Zahl der Neugründungen ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr in der Stadt um 2,6 Prozent auf 650 zurückgegangen und im Landkreis um 4,2 Prozent auf 2.260 Neugründungen gestiegen, so Berechnungen der IHK für München und Oberbayern. Diese Zahlen beruhen auf Daten des bayerischen Landesamts für Statistik.

Neugegründet wurde in Stadt und Landkreis vor allem im Handel sowie im Dienstleistungsbereich. Neben den Neugründungen gab es 2021 in der Stadt Rosenheim zudem mehr als 70 Firmenübernahmen, vor allem im Bau- und Gastgewerbe. Im Landkreis waren es fast 120 Firmenübernahmen, ebenfalls vorwiegend im Handel und Gastgewerbe. Grundsätzlich sieht die IHK einen starken Trend zu Gründungen im E-Commerce und in digitalen Dienstleistungen. Der Kampf gegen Corona hat zudem Gründungen im Gesundheitssektor befördert. Selbstständige in Bereichen wie stationärem Handel, Gastronomie oder Veranstaltungswirtschaft haben teilweise Neuanfänge gewagt.

„Hochkonjunktur hat zudem wie in den Vorjahren das Gründen im Nebenerwerb. Im vergangenen Jahr dürfte die verbreitete Kurzarbeit diese Entwicklung noch einmal beflügelt haben“, sagt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim (Foto). Er setzt sich mit Nachdruck für eine stärkere Kultur der Selbstständigkeit ein. Dazu gehöre ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln. „Bereits in der Schule müssen außerdem die Chancen und der Wert des Unternehmertums für die Gesellschaft deutlich gemacht werden“, fordert Bensegger.

Der Ausschussvorsitzende betont zudem die herausragende Rolle der Existenzgründer innerhalb der regionalen Wirtschaft: „Start-Ups und neue Unternehmen stehen für Innovationen und Dynamik. Sie legen das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge.“

Bensegger macht deutlich, dass es in der Region Rosenheim bereits regionale Projekte zur Förderung von Jungunternehmen und Start-Ups gibt. „Diese Projekte, etwa das Rosenheimer Stellwerk 18, müssen wir weiter ausbauen und stärken. Die Konzentration und Vernetzung von innovativen Geschäftsideen sowie Start-Ups erzeugen eine enorme Dynamik für die gesamte Wirtschaft in der Region sowie branchenübergreifend für alle Wirtschaftstreibenden.“

Positiv sieht die IHK den Trend zur besseren Vorbereitung einer Gründung, der durch die Beratungsangebote der Kammer befördert wird. Auch der Trend zur Gründung im Nebenerwerb zeige, dass viele Gründer den Sprung in die Selbstständigkeit zunächst mit weniger Risiko ausprobieren und sich langfristiger vorbereiten. Ratgeber, Informationen und Tipps für Gründerinnen und Gründer finden sich unter www.ihk- muenchen.de/de/Service/Gründungsberatung.