„Trauma-Netzwerk“ gegründet, damit der Landkreis in Zukunft hier besser aufgestellt ist - Hochrangig besetztes Treffen im Landratsamt
Die aktuell bestehenden Angebote ambulanter Traumatherapien in Stadt und Landkreis Rosenheim standen im Fokus eines fachlichen Austausches. Zum ersten Mal kamen jetzt Experten verschiedenster Fachbereiche zu einem runden Tisch „Trauma-Netzwerk“ zusammen. Sie erörterten Bedarfe und überlegten das weitere Vorgehen.
Nicht zuletzt die vergangenen Monate und Jahre der Pandemie hätten dafür gesorgt, den Blick auf die Psyche und seelische Verletzlichkeit des Menschen zu lenken. So habe sich die Corona-Zeit für viele Menschen als Belastungsprobe herausgestellt – hervorgerufen durch Einschränkungen, Existenzängste, das Erfahren häuslicher Gewalt oder anderer traumatischer Erlebnisse.
Die Anfragen für eine psychotherapeutische Betreuung seien in diesem Zeitraum deutlich angestiegen.
Hilfesuchende müssen oft mehrere Monate auf eine Behandlung warten, da die Anzahl der Nachfrage die zur Verfügung stehenden Therapieplätze deutlich übersteigt. Diese Tendenz zeichnete sich bereits vor der Pandemie ab.
Landrat Otto Lederer hatte in seiner Begrüßung betont, dass es ihm persönlich ein Anliegen sei, über diese Entwicklung zu sprechen und den Landkreis sowie die Stadt Rosenheim künftig gut aufzustellen, insbesondere im Hinblick auf ambulante Traumatherapien.
Die anwesenden Fachleute erörterten Bedarfe und überlegten erste konkrete Maßnahmen für ein weiteres perspektivisches Vorgehen. Ein Fortführen sowie der weitere Ausbau eines Trauma-Netzwerks wurde von allen Teilnehmenden sehr begrüßt.
Das erste Treffen soll, so der übereinstimmende Wunsch, der Startschuss für etwas Übergreifendes und Nachhaltiges sein. Im Herbst, spätestens bis Ende des Jahres, so der Plan, soll es den nächsten runden Tisch geben.
Das erste Treffen zu einem „Trauma-Netzwerk“ kam auf Initiative von Professor Dr. med. Peter Zwanzger, Ärztlicher Direktor am kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg, Dr. Wolfgang Hierl, dem Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim sowie Carolin Heilmann, der Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus Landkreis Rosenheim, zustande.
Das Foto oben zeigt die Fachleute des neuen Trauma-Netzwerkes – von links:
Prof. Peter Zwanzger (Ärztlicher Direktor, kbo-Inn-Salzach-Klinikum, Wasserburg), Landrat Otto Lederer,
Dr. Steffen Creuz (Oberarzt, kbo-Inn-Salzach-Klinikum, Wasserburg), Bernd Hackl (Leitender Kriminaldirektor, Polizeipräsidium Oberbayern Süd),
Dr. Michael Bayeff-Filloff (Chefarzt ZNA, RoMed Kliniken, Rosenheim), Dr. Wolfgang Hierl (Leiter Staatl. Gesundheitsamt/Landratsamt Rosenheim),
Karin Wagner (Kriminalhauptkommissarin, Polizeipräsidium Oberbayern Süd),
Carolin Heilmann (Geschäftsstelleleiterin Gesundheitsregionplus Landkreis Rosenheim),
Dr. Claudia Croos-Müller (Ärztin für Neurologie, Nervenheilkunde und Psychotherapie, Bad Feilnbach),
Julia Heck (Psychologin, kbo-Inn-Salzach-Klinikum, Wasserburg), Günter Schwarz (Außenstellenleiter, Weißer Ring Rosenheim),
Marita Koralewski (Leiterin, Frauenhaus Rosenheim), Dr. Petra Brandmaier (Ärztliche Leiterin, Leitstelle Krisendienst Pychiatrie Oberbayern),
Dr. Margot Kreuzer (Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Rosenheim) und
Dr. Peter Heinz (Oberarzt, kbo-Inn-Salzach-Klinikum, Wasserburg).
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