Jahreshauptversammlung der FFW Attel-Reitmehring verdeutlicht große Einheit

Lobende Worte für die Freiwillige Feuerwehr Attel-Reitmehring. Der anwesende Leiter der Polizeiinspektion Wasserburg, Markus Steinmaßl, brachte es bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Attel-Reitmehring auf den Punkt: „Feuerwehr und Polizei ziehen an einem Strang. Und das mit dem Ziel, Gefahr für die Bevölkerung abzuwenden“, heißt es von Steinmaßl in seinem Bericht.

„Am Land ist die Feuerwehr die zweite oder die dritte Streife“, betont der Leiter der Wasserburger Polizei und verdeutlicht, dass die enge Verbundenheit und tolle Zusammenarbeit wichtiger Bestandteil für Rettungseinsätze sind. „Ihr haltet uns zum Beispiel bei einem schweren Verkehrsunfall den Rücken frei, neben Eurer Aufgabe, die Leute zu retten, macht Ihr auch noch die Verkehrslenkung“.

Gemeinsame Schicksale aufgrund verstorbener Kollegen aus beiden Gruppen habe erkennen lassen, dass hier eine besonders starke Verbundenheit existiere.

Vorstand blickt zurück

„Wir halten gut zusammen“, ist der Vorstand des Feuerwehrvereins, Walter Blüml, überzeugt.

Dies sei sowohl in Bezug auf die Zusammenarbeit mit der Polizei gegeben, aber auch mit der Stadt selbst oder intern als Feuerwehrtruppe. „Besonders freut es uns, dass wir eigenen Feuerwehrnachwuchs zu den Aktiven bringen“, so Blüml weiter. Fünf einstige Jugendfeuerwehrler konnte man zuletzt für das aktive Feuerwehr-Engagement gewinnen. Es sei also wichtig, eine gute Jugendarbeit zu leisten, betonten Vorstandschaft, Kommandanten und Jugendwart gleichermaßen.

Momentan hat die Jugendfeuerwehrgruppe fünf Jugendliche, drei Buben und zwei Mädchen. Der Rückblick des Jugendwarts auf die Corona-Zeit, die große Einschränkungen brachte, zeigte den Übungsstunden-Schwund aufgrund der Pandemie. Die eigentlich zwei Mal pro Monat angesetzten Übungen für die Jugend konnte während der Ausgangsbeschränkungen nicht aufrechterhalten werden. Jetzt setzt die Feuerwehr Attel-Reitmehring jedoch wieder auf Übungstreffen, um die Jugendfeuerwehrler mit der Praxis vertraut zu machen.

„Auch für uns Aktive war es schwierig, wichtige Übungen abzuhalten, weil man sich nicht treffen durfte“, heißt es in den Berichten von Vorstand und Kommandant. Jedoch habe man mit Online-Seminaren überbrückt. „Wie stellt man eine Brandmeldeanlage zurück“ war ein Thema der Online-Wissensstunden für die Aktiven aus Attel-Reitmehring.

Gefehlt hat trotzdem etwas, denn es gab keine Praxis-Übungen, keine Geselligkeit und auch keine Einsatznachbearbeitung. „Das ist für uns als aktive Freuerwehrgruppe aber wichtig“, erläutert Walter Blüml.

Von kleineren Einsätzen wie einer glühenden Grillkohle auf einem Kompost, bis hin zu Zimmerbrandeinsätzen im ISK, von Unfällen mit Blechschaden oder sehr traurigen Einsätzen, bei denen auch ein Feuerwehrkamerad zu Tode kam, um den man bei der Jahreshauptversammlung auch nochmals gemeinsam trauerte.

Die vergangenen zwei Jahre waren eine große Prüfung für den Aktivendienst. Auch die Einsatzfahrten mit FFP2-Maske brachten neue Herausforderungen, blickt der Vorstand zurück. Doch auch sichtbare Veränderungen gab es: Neues Fahrzeug, das frische Weißeln der Innenräume mit integriertem Graffiti oder die Neuwahl der Kommandanten waren Punkte in den vergangenen Monaten.

Die vergangenen zwei Jahre wurden von Kommandant Thomas Lerch weiter erläutert. „Wir hatten 2020 insgesamt 72 Einsätze, 32 davon waren technische Hilfeleistungen, 30 Brandeinsätze, sechs Fehlalarme, acht sonstige Rufe und zwei Erste Hilfe – Einsätze“, berichtete der Kommandant den Anwesenden im Feuerwehrhaus. Bei den technischen Hilfeleistungen seien oftmals Bäume auf der Straße, die eine freie Fahrt blockierten, informiert Thomas Lerch weiter. Auch Verkehrsunfälle mit Ölspuren stünden auf der Tagesordnung. Elf Mal sei man zu Brandeinsätzen im ISK gewesen.

„Im Jahr 2021 waren es 27 Brandeinsätze für uns als Feuerwehr, 31 technische Hilfeleistungen, vier sonstige Rufe. Im ISK waren wir sieben Mal im letzten Jahr, sechs Mal wurden wir zur Stiftung Attl gerufen“, betont Thomas Lerch. Zur Gemeinde Soyen sei man aufgrund des Brands eines Elefantengras-Feldes alarmiert worden.

Aktive ohne Quotenfrauen

„Im Moment haben wir 51 Aktive, neun davon sind Frauen“, so der Kommandant weiter. Schnell wird klar: Von Quotenfrauen kann hier keine Rede sein.

Man freue sich außerdem auf die Feuerwehrjugend, die mit Begeisterung übe. „Ihr seid unsere Zukunft“, so Lerch abschließend.

Satzungsänderung

In einer Gesamtabstimmung wurden Satzungsänderungen beschlossen. Hier wird zukünftig geschlechtsneutral definiert, außerdem wurden einige Beschreibungen abgeflacht, so auch die Höhe der Anwesenden bei Sitzungen oder die Zugehörigkeitsmöglichkeit im Verein. „In Zukunft steht in der Satzung, dass jede Person, die ihr 14. Lebensjahr vollendet hat, Mitglied im Verein sein kann“, erklärt Walter Blüml.

 

Feuerwehr ist wichtiger Dienstleister

Wie wichtig und gut es ist, für die Stadt Wasserburg zwei Wehren zu haben, verdeutlichte der Zweite Bürgermeister der Stadt Wasserburg, Werner Gartner.

Er zeigte sich dankbar für die stetige Einsatzbereitschaft und das selbstverständliche Tun der Feuerwehr zum Wohle der ganzen Stadt. „Ihr gebt alles für uns, und das neben Familie und Beruf“, betont Gartner. „Danke für Euer Engagement, liebe Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen“. Er wünsche allen, dass sie fit bleiben für die Aufgaben. „Den Senioren unter Euch danke ich sehr, dass Ihr Euer Wissen weitergebt und die Feuerwehr unterstützt“, schließt Werner Gartner ab. „Ich hoffe, dass all Eure Begeisterung auch auf andere übertragen wird und die Freiwillige Feuerwehr auch zukünftig stark bleibt und alle Einsätze meistern kann“.