Der Corona-14 Tage-Bericht - Ausbruchsgeschehen: Aufnahmestopp für die Patienten einer Station einer Landkreis-Klinik

Damit war – zumindest aufgrund der Sommer-Pandemie-Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre – noch vor kurzem nicht wirklich zu rechnen, dass die Corona-Infektionszahlen in den Gemeinden in den vergangenen Tagen so deutlich ansteigen werden. In Pfaffing gleich mal auf nun 74 offiziell registrierte Fälle (vor zwei Wochen waren es 26) – eine Verdreifachung. In Eiselfing ebenso von 18 auf 50 Fälle oder in der Stadt Wasserburg von 36 auf nun 157 Corona-Fälle. Mehr als eine Vervierfachung.

Seit dem letzten Wochenbericht vor 14 Tagen wurden dem Gesundheitsamt 1.959 neue Corona-Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim offiziell gemeldet. Zudem gab es zwei weitere Corona-Todesfälle.

Die Inzidenz im Landkreis liegt heute bei 401 Fällen – hinter der Inzidenz-Aussagekraft aber stehe ein großes Fragezeichen, sagen Experten im ganzen Land.

Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, heute:

„Mit aller Vorsicht bei der Bewertung der Infektionsaktivität aufgrund des Testverhaltens sehen wir, dass das Infektionsgeschehen wieder Fahrt aufgenommen hat. Die täglich gemeldeten Fallzahlen steigen trotz der jahreszeitlich verminderten Übertragungsrate langsam, aber stetig an. Etwa Dreiviertel der Fälle ereignen sich bei den 18- bis 60-Jährigen.

Es gibt Anzeichen dafür, dass das ‚Sommerloch‘ bereits jetzt schon vorbei ist. Dies ist zum großen Teil der Sorglosigkeit der Bürgerinnen und Bürger bei den sozialen Kontakten geschuldet auf Massenveranstaltungen wie den Frühlingsfesten, aber auch im täglichen Leben.

Weitgehend werden keine Abstände mehr eingehalten und in stark frequentierten Innenräumen keine Masken mehr getragen.

Es ist zu befürchten, dass mit dem bevorstehenden Ende der Pfingstferien die Infektionszahlen noch einmal deutlich ansteigen werden, gerade auch aufgrund der erhöhten Übertragbarkeit der Omikron-Variante BA.5.

Der Anteil dieser besorgniserregenden Variante ist laut Robert Koch-Institut in Deutschland sprunghaft angestiegen und liegt mittlerweile bei 23,7 Prozent. Das Gesundheitsamt beobachtet die Lage weiter genau. Es gilt, wachsam zu bleiben, ob sich die Entwicklung auch in den stationären Behandlungen niederschlägt.“

Situation in den Krankenhäusern:

Die Belegungszahlen mit Corona-Fällen auf den Intensiv- und Normalstationen der Kliniken in Stadt und Landkreis Rosenheim seien seit dem letzten Wochenbericht gleichbleibend. Laut Dr. Hierl machen sich die gestiegenen Infektionszahlen derzeit bei den Hospitalisierungen zum Glück nicht bemerkbar.

ABER:

Derzeit bestehe aufgrund eines Corona-Ausbruchsgeschehens ein angeordneter Aufnahmestopp für Patienten auf einer Station einer Landkreis-Klinik.

Näheres wird dazu in dem Bericht von der Behörde nicht bekanntgegeben …

Situation in den Heimen:

In den Heimen in Stadt und Landkreis ereigneten sich bei Bewohnern und Mitarbeitern weiterhin viele Infektionen. Dabei sei der Anteil der positiv getesteten, vollständig geimpften und größtenteils geboosterten Bewohner und Mitarbeiter weiterhin sehr hoch.

Aktuell bestehen COVID-19-Infektionsgeschehen wieder in 18 (vor zwei Wochen waren es noch zwölf) Alten- und Pflegeheimen, in zwei (vor zwei Wochen: ebenfalls zwei) Einrichtungen ereigneten sich dabei Ausbrüche mit jeweils 5 und mehr Fällen bei Bewohnern.

Betroffen waren insgesamt 17 (vor zwei Wochen: 38) Bewohner – zwölf geimpft, fünf ungeimpft –

und 19 (vor zwei Wochen: zwölf) Mitarbeiter.

Ein corona-infizierter Heimbewohner musste hospitalisiert werden.

Situation in Kindertagesstätten und Schulen:

Im Zeitraum der Pfingstferien wurde dem Gesundheitsamt eine Gruppenschließung in einer Kita übermittelt.

Der Blick heute auf die offiziell registrierten Fallzahlen in den Gemeinden:

Fallzahlen in den Gemeinden