Der Verein zum Erhalt der Bayerischen Wirtshauskultur schlägt Alarm - „Ankündigung neuer Corona-Beschränkungen ist kontraproduktiv"
Einige Bundesländer – vor allem auch Bayern mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek – drängen den Bund angesichts einer vermeintlich drohenden Corona-Welle im Herbst, schnell wieder die gesetzlichen Voraussetzungen für schärfere Schutzmaßnahmen zu schaffen. Dies sei nötig, um auf einen Anstieg der Infektionen im Herbst mit geeigneten Gegenmaßnahmen reagieren zu können, heißt es. „Dazu zählen insbesondere wieder: Maskenpflicht in Innenräumen, 3G/2G-Zugangsregeln, Testpflichten, Personenobergrenzen und Kontaktbeschränkungen“, steht in dem Vorschlag geschrieben.
Der Verein zum Erhalt der Bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) lehnt eine Neuauflage umfassender Coronamaßnahmen ab. Denn was die Branche dringend brauche, das sei eine Zukunftsperspektive und nicht wieder Horror-Szenarien – das heißt es in einer Presseerklärung des Vereins am heutigen Donnerstag-Vormittag.
Der Wortlaut:
Der Staat muss endlich aufhören, das Volk fernzusteuern. Es gibt zwar hohe Infektionszahlen, aber überwiegend leichte Krankheitsverläufe. Mit der Omikron Variante landen nur sehr wenige Menschen aufgrund schwerer Krankheitsverläufe auf den Intensivstationen.
Ansteigende Infektionszahlen können deshalb nicht Grundlage für neue Maßnahmen sein.
Das Spiel von Inzidenzen hoch und Inzidenzen runter, Maske auf und Maske ab, muss endlich beendet werden. Die Bevölkerung ist es leid, im Dauerzustand von Grundrechts-Einschränkungen gefangen zu sein.
Der Focus muss vielmehr auf Eigenverantwortung liegen. Jeder, der sich schützen möchte, kann das auch weiterhin tun und Maske tragen.
Niemand ist gezwungen, sich ins volle Bierzelt zu setzen. Doch die Menschen tun es trotzdem – weil sie es satthaben, weil es ihnen egal ist und weil ohnehin keiner einer Ansteckung entkommt – es sei denn, man kapselt sich komplett ab.
Der Staat wäre gut beraten, wenn er endlich wieder auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung setzt.
Für viele Politiker inzwischen fast ein Fremdwort.
Zugangsregeln, Personenobergrenzen und Kontaktbeschränkungen brechen zudem der heimischen Wirtschaft endgültig das Genick.
Ohne das staatliche Füllhorn hätten viele Gastronomiebetriebe bereits die letzten beiden Jahre nicht überleben können.
Gerade erholt sich die Branche und knüpft an die Umsätze der Vor-Corona-Zeit an und
das in Zeiten eklatanten Personalmangels, steigender Energiepreise und wachsender Unsicherheiten in Folge des Ukraine-Krieges.
Viele Mitarbeiter sind während der letzten beiden Jahre in andere Branchen abgewandert – verwunderlich ist das nicht, denn gerade
im Service macht das Trinkgeld einen beachtlichen Teil des Einkommens aus. Und die Aushilfskräfte sind aus der Kurzarbeit gefallen.
Allein die Ankündigung neuer Beschränkungen ist kontraproduktiv für die Rückgewinnung dieser Mitarbeiter.
Was die Branche dringend braucht, ist eine Zukunftsperspektive und nicht wieder Horror-Szenarien!
Verein zum Erhalt der Bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK)
Dr. Ursula Zimmermann