Bestmögliche Nutzung der Wasserkraft zum Wohle der Menschen in der Heimat - Ausbau an der unteren Salzach
Landrat Siegfried Walch will mit einem Masterplan die Energieversorgung im benachbarten Landkreis Traunstein zukunftsfähig aufstellen. Dabei soll jede Möglichkeit der regenerativen Energieerzeugung untersucht werden – Biomasse, Wind, Geothermie, Wasserkraft und Photovoltaik. In einem ersten Schritt wurde die Chiemgau GmbH bereits beauftragt, zu den Möglichkeiten der Windenergie eine Potenzialanalyse zu erstellen. Und die Wasserkraft soll zum Wohle der Menschen in der Heimat bestmöglichst genutzt werden.
Foto: Landrat Siegfried Walch (2. von rechts) und Dr. Birgit Seeholzer (Geschäftsführerin der Chiemgau GmbH, rechts) waren jetzt in Wien im Gespräch mit Dr. Karl Heinz Gruber (Geschäftsführer der Grenzkraftwerke, 2. von links) und Mag. Gerd Frik (Leiter Bau Niederdruckanlagen, Grenzkraftwerke) über die Nutzung der Wasserkraft an der Salzach.
„Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Energiemärkte führen uns eindringlich vor Augen: Wir müssen unsere Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren und einen zukunftsfähigen Energiemix schaffen, der die Menschen und Unternehmen in unserer Region verlässlich mit bezahlbarer Energie versorgt. Die Diskussion darf dabei nicht lauten: Entweder – oder, sondern sowohl als auch“, so Landrat Walch. „Zu einem zukunftsfähigen Energiemix zählt ausdrücklich auch der Ausbau der Wasserkraft an der Salzach – und zwar mit Staustufen. Nur so können wir das Potenzial dieser grundlastfähigen Heimatenergie optimal nutzen. Wollen wir dem Klimawandel wirksam begegnen, dürfen wir solche Potenziale nicht ungenutzt lassen“, unterstreicht Landrat Walch.
Der Landrat hat hierzu jüngst in Wien Gespräche mit VERBUND geführt, welcher die Erlaubnis zur wasserrechtlichen Nutzung der Salzach innehat. „Aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrungen und der engen Zusammenarbeit mit der Wissenschaft und der Ökologie erachten wir die Nutzung der Wasserkraft an der Unteren Salzach gerade in Zeiten wie diesen als absolut sinnvoll und auch möglich. Nach energetischen Gesichtspunkten ebenso, wie nach flussbaulichen und ökologischen“, erläutert Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der Grenzkraftwerke. „Voraussetzung dafür müssen geeignete wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen sein. Unsere Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch.“
Für die Verwirklichung des Projekts entscheidend ist zudem, dass der Freistaat Bayern und die in Österreich zuständigen Stellen die entsprechenden, rechtlichen Weichen stellen. Auch hierzu ist Landrat Walch bereits im intensiven Austausch mit der Staatsregierung.
Ministerpräsident Söder gab anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung zum 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Tengling seine Zusage, den Ausbau der Wasserkraft an der unteren Salzach mit Staustufen vollumfänglich zu unterstützen. Bereits seit 200 Jahren werden die wasserbaulichen Arbeiten an der Salzach grenzüberschreitend zwischen Bayern und Österreich gemeinsam geplant und umgesetzt. Die Salzach im Bereich zwischen Laufen und Tittmoning muss einer Sanierung unterzogen werden.
„Aus unserer Sicht bietet sich in diesem Zusammenhang die einmalige Chance, Ökologie und Ökonomie miteinander zu verbinden. Das Ziel der Salzach-Sanierung sollte deshalb geändert werden hin zu einer klaren Prioritätensetzung: Bestmögliche Nutzung der Wasserkraft zum Wohle der Menschen in unserer Heimat“, so Landrat Walch.
Kritiker machen jedoch darauf aufmerksam: Die untere Salzach ist noch der letzte frei fliessende Voralpenfluss!
Die zahlreichen Altarme bedingen eine große Artenvielfalt. Großräumige, weitgehend naturnahe Aubereiche mit ausgedehnten Grauerlen-, Eschen- und Weidenauen mit randlich eingestreuten Streuwiesen heben die Bedeutung dieses Gebietes für die Tier- und Pflanzenwelt ebenfalls hervor. Außerdem sind die Salzach und ihre Auen, gemeinsam mit dem Unteren Inn, ein bedeutendes Überwinterungsgebiet vieler Wasservogelarten im österreichisch-bayerischen Grenzraum …
Foto: Landratsamt Traunstein
Hinterlassen Sie einen Kommentar