Kongress für Kindertagesbetreuung mit 500 TeilnehmerInnen aus dem ganzen Landkreis - Das Thema Glück im Fokus
Landrat Otto Lederer begrüßte alle herzlichst im Rosenheimer KuKo: „Kinder sind das kostbarste Gut, das wir haben.“ Mit rund 500 (überwiegend weiblichen) Teilnehmern war der 2. Kongress für Kindertagesbetreuung unter dem Titel „(M)Ein Glück“ ein voller Erfolg – mit pädagogischen MitarbeiterInnen aus Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege aus dem ganzen Landkreis Rosenheim.
Im Rahmen des Kongresses gab es über den Tag verteilt Vorträge verschiedener Referenten sowie die Möglichkeit zur Diskussion und zum Austausch. Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ präsentierten sich zudem Aussteller aus der Branche. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Jugendamt des Landkreises Rosenheim.
Der Kongress war bereits für November 2020 geplant gewesen, musste aber auch corona-bedingt verschoben werden.
Landrat Otto Lederer: „Dieser Fachkongress ist organisiert worden, weil Sie alle eine unglaublich wichtige Aufgabe wahrnehmen. Es steht außer Frage, wie wertvoll ihre Arbeit ist. Sie sorgen sich um unsere Kinder.“ Er dankte den TeilnehmerInnen für ihr großes Engagement, dass sie vor allem in der Zeit der Corona-Pandemie vor besondere Herausforderungen gestellt habe. Zudem dankte er den Mitarbeitern des Jugendamtes für die Organisation dieses wichtigen Fachkongresses.
Diesem Dank schloss sich die Leiterin des Jugendamtes des Landkreises Rosenheim, Sabine Stelzmann, an. „Dieser Kongress ist wichtig, um die Kindertagesbetreuung in den Fokus zu stellen.“
Für die zweite Auflage des Fachkongresses habe man darauf geachtet, nicht nur fachliche und rechtliche Vorträge anzubieten, sondern das Thema Glück aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Sie kündigte bereits an, dass der Kongress auch in Zukunft fortgesetzt werden solle.
Hauptreferentin des Kongresses war die Bestseller-Autorin und Glücksforscherin Maike van den Boom (Foto). Auf der Suche nach den Wurzeln des Glücks hatte sie die 13 glücklichsten Länder der Welt bereist und hier Interviews mit rund 300 Menschen geführt. „Glück ist eine Entscheidung“, sagte van den Boom in ihrem kurzweiligen Vortrag. „Wenn du glücklich sein möchtest, bist du glücklich, ganz einfach“, zitierte sie eine mexikanische Frau, die sie im Rahmen ihrer Recherchen interviewt hatte.
„Wir fokussieren uns zu sehr auf die negativen Dinge. Für ein negatives Ereignis braucht es drei positive Ereignisse, um dies zu kompensieren“, so van den Boom. Glückliche Menschen seien nachweislich kreativer, innovativer und leistungsfähiger.
Zum „Glücklich sein“ brauche es Mut – Mut, man selber zu sein – Mut, Fehler zu machen und aus diesen zu lernen und zu wachsen.
Auf der anderen Seite brauche es Menschen, die einen dabei unterstützen und stärken. Gemeinsam zu wachsen und sich gegenseitig zu unterstützen mache glücklich. Es sei wichtig, dies den Kindern bereits zu vermitteln. „Gemeinsam statt einsam“, so Maike van den Boom.
Eine weitere Referentin war die Erziehungswissenschaftlerin Dr. Charmaine Liebertz, die über die emotionalen und sozialen Wirkungen des Lachens auf den Einzelnen und die Gruppe referierte.
Autor Werner Tiki Küstenmachen stellte die These auf, dass der Weg zum Glück durch das Gehirn gehe. Das limbische System sei der Schlüssel zu einem glücklichen Leben.
Brigitte Blank, Vorstandsmitglied des Vereins Dialog Reggio e.V., sprach in ihrem Vortrag darüber, Kinder als Entdecker und Forscher zu verstehen. Sie bräuchten Orte, an denen sie sich wohlfühlen und eine Umgebung, die es ihnen ermögliche, dass ihnen „Wurzeln und Flügel“ wachsen.
Buchautorin und Journalistin Dr. Christina Berndt referierte über die Resilienz als Geheimnis der psychischen Widerstandskraft.
Diplom-Psychologin Dr. Julia Berkic stellte im Dialograum die Frage: Was ist eine glückliche Kindheit?
Gisela Rieger appellierte in ihrem Workshop, das eigene Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Wer sein Licht leuchten lässt, bekommt mehr Kraft, Inspiration, Energie, Motivation und Lebensfreude.
Referentin Maria Grizelj zeigte Wege auf, Kindertagesstätten als Raum für seelisches Wohlbefinden zu sehen und wie Kinder gerade in Zeiten der Pandemie gestärkt werden könnten.
Im Landkreis Rosenheim gibt es aktuell 170 Kindertageseinrichtungen, die von einer Vielzahl kommunaler beziehungsweise frei-gemeinnütziger Träger wie Kirchen, Wohlfahrtsverbände oder Vereinen getragen werden.
Hinzu kommen gut 90 Tagespflegepersonen. Die insgesamt etwa 1.800 pädagogischen Fach- und Ergänzungskräfte betreuen im Landkreis etwa 11.500 Kinder.
Hinterlassen Sie einen Kommentar