Die Maßnahme wurde in den Pfingstferien gemacht - Jetzt sind Zahlen bekannt

Der Unfall an der Haager Gemeindestraße von Starnhöllmühle nach Voglberg (wir berichteten) liegt nun schon einige Wochen zurück. Eine 16-jährige Rollerfahrerin erlag ihren schweren Verletzungen bereits nach kurzer Zeit im Krankenhaus.

Zügig danach wurde eine Unfallkommission dazu einberufen. (wir berichteten)

Jetzt gibt es die Ergebnisse einer Verkehrszählung, die von Seiten des Landratsamtes Mühldorf in den Pfingstferien durchgeführt worden ist: „Das durchschnittliche Verkehrsaufkommen am Tag beträgt 347 Fahrzeuge, 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer fuhren 27,4 km/h oder langsamer (im Bereich der Unfallstelle). Das Verkehrsaufkommen ist als gering zu bewerten und die Geschwindigkeit ist den Straßenverhältnissen angepasst“, heißt es vom Pressesprecher des Landratsamtes Mühldorf, Wolfgang Haserer auf Nachfrage der Haager Stimme. 

In dieser Woche habe eine Ortsbesichtigung der Unfallkommission mit Mitarbeitern des Marktes Haag stattgefunden. Ein abschließendes Ergebnis liege noch nicht vor, so Haserer.

Unfallkommission noch immer dran

Der Markt Haag hat von der Empfehlung des bayrischen Innenministerium Gebrauch gemacht, solche Untersuchungen zu starten. Ziel einer Unfallkommission kann es sein, sich an der Maßnahmenfindung zur Beseitigung der Unfallhäufungsstellen auf dem gemeindeeigenen Straßennetz zu beteiligen.

Aktuell sind Warnbaken an der Unfallstelle aufgestellt. Im Bereich der Kurve zieren am Streifen außerhalb des Straßenbereichs Kerzen und Bilder den Ort, an dem der schwere Unfall mit bitterem Ausgang passierte. Viele trauernde Freunde und Familienmitglieder sind immer wieder dort, um ihre Trauer zu verarbeiten. Die Marktgemeinde Haag hat deshalb die Warnbaken zur vorübergehenden Absicherung aufgestellt.

Auf Nachfrage der Haager Stimme berichtet der Geschäftsleiter der Gemeinde Haag, Manfred Mörwald, dass in den Tagen nach dem tragischen Unfall vermehrt Personen und Gruppen auf der Straße an der Unfallstelle aufgehalten haben, um ihrer Betroffenheit Ausdruck zu verleihen. Auch das Schild der spielenden Kinder stand vor dem Unfall noch nicht. Dies sei ebenfalls aus dem aktuellen Geschehnis heraus aufgestellt worden, heißt es aus dem Rathaus.

Wird die Hecke zurückgeschnitten?

Der Straßenverlauf sei unstet und an der Unfallstelle werde die Sicht durch eine Naturschutzhecke beeinträchtigt, bestätigt auch das Landratsamt Mühldorf gegenüber der Haager Stimme.

Die Hecke war nach Auskunft der Gemeinde Haag gegenüber der Redaktion dieses Jahr bereits zurückgeschnitten worden. „Es wird auch künftig darauf geachtet, dass ein Rückschnitt erfolgt“, betont Manfred Mörwald weiter. „Regelmäßig werden Grundstückseigentümer aufgefordert, ihre in den Straßenraum reichenden Grünanlagen zur Sicherheit des Straßenverkehrs zurück zu schneiden“, so der Geschäftsleiter.

Für viele stellt sich nun die Frage, welche Auswirkungen der Unfall auf die weitere öffentliche Nutzung dieses Wirtschaftswegs hat und ob es möglicherweise eine Entschärfung oder das Einrichten einer Geschwindigkeitsbeschränkung geben könnte? Zu dieser Frage informiert Manfred Mörwald, dass es sich bei der Straße um eine Gemeindestraße handelt. Man wolle jetzt erst mal den Bericht der Unfallkommission abwarten. Die Kenntnis des Berichts der Unfallkommission sei wichtig.

Lösungsempfehlungen sollen folgen

Die Unfallkommissionen unterbreiten in Fällen wie diesem den Gemeinden jeweils Lösungsansätze bzw. -empfehlungen. „Eine zwingende Vorgabe von Maßnahmen zur Beseitigung der Unfallhäufungsstellen durch die Unfallkommission ist nicht möglich. Vielmehr soll den Gemeinden durch die Möglichkeit der Beteiligung der Unfallkommission ermöglicht werden, das Fachwissen und die Erfahrungswerte dieses wirksamen Instrumentes zur Verkehrsunfallbekämpfung auch für ihren Zuständigkeitsbereich zu nutzen“, erklärt Wolfgang Haserer gegenüber der Haager Stimme.

Die Entscheidung, welche Maßnahmen zur Beseitigung der Unfallhäufungsstelle letztendlich getroffen werden, obliege ausschließlich den sachlich zuständigen Behörden im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgabenzuweisung, heißt es vom Pressesprecher des Landratsamtes Mühldorf weiter.

Der Familie der verunglückten Rollerfahrerin ist es besonders wichtig, dass sich in diesem Bereich durch mögliche Maßnahmen keine Unfälle mehr ereignen. Und auch für die Marktgemeinde Haag war der Schritt, die Unfallkommission zu beauftragen, der richtige Weg, um weitere Zusammenstöße zu verhindern und die Straßenführung begutachten zu lassen. Wir berichten weiter.

 

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