In Wasserburger Stadtratssitzung - Albert Bernstetter angetan von den Herausforderungen und Aufgaben
Nun ist die Stelle des Klimaschutzmanagers in Wasserburg wieder besetzt. Wir berichteten. Wichtiger denn je erscheint diese Position, weil aktuell viel in Bezug auf Klima und Energie ansteht. Die jüngste Stadtratssitzung nutzte der neue Klimaschutzmanager, der seit Juni ganz offiziell für die Belange der Stadt im Einsatz ist, zur allgemeinen Vorstellung.
Es sei ihm ein besonderes Anliegen, sich für das Klima einzusetzen und er freue sich auf die Arbeit, heißt es von Bernstetter.
Der gebürtige Wasserburger begann seinen Werdegang mit einer Tischlerlehre und einem darauffolgenden Holzingenieurs-Studium. Nach einigen Jahren als Fertigungsleiter wechselte er in die Projektleitung. Auch Erfahrungen im Joballtag mit einem selbständigen Ingenieurbüro kann der dreifache Familienvater vorweisen. Zuletzt war er als Berater für Gemeinwohl engagiert. Ehrenamtlichen Einsatz zeigte er als Gründungsmitglied bei Rio Konkret und hat den „Eine Welt Laden“ mit initiiert.
Auch als Koordinator in der Gemeinwohlökonomie zeigt er sich noch immer unterstützend für die Region, engagiert sich hier in der Regionalgruppe GWÖ Wasserburg. Zu versuchen, Wege und Lösungen zu finden, die Thematik der aktuellen Energieversorgung und die Belastung für die Kommunen, seien derzeit Brennpunkt.
Er möchte vorankommen bei Themen für die Stadt, die für nachfolgende Generationen spürbar seien, zeigt sich Bernstetter im Gespräch mit der Wasserburger Stimme überzeugt. Sein Ziel in der jetzt angetretenen Funktion sei auch, den Klimaschutz in und für die Stadt stärker zu prägen. „Das ist meine Motivation und dies möchte ich gerne mitgestalten“, so Bernstetter gegenüber den Stadträtinnen und Stadträten.
Als Sprecher des Klimaschutzdialogs konnte Bernstetter bereits viel Erfahrung mit den Belangen Wasserburgs sammeln. Die dynamische Entwicklung bei den breit gefächerten Themen rund um Energie, Klima und Natur gilt nun als Herausforderung für den aktiven Klimaschutzmanager der Stadt Wasserburg. Auch die Arbeiten rund um den European Energy Award beschäftigen Bernstetter bereits intensiv.
Dann wird ja alles gut.
Der neue Wasserburger Klimaschutzmanager tritt seine Arbeit zu einem interessanten Zeitpunkt an. Auch die hartnäckigsten Leugner des Klimawandels sehen nun überdeutlich, wohin eine einseitige Abhängigkeit von fossilen Energien führen kann. Wasserburg drohen besonders harte Zeiten, haben Bürgermeister Kölbl und sein Stadtrat doch bis zuletzt einstimmig auf die verstärkte Nutzung von Erdgas gesetzt.
Hoffentlich gelingt es Albert Bernstetter, hier einen entschiedenen und schnellen Wandel hin zu erneuerbaren Energien anzustoßen. Die Vorzeichen sind gemischt. Einerseits hat Wasserburg selten gute Voraussetzungen für die Nutzung von Wind, Sonne und Biomasse. Andererseits fehlt es nachwievor an der Einsicht in die Notwendigkeit dazu. So erklärte Bürgermeister Kölbl noch auf der Bürgerversammlung im Mai 2022, dass es mit ihm kein Konzept für eine kostengünstige und klimaneutrale Energieversorgung Wasserburgs geben werde. Darum sollten sich die Bürgerinnen und Bürger selbst kümmern.