Landschaftspflegetag in Soyen: Viele interessante Beitrage
Bei sonnigen, aber nicht zu heißem, Wetter kamen in Soyen Jung und Alt zusammen, um sich für die Natur zu engagieren. Die Umweltbeauftrage der Gemeinde Soyen, Christine Böhm, und der Biodiversitätsbeauftragte des Landkreises Rosenheim, Jonas Garschhammer, hatten zum Landschaftspflegetag in Soyen eingeladen.
Im Hohenburger Hügelland, zwischen Soyen und dem Inn, hat der Inn-Gletscher eine besonders abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Mooren und Hügeln geschaffen. Jonas Garschhammer erläutert, dass viele der besonderen Lebensräume auf eine dauerhafte Nutzung angewiesen sind. Insbesondere die blumenreichen Wiesen mit den vielen Schmetterlingen und Wildbienen würden in kürzester Zeit verschwinden, wenn sie nicht mehr gemäht würden.
In der Gemeinde Soyen hat sich der Landwirt Andreas Berger auf die Landschaftspflege spezialisiert. Für die Mahd von Steilhangwiesen führte er der interessierten Öffentlichkeit seine Arbeitstechnik vor. Zum Einsatz kam dabei ein moderner einachsiger Motormäher mit Doppelmessermähwerk. Im Vergleich zur konventionellen Technik kann mit dieser Technik zwar nur langsam gearbeitet werden, allerdings ist die Bewirtschaftung besonders schonend für Tiere und Pflanzen. Eine Besonderheit ist auch der tiefe Schwerpunkt der Maschine, womit sogar bei Hangneigungen mit 100 Prozent noch sicher gearbeitet werden kann. Die Pflege dient vorrangig dem Erhalt der blumenreichen Wiesen, dennoch wird das Heu auch genutzt von Pferdehöfen in der Region. Finanziell unterstützt wird die Arbeit zusätzlich durch das Vertragsnaturschutzprogramm der unteren Naturschutzbehörde Rosenheim.
Zu Gast war auch Konrad Schinkinger, Beauftrager vom Landschaftspflegeverband Rosenheim. Er stellte eine Gerätschaft zur Beerntung von Wiesensamen vor. Der „Seedprofi“ ist ein handgeführter Sammelbehälter auf zwei Rädern mit einer rotierenden Bürste an der Front. Durch die sanfte Rotationsbewegung werden die lockeren Sämereien von Gräsern und Blumen in den Sammelbehälter geführt. Mit dieser Technik kann heimisches Saatgut von artenreichen Blumenwiesen gewonnen werden, ohne die Wiese zu beschädigen. Das Saatgut kann anschließend zur Anreicherung von artenarmen Flächen oder Neuansaaten verwendet werden.
Eine solche artenarme Fläche findet sich in der Weiherfilzen bei Soyen. Durch die ausbleibende Mahd sind nahezu alle Blütenpflanzen verschwunden. Angeleitet von dem Biodiversitätsberater Jonas Garschhammer halfen die Teilnehmer des Landschaftspflegetages mit, die Wiese für Schmetterlinge und Wildbienen aufzuwerten. Hierzu wurde die Fläche händisch von Moos und Streu befreit um offene Bodenstellen zu schaffen. Auf dem nun vorbereiteten Saatbeet wurde anschließend das von Konrad Schinkinger gesammelte Saatgut händisch ausgebracht.
Für Jonas Garschhammer ist die Aktion ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in der Region. Schmetterlinge und Wildbienen müssen sich jedoch noch etwas gedulden, da viele Wiesenblumen erst im zweiten Jahr zu blühen beginnen. Das Resultat soll dann beim übernächsten Landschaftspflegetag begutachtet werden.
Erfreuen konnten sich die Teilnehmer aber schon jetzt an einer von der Gemeinde Soyen spendierten Brotzeit.
Viel Aufwand für ein paar Flecken, die früher mühelos von wenigen Rindern und Pferden abgeweidet wurden. Eigentlich gehört die ganze Weiher Filze in ein Weideprojekt eingebunden. Schade nur, dass man die Tierhalter so lange schikaniert hat, bis keiner das mehr machen wollte.
Knallerbse, sicher haben sie auch das Volksbegehren unterschrieben, aber von Artenschutz haben sie keine Ahnung. Weidetiere schaden hier den Arten, weil sie alles zertreten. Außerdem möchte ich nicht wissen wieviele Weidetiere an Leberegeln und Kreuzkraut drauf gehen würden.
@Landwirt
Sind Sie sicher dass Sie Landwirt sind? Die haben eigentlich in der Regel eine Ahnung von was sie reden.
bine,Ich bin Landwirt und bewirtschafte Wiesen in der Weiherfilzen mit Vertragsnaturschutzprogramm. Die Idee hier Weidetiere zu halten läuft der Artenerhaltung entgegen. Informieren sie sich lieber über Leberegel und Kreuzkraut.