Umfrage der Gewerkschaft ver.di in Rosenheim: Die Hälfte der Arbeitnehmer mit Kritik - Christoph Bensch-Andrä ist der neue Vorsitzende
„Endlich wieder zusammenkommen“ – mit diesen Worten begrüßte die stellvertretende Ortvorsitzende Jasmin Winkler der Gewerkschaft ver.di in Rosenheim die anwesenden Mitglieder. Sie berichtete für die erkrankte Vorsitzende Christine Gottelt über die Aktivitäten der vergangenen vier Jahre, die dann ja durch die Pandemie stark nachgelassen oder notgedrungen leider ganz zum Erliegen gekommen waren. Der damalige Beginn der OV-Arbeit 2018 sei aber voller Elan gewesen.
Mit einem neuen Angebot, einem Willkommensempfang für neue Gewerkschaftsmitglieder, war man in die Arbeit eingestiegen. Wenig später organisierte man ein Netzwerktreffen von Betriebs- und Personalräten, dass allerdings kurz davor pandemie-bedingt absagen musste.
2018 und 2019 konnten aber noch die jeweiligen Jubilar-Ehrungen stattfinden, bis dann 2020 dies ebenfalls pandemie-bedingt nicht mehr möglich war. Mit zentralen, digitalen Angeboten hatte man die Gewerkschaftsmitglieder zu Pandemiefragen und vielem mehr versorgt, so gut es ging.
Der Ortsvorstand wurde an dem Abend neu gewählt:
Christoph Bensch-Andrä ist der Vorsitzende – Jasmin Winkler unterstützt ihn in der Funktion der Stellvertreterin.
Als Beisitzer wurden Wolfgang Tschentscher und Dr. Rolf Hertel wiedergewählt,
Gerhard Rödel, Michaela Hickmann und Irmgard Maushammer-Altmann sind neu im Ortsvorstand.
Das Foto zeigt von links Vorstand Christoph Bensch-Andrä mit Michael Hickmann, Günter Rödel, Wolfgang Tschentscher, Rolf Hertel und Jasmin Winkler.
Der Geschäftsführer des ver.di Bezirks Rosenheim, Robert Metzger, referierte zum Thema Transformation der Arbeit. So sind in vielen Betrieben zu Beginn der Corona-Pandemie ab März 2020 neue, digitale Arbeitsmittel eingeführt worden oder es wurde eine neue, digitale Infrastruktur eingerichtet.
Die Erfahrungen der Arbeitnehmer damit seien zwiegespalten. Zum einen bieten die neuen digitalen Formen bessere Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, ein Großteil der Beschäftigten stellen aber auch eine höhere Arbeitsbelastung durch stärkere Digitalisierung fest, hieß es an dem Abend.
56 Prozent der in einer Umfrage befragten Arbeitnehmer seien der Auffassung, dass durch die Digitalisierung die Arbeitsmenge größer geworden sei und 47 Prozent hätten von einem Anstieg der Überwachung und Kontrolle am Arbeitsplatz berichtet. Auch das Thema „fehlende Qualifizierungen“ sei als Folge der raschen Veränderungen der IT-Infrastrukturen in den Betrieben und Verwaltungen ein großes Problem.
Deshalb seien tarif-vertragliche Anpassungen schnellstmöglich vorzunehmen. Dazu würden Bestimmungen zur Qualifizierung wie das Recht auf Weiterbildung ebenso wie Anpassungen beim Arbeitsschutz gehören. Schließlich solle Homeoffice und diverse andere Formen der Arbeit ein weiterhin gesundes Arbeiten ermöglichen. Auch das Thema Orts- und Zeitsouveränität müsse in Tarifverträgen deutlich mehr als zuvor geregelt werden.
Der neue Ortsvorsitzende Bensch-Andrä bedankte sich abschließend bei der bisherigen Ortsvorsitzenden Christine Gottelt – in Abwesenheit – für ihr jahrelanges Engagement und versprach dies noch persönlich zu tun. Ebenso dankte er den bisherigen Mitgliedern des Ortsvorstandes, die nicht mehr kandidiert haben.
Für die Zukunft hoffe man, dass auch nach dem Sommer-Treffen noch Veranstaltungen möglich sein werden – hat man doch zahlreiche Ideen …
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