In Deutschland mittlerweile 2110 Fälle Stand heute - In Bayern jetzt 126 Fälle
Bis vor wenigen Wochen gab es sie in Deutschland gar nicht – die Affenpocken – keinen einzigen Fall. Stand heute sind nun beim RKI 2110 Fälle offiziell registriert – innerhalb von vier Wochen eine Vervierfachung. So meldet es das RKI, wenn man recherchiert. Mit Ausnahme von vier Frauen bundesweit seien nach RKI-Angaben alle Erkrankten Männer.
Den allerersten Fall hatte es in Deutschland vor knapp zwei Monaten gegeben. Das bislang nur aus Afrika bekannte Virus zeige ein neues, „ungewöhnliches Verhalten“, so die WHO.
Die Situation in Bayern zum heutigen Tag:
Waren es vor vier Wochen 27 – so werden heute insgesamt 126 Fälle gemeldet im Freistaat, laut Recherche von uns beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit. Ob auch der Landkreis Rosenheim mittlerweils betroffen ist, wird offiziell nicht bekannt gegeben.
Infizierte müssen DREI Wochen in Quarantäne, heißt es.
Aus dem Gesundheitsamt in Berlin heißt es, dass es sich bei dem Affenpocken-Virus keinesfalls um eine harmlose Krankheit handele. Es sei eine sehr schmerzhafte Erkrankung und keineswegs eine, die man mal so eben in Kauf nehme … Zudem könnten schwere Verläufe auch durch Sekundärinfektionen zustande kommen.
Das RKI meldet aktuell – Vorsicht beim Thema Übertragungswege:
Das Affenpocken-Virus ist in der Lage, über lange Zeiträume (Tage bis Monate) auf Oberflächen oder Stoffen zu überleben. Ein Forscherteam am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat nämlich genau das herausgefunden und bestätigt, dass die Viren auch an Oberflächen haften bleiben können.
Küche, Flur, Bad und weitere Gemeinschaftsräume sollten zudem nicht häufiger als unbedingt nötig genutzt werden. Haushaltsangehörige sollten bei direktem Kontakt mit dem Infizierten oder seiner Wäsche Schutzhandschuhe tragen.
Häufig berührte Gegenstände, wie etwa Badarmaturen oder Toilettensitze sollten nach der Benutzung desinfiziert werden. Wäsche sollte bei mindestens 60 Grad mit Vollwaschmittel gewaschen werden. Teppiche, Vorhänge und andere Möbel können demnach dampfgereinigt werden.
Vor allem in den Badezimmern und in den Betten der Infizierten fanden die Expertinnen und Experten hohe Viruskonzentrationen, etwa auf dem Toilettensitz, am Wasserhahn oder am Bettlaken.
Auch auf den Stühlen, auf denen die Infizierten nach eigenen Angaben viel gesessen hatten und auf ihren Smartphone-Bildschirmen wurden hohe Viruskonzentrationen gefunden, ebenso wie auf den Türklinken, die sie regelmäßig berührten.
Menschen, die an den Affenpocken erkrankt sind, können also über Wochen hochgradig ansteckend sein.
Das Virus werde über Tröpfchen- und Schmierinfektionen übertragen – also zum Beispiel über engen Hautkontakt. Das Sekret aus den Pocken sei dabei besonders infektiös, auch wenn diese bereits dabei seien, zu verheilen.