54. Große Kunstausstellung des AK68 im Rathaussaal in Wasserburg feierlich eröffnet
„Ein so großes Interesse habe ich gar nicht erwartet“, gestand die neue Vorsitzende des AK 68 in ihrer Begrüßung der anwesenden Kunstinteressierten auf der Vernissage im Rathaussaal. Sie führte den unerwartet großen Andrang aber auch auf die Pandemie zurück, die dazu führte, dass die Vernissage zur großen Kunstausstellung in den letzten beiden Jahren leider hat ausfallen müssen.
Aber, und darauf legt Katrin Meindl großen Wert, die Große Kunstausstellung habe es auch 2020 und 2021 gegeben. Nur einmal sei sie seit 1968 ausgefallen, und das sei 1988 gewesen, als Ute Lechner und Hans Thurner den Wasserburger Skulpturenweg angelegt hätten. Ansonsten habe es alljährlich eine Große Kunstausstellung mit Vernissage gegeben. Und zu dieser Vernissage 2022 hat der AK 68 mit seiner neuen Vorstandschaft eingeladen und man durfte tatsächlich staunen, wieviele Menschen der Einladung gefolgt waren.
Der große Rathaussaal, in dem die Vernissage stattfand, war so gut gefüllt, dass manchem die Schweißperlen auf der Stirn standen. Und es waren nicht nur sehr viele der 114 Künstler anwesend, die zu dieser Ausstellung ihren Beitrag geliefert hatten, sondern es waren auch alle drei Bürgermeister der Stadt Wasserburg erschienen: Michael Kölbl, der die Ausstellung mit einem Grußwort eröffnete, der Zweite Bürgermeister Werner Gartner und die Dritte Bürgermeisterin Edith Stürmlinger.
Kölbl betonte in seiner Eröffnungsansprache, dass es offensichtlich sei, dass es in dieser Stadt einen serh großen Bedarf an Kultur gebe und der AK68 sei eine Institution, die auf dem Sektor der Bildenden Kunst diesen Bedarf zu decken imstande sei. Diese Stadt habe ganz offensichtlich einen großen Zugang zur Kunst, sei stets den Künsten zugewandt. An diesem Samstag Nachmittag stand nun die Bildende Kunst im Mittelpunkt des Interesses.
Vor gut zwei Monaten war Katrin Meindl überraschend zur Ersten Vorsitzenden gewählt worden (wir berichteten) und hat nun mit ihrem Team eine große Kunstausstellung auf den Weg bringen können. Insgesamt 114 Künstlerinnen und Künstler sind an dieser Ausstellung aktiv beteiligt und die Vorsitzende zeigte sich gerührt, dass auch Gründungsmitglieder des AK 68 mit dabei waren. So konnte sie den anwesenden Gründungsmitgliedern eine Sonnenblume überreichen.
Aber auch bei der Stadt Wasserburg und ihrem Bauhof bedankte sie sich herzlich, denn ohne die Unterstützung des Bauhofs hätten Kunstwerke wie „das Ei des Kolumbus“, das 2012 der in Unterwössen lebende Künstler Andreas Kuhnlein geschaffen hat, gar nicht aufgestellt werden können. Bürgermeister Kölbl schmunzelte beim Anblick dieses Kunstwerkes, das vor dem Haupteingang des Rathauses aufgestellt worden ist, dass es wohl die 24 Stadträte symbolisieren soll und dann sei er das Ei des Kolumbus in der Mitte. Aber auch die aus Eschenholz geschnitzte Skulptur „Bioaffe“ des Neufarner Künstlers Markus Lutter, die vor dem Ganserhaus in der Schmidzeile aufgestellt worden ist, hätte wohl ohne die Hilfe des Bauhofs nicht so gekonnt platziert werden können.
Katrin Meindl ehrte gemeinsam mit Mischa Schubert, Vorstand der Wasserburger Sparkasse, auch Josefine Pytlik. Die Künstlerin ist die Preisträgerin „Junge Kunst 2022“, der mit 1.000 Euro dotiert ist. Die Nachwuchskünstlerin hat mit gebrauchten Handtücher sehr interessante Kunstwerke geschaffen.
Ein Rundgang durch die Große Kunstausstellung mag sicher manchen inspirieren, sich von der hier ausgestellten Kunst begeistern und anstecken zu lassen, denn wie die Vorsitzende Katrin Meindl in ihrer Begrüßung noch anmerkte, Kunst könne man auch kaufen. Damit ist auch das Motto benannt, das der AK68 bereits vor über 50 Jahren formuliert hat: Man wollte seinerzeit eine Institution schaffen, die es den Künstlern ermöglicht, ihre Kunst zu verkaufen. Wenn das Kaufinteresse ähnlich hoch sein sollte wie das Interesse an der Vernissage, dann können die Initiatoren wohl höchst zufrieden sein.
RP
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