Baumaßnahmen werden Ende des Jahres fertiggestellt - Es entsteht ein autarkes Gebäude
Das Depot zum Wasserburger Museum nimmt Gestalt an. Zwar wird sich die Eröffnung noch bis ins Jahr 2023 hinziehen. Die Fertigstellung soll bereits Ende dieses Jahres beendet sein, dann beginnt die wichtige Phase der Trocknung. Erst danach können die zahlreichen Ausstellungsstücke, die bislang in eher sporadischen Lagern untergebracht sind, ins Depot ziehen. Die Austrocknungsphase wird vom Fraunhofer Institut professionell begleitet.
Bei einem Pressetermin am heutigen Freitagmittag informierte Rathauschef Michael Kölbl gemeinsam mit Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann und Museumsleiterin Sonja Fehler zum aktuellen Stand der Dinge. Bürgermeister Michael Kölbl betonte, dass nach einigen überwundenen Hürden die Baumaßnahmen nun wie
„Wir sind als Stadt Wasserburg sehr stolz, dass wir ein Depot bauen dürfen“, zeigt sich Bürgermeister Michael Kölbl hocherfreut über den Werdegang des Großprojekts. Der Stadtrat habe über Jahre hinweg zum Depot diskutiert. „2020 ist dann der Maßnahmenbeschluss gefällt worden. Das Projekt erhält auch Fördergelder in Höhe von rund einer Million Euro“, so Kölbl in seinen Erläuterungen. Die 3,8 Millionen Euro an Kosten für den Bau würden wohl eingehalten, gibt sich der Rathauschef zuversichtlich.
Wasserburg gelte als Vorreiter eines solchen Projekts und kann Vorbild für andere Kommunen sein. Die Stadt habe eine große Sammlung, die auch für weitere Generationen erhalten bleiben solle, ist sich das Stadtoberhaupt mit Museumsleitung und Stadtbaumeisterin einig.
Baufortschritt deutlich
Bereits jetzt steht das Depot schon solide da. Die einzelnen Räumlichkeiten, etwa der Mehrzweckraum, in dem auch die Werke bearbeitet werden können, der Quarantänebereich, falls Exponate nicht ganz frei von Rückständen oder Getier ist, und der Eingangsbereich lassen schon erkennen: Hier wird im nächsten Jahr etwas Großes eröffnet. Das liebevoll genannte „Schatzkästchen“, also der Aufbewahrungsraum sieht bereits jetzt top durchplant und auf dem neuesten Stand zu sein, um die vielen Werke dann auch langanhaltend aufzubewahren. Auf zwei Ebenen mit großer Freifläche für Platz, um beispielsweise die Postkutsche einmal hier lagern zu können, etlichen Quadratmetern an Fläche für Regaleinbauten sowie Hängevorrichtungen, wird das Depot wohl für viele Jahre genug Platz haben, um aus den derzeit verstreuten Lagern ein großes, digitalisiertes Depot nutzen zu können.
Ökologisch nachhaltig
„Das Gebäude wird auch bei zunehmenden Außentemperaturen innen zunehmend klimastabil bleiben“ heißt es von Sonja Fehler begeistert. Sie freue sich außerdem darüber, dass das Museums-Depot autark funktioniere. „Es wird eine Wärmepumpe eingebaut. Eine PV-Anlage versorgt das Depot außerdem mit Energie“, betont Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann während des Rundgangs.
„Das Depot ist ein großartiges Projekt, es ist die Herzkammer eines Museums“, schwärmt Museumsleiterin Sonja Fehler. Es sei toll, dass dadurch jedes Objekt einen Platz erhalte, auch diejenigen Werke, die zeitweise nicht ausgestellt würden, so die Museumsleiterin weiter. Alles werde digital erschlossen, dort gelagerte Werke blieben nicht versteckt. Bei Führungen könnten interessierte Bürgerinnen und Bürger sogar das Depot besichtigen, informiert Sonja Fehler auf Nachfrage. Dadurch werde die Sammlung erst recht zugänglich für die Bevölkerung.
Gute klimatische Bedingungen seien beste Voraussetzung dafür, dass die Werke auch weiterhin erhalten blieben. Das Gebäude sei im doppelten Sinne nachhaltig. Einerseits, weil es Kunst- und Kulturschätze zugänglich mache, andererseits weil auf den ökologischen Wandel geachtet werde.
Das Niedrigenergiegebäude aus gefertigten Betonplatten wird mit regenerativen Energien betrieben. Es brauche keine große schwere Klimaanlage, man gehe bewusst mit den Jahreszeiten mit und könne dennoch ein Temperatur-Gleichgewicht entstehen lassen.
Der Außenbereich wird mit einer Blumenwiese angereichert, die sich auf dem Areal prächtig einbetten lassen. Zusätzlich kommen heimische Bäume und Sträucher zum Einsatz.
„Wir haben hier zweischalige Betonfertigteile mit einer Innenkerndämmung, die extrem hochwertig ist, damit dir ein weichschwingendes Klima hinbekommen“, erläutert Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann.
Licht sei für die Objekte schlecht, daher komme der große Lagerraum ohne Fenster aus, so Herrmann weiter. Fluchtbereiche und Türen seien freilich vorhanden. „Wir haben eine kompakte Bauweise gewählt“, ergänzt Herrmann. Es gäbe Erweiterungsmöglichkeiten bei stark zunehmendem Bedarf in nächsten Generationen.
Die Betonkernaktivierung in den Bodenplatten sorgen bei dem Depot für die ideale Temperatur. Hier werde speichernd für die ideale Temperatur gesorgt. Moderne Technik und die Bauweise bringen das gewünschte Ziel eines ökologisch nachhaltigen Gebäudes mit sich. Für den Unterhalt werde wenig Aufwand vorhanden sein müssen, heißt es von Herrmann weiter. In den nächsten Monaten wird noch der Feinschliff am Depot erarbeitet, im Herbst dann der Außenbereich bepflanzt.
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