Leiter des Gesundheitsamtes äußert sich besorgt - Der Corona-14-Tage-Bericht des Landratsamtes
Seit dem letzten Corona-Lagebericht vor zwei Wochen wurde dem Gesundheitsamt leider eine weitere an Corona verstorbene Person in der Stadt Rosenheim gemeldet.
Insgesamt gab es in diesem Zeitraum 2.649 offiziell registrierte, neue Corona-Fälle in Stadt und Landkreis Rosenheim – zuletzt waren es vor 14 Tagen noch 5.679 Fälle gewesen, mehr als eine Halbierung also. Zu beachten ist dabei die hohe Dunkelziffer, da sich schon längst nicht mehr alle Corona-Infizierten per offiziellem Test registrieren lassen.
Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, bestätigt heute im Bericht, dass durch den deutlichen Rückgang bei der Inanspruchnahme von PCR-Tests die Statistik nicht die wahre Infektionsaktivität in der Bevölkerung widerspiegele.
Zahlen im Dunst. Das ist seit Monaten so.
„Wir sehen aber weiterhin hohe Fallzahlen in den Heimen und den Kliniken der Region. Durch den hohen, krankheitsbedingten Personalausfall im ärztlichen und pflegerischen Bereich stehen die RoMed-Kliniken vor einer massiven Belastung“, sagt Dr. Hierl.
Vor diesem Hintergrund bittet der Mediziner um konsequente Einhaltung und Umsetzung der bekannten Empfehlungen zur Infektionsvermeidung.
„Besuche von vulnerablen Personen, wie Senioren, chronisch Kranken und Personen mit eingeschränktem Immunsystem, sollten nur nach vorheriger, negativer Testung mit einem Antigen-Schnelltest erfolgen. Wer Symptome wie Schnupfen, Halsschmerz oder Husten entwickelt, sollte dringend Kontakte meiden und sich ebenfalls testen. Auch der Besuch von sozialen Events sollte für Personen mit Erkältungssymptomen absolut tabu sein“, so der Gesundheitsamts-Leiter.
Dr. Hierl äußert sich besorgt wegen des Herbstfestes und er bleibt dabei, er appelliert einmal mehr ans Impfen:
„Der weitere Verlauf der Pandemie aber auch die Versorgungssicherheit unserer Kliniken wird neben dem Auftreten neuer Virusvarianten und der Inanspruchnahme der angebotenen Impfungen wesentlich vom Verhalten jedes Einzelnen abhängen.
Ich appelliere dringend an alle, die vorhaben, ab dem 27. August das Rosenheimer Herbstfest zu besuchen, sich jetzt die noch fehlenden Corona-Impfungen geben zu lassen. Achten Sie darauf, dass Ihre Grundimmunisierung und Auffrischimpfung(-en) komplett sind, damit der erforderliche Schutz dann zum Start des Herbstfestes aufgebaut ist.“
Situation in den Krankenhäusern:
Dr. Hierl bewertet die Lage zu Corona-Patienten in den Kliniken folgendermaßen:
„Die Fallzahlen in den Kliniken in Stadt und Landkreis Rosenheim haben in den letzten zwei Wochen leicht abgenommen. Die sinkenden Inzidenzen in Stadt- und Landkreis Rosenheim machten sich zuletzt auch in den Kliniken bemerkbar. Die Belegung der Normalstationen mit positiv Getesteten ist rückläufig, auf den Intensivstationen ist sie konstant niedrig.
Zuletzt konnten mehrere Ausbruchsgeschehen für beendet erklärt werden, es kam zudem zu keinen bedeutenden neuen Ausbrüchen in Kliniken. Weitere Stationen mussten in der letzten Woche nicht geschlossen werden. Es wurden auch insgesamt weniger Fälle unter Mitarbeitern und Patienten gemeldet. Schwere Verläufe oder Todesfälle sind dem Gesundheitsamt nicht bekannt.
Problematisch bleibt jedoch der hohe krankheitsbedingte Personalausfall im ärztlichen und pflegerischen Bereich. Dadurch kommt es in den RoMed Kliniken zu einer massiven Belastung des Betriebs, weiterhin müssen elektive Eingriffe abgesagt oder verschoben werden und Betten können nicht betrieben werden. Die Zentralen Notaufnahmen sind durch die permanent hohe Zahl an Patienten und den Krankenstand des Personals stark belastet. Das Gesundheitsamt beobachtet und analysiert die weitere Entwicklung sehr genau.“
Situation in den Heimen:
In den Heimen in Stadt und Landkreis ereigneten sich bei Bewohnern und Mitarbeitern weiterhin Infektionen, insgesamt ist die Infektionsaktivität in den Einrichtungen seit dem letzten COVID-19-Lagebericht in etwa gleichgeblieben. Es erfolgten zwei Hospitalisierungen bei Bewohnern. Aktuell bestehen Corona–Infektionsgeschehen in 16 (vor zwei Wochen: 20) Alten- und Pflegeheimen – in fünf Einrichtung ereigneten sich dabei Ausbrüche mit mehr als drei Fällen bei Bewohnern.
Betroffen waren insgesamt 45 (vor zwei Wochen: 41) Bewohner und 46 (vor zwei Wochen: 40) Mitarbeiter. Über den Impfstatus dieer Infizierten gibt die Behörde nichts mehr bekannt.
Der Blick auf die Gemeinden und die offiziell registrierten Corona-Neuinfizierten: