Auf der A8: 55-Jähriger befand sich in einem psychischen Ausnahmezustand
Am gestrigen Freitag verständigten mehrere Verkehrsteilnehmer gegen 15 Uhr den Polizeinotruf und gaben an, dass auf der Autobahn A8 in Fahrtrichtung Salzburg ein roter SUV mit französischen Kennzeichen mehrfach über den Standstreifen überholt habe und in halsbrecherischer Weise überwiegend mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sei. Die Geschwindigkeit betrug teilweise deutlich über 150 km/h. Auf Höhe des Irschenbergs wurde das Fahrzeug durch eine zivile Streifenbesatzung eines Video-Fahrzeuges der Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim gesichtet. Der Fahrer überholte trotz starken Verkehrsaufkommen mehrfach rechts und gefährdete beim Einscheren andere Verkehrsteilnehmer. Zudem musste andere Fahrzeuge teilweise sehr stark abbremsen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.
Nachdem der Fahrer des roten Renault durch das Polizeifahrzeug gestoppt werden sollte, entzog er sich der Kontrolle. Auch eine uniformierte Streifenbesatzung der Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim missachtete der Fahrer und fuhr mit ca. 140 km/h an einem Stau am Fuße des Irschenbergs vorbei. Dabeibei benutzte der Fahrer auch den Pannenstreifen der Autobahn.
Aufgrund der waghalsigen Fahrt und der extremen Gefährdungslage wurde das Fahrzeug mit mehreren zivilen und uniformierten Streifenbesatzung der Grenzpolizei Raubling und Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim gestoppt. Unmittelbar vor der Anschlussstelle Bad Aibling konnte der Fahrer festgenommen werden. Im Zuge der Anhaltung und Festnahme kam es deshalb kurzzeitig zu einer Teilsperrung der Autobahn, welche jedoch nach 20 Minuten wieder aufgehoben werden konnte.
In dem roten Renault befand sich neben dem 55-Jährigen Fahrer aus Brasilien zwei deutsche Insassen. Bei den zwei deutschen Insassen handelte es sich um Tramper, welche auf dem Weg von Deutschland nach Italien waren und unmittelbar zuvor an einem Rasthof nach einer Mitfahrgelegenheit suchten. Ohne den Fahrer des roten SUV zu kennen, stiegen die zwei deutschen Urlauber in den Pkw. Bereits unmittelbar nach dem Verlassen des Rasthofes bereuten die zwei Männer ihre Entscheidung und forderten den Fahrer auf sein Fahrzeug zu stoppen. Dieser Aufforderung kam der Fahrer jedoch nicht nach und blieb nicht mehr stehen. Beide blieben bei dem Vorfall unverletzt, erlitten jedoch einen Schock und bedankten sich mehrfach bei der Polizei für das rasche Eingreifen.
Der 55-Jährige Fahrer befand sich in einem psychischen Ausnahmezustand und unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln. Er wurde noch am selben Tag in eine Fachklinik eingewiesen. In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Traunstein und Staatsanwaltschaft München II führt die Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim alle weiteren Ermittlungen. Unter anderen muss sich der Fahrer wegen Freiheitsberaubung, Gefährdung des Straßenverkehrs und Nötigung verantworten.
Weitere Ermittlungen ergaben zudem, dass der 55-Jährige Brasilianer bereits seit mehr mehreren Kilometern unter waghalsiger Fahrweise über die Autobahn A8, A99 und A9 gefahren war. Die Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 08035/9068-0 zu melden.
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