Japanische Holzschnitte im neuen Atelier des Wasserburger Malers Stefan Scherer am Heisererplatz zu sehen
Im Schauraum des neuen Ateliers des Wasserburger Malers Stefan Scherer am Heisererplatz in der Wasserburger Altstadt eröffnet am Freitag, 30. September, um 13 Uhr die Ausstellung „Ukiyo-e, Bilder einer fließenden Welt“. Amarin Scherer zeigt dort eine Sammlung japanischer Holzschnitte aus dem 18. bis 19. Jahrhundert. Die Ausstellung kann bis zum 16. Oktober jeweils freitags bis sonntags, 13 bis 18 Uhr, im Atelier am Heisererplatz 15 besichtigt werden.
Gezeigt werden japanische Holzschnitte aus der späten Edo-Periode (1603 – 1868) und der Meiji-Periode (1886 – 1912). „Ukiyo-e“ ist ein Begriff aus dem Buddhismus und bedeutet übersetzt etwa: Bilder der fließenden, schwebenden oder vergänglichen Welt.
Die ersten japanischen Holzschnitte waren meist Buchillustrationen. Erst mit den Reklamen für das Kabuki-Theater kam die Farbe in dieses Kunsthandwerk. „Ukiyo-e“ beschäftigt sich in ihren Inhalten meist mit Folklore, Theater, beziehungsweise den Schauspielern, historischen Ereignissen, Reklame und auch Propaganda.
Als sogenannte Chinoiserie hatte „Ukiyo-e“ einen großen Einfluss auf die europäische Kunst des 19 Jahrhunderts (van Gogh, Gaugin, Monet)
In der Technik des japanischen Holzschnitts wird das Motiv zunächst in ein Stück Kirschholz als Hochdruck geschnitten. Für jede Farbe wird ein neuer Druckblock verwendet. Das Motiv wird dann, angefangen mit dem schwarzen Grundblock, nacheinander auf ein Blatt Papier aus Fasern des Papiermaulbeerbaums gedruckt. Bis zum Einzug des Preußischblau, nach der Öffnung Japans bestanden alle Pigmente aus Naturmaterialien.
Die Herstellung und der Vertrieb von „Ukiyo-e“-Blättern wird meist in einem Quartett aus Entwurfszeichner (zum Beispiel Hokusai), dem Schnitzer, dem für Papier und Pigmente zuständigen Drucker und dem Verleger vollzogen.
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