Prozesse der Erneuerung: Ausstellung „Kurz-Schluss" beim Wasserburger Umspannwerk an diesem langen Wochenende von Samstag bis Montag
Vier kurzentschlossene Künstlerinnen sind sehr unterschiedlich, aber doch auf einer Wellenlänge. Das Stromkabel brennt durch, Funken sprühen, Farben explodieren, Ideen flammen auf – so ist auch die ausgestellte Kunst: Bunt und vielfältig, überraschend und ungewöhnlich. Das Kollektiv „Kurz-Schluss“ zeigt an diesem Wochenende beim Wasserburger Umspannwerk von Samstag, 1., bis Montag, 3. Oktober, Arbeiten von Gabriele Dräger, Clara Thiele, Doro Seror mit einer Klang-Experience von Doren Dinglinger (Violine).
Hochspannung ist bei Clara M. Thiele das aktuelle Thema. Oberflächen aufbrechen, in den Untergrund vordringen, das Verborgene sichtbar machen. Schon in ihrem Beruf als Ärztin bewegte sie sich in den Grenzbereichen des menschlichen Lebens.
Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Kunst. Die Autodidaktin holt sich neue Inspirationen und Herausforderungen bei verschiedenen Dozenten der Akademie der bildenden Künste in Kolbermoor.
Bei Gabriele Dräger explodiert die Zukunft mit der Abholzung des Regenwalds, dem Klima als Problem und der eigentlich notwendigen, aber zu wenig realisierten Nachhaltigkeit.
Bemalte Pizzaschachteln sind das ideale Medium, um diese Themen deutlich zu machen, da sie alles beinhalten. Sie zeigen mit Comics und Kinderzeichnungen die Zukunft unserer Kinder. Gabriele hat Kunstkurse in New York besucht – die wichtigsten deutschen Lehrer waren für sie Prof. Markus Lüpertz und Helmut Middendorf (Kunstakademie Bad Reichenhall).
Doro Seror ist ein Multidisciplinary artist. Sie studierte Kunst an der Akademie der bildenden Künste in München und ist mit ihren Werken auf internationalen Plattformen unterwegs.
Die Themen ihres künstlerischen Schaffens sind Nachhaltigkeit und Wiederverwertung: Sie verwertet bereits Benutztes wieder, einschließlich ihrer eigenen Kunst, so dass diese einem ständigen Prozess der Erneuerung unterworfen ist.
Aus gespendeten Altkleidern entstehen bunte Teppiche, die nach dem Prinzip der Fibonacci Zahlenreihe aufgebaut sind. In Einbeziehung des Raumes und des Publikums webt sie großformatige Installationen aus gebrauchten Textilien. Doro Seror stellt in Wasserburg ihre bunten Fibonacci-Teppiche aus Altkleidern aus und bereichert die Vernissage am Samstag mit einer speziell für das ehemalige Umspannwerk entwickelten Performance.
Doren Dinglinger spielt Violine. Sie kombiniert, erklärt und unterstreicht die ausgestellte Kunst im Umspannwerk mit der Musik ihrer Geige als Klang-Experience.
Sie ist stellvertretende Konzertmeisterin im Bayerischen Rundfunk und internationale Preisträgerin. So ist sie beispielsweise schon in der Carnegie Hall, in Sidney und in Melbourne bei ihren weltweiten Konzerttätigkeiten aufgetreten.
Ihre Musik bringt Spannung und auch gleichzeitig Tiefenentspannung in das Umspannwerk. Das sind Klangerlebnisse, die sich mit der ausgestellten Kunst vereinen und zu einer vollständigen Symbiose führen. Musikbegegnungen mit Doren Dinglinger sind etwas ganz Besonderes.
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