Stadtbus wird ab 1. April für ein halbes Jahr am Marienplatz und dem Heisererplatz neue Bushaltestellen anfahren - Mehrheit reichte für nächsten Schritt des Projekts
Viele Wortmeldungen, zahlreiche Meinungen und ein Vorhaben, das ab nächstem Frühjahr für sechs Monate in den Probelauf geht: Der Wasserburger Stadtrat hat sich mehrheitlich darauf verständigt, nach Überprüfung der Situation durch einen Verkehrsgutachter im Bereich des Marienplatzes sowie am Heisererplatz Bushaltestellen zu integrieren. Interessant daran: Stadteinwärts wird am Kernhaus ein Stopp der Busse ermöglicht, stadtauswärts auf Höhe Rathauseingang.
Auf dem Bild sind die neuen Haltestellen gelb markiert. Die blauen Punkte stellen die Parkhäuser der Altstadt dar, die roten Punkte kennzeichnen die Bestandshaltestellen.
Durch die neuen Halte-Standorte für den Stadtbus können Fahrgäste ohne zusätzliche Fuß-Wegstrecke in die Altstadt gelangen, verdeutlichte Friederike Kayser-Büker und betonte, dass zu einer Barrierefreiheit eben auch ein geringerer Fußweg gehöre. Mit ihrer Wortmeldung untermauerte die Seniorenbeauftragte der Stadt die Aussagen der Präsentation, die der Zuständige aus der Stadtverwaltung, Andreas Hiebl vortrug.
Hiebl wies daraufhin, dass der Weg für Fahrgäste des Stadtbusses in vier Strecken zurück gelegt würden. Dies seien Erkenntnisse von Studien, so Hiebl. Der erste Weg sei der vom eigenen Zuhause bis zur Starthaltestelle, der nächste nach der Busfahrt von der Zielhaltestelle zum Geschäft oder einem anderen Zielort. Nachher für den Rückweg wieder zur Bushaltestelle, um die Rückfahrt anzutreten, bevor es danach zu Fuß wieder heim gehe.
Hier könne eine Verbesserung erzielt werden, in dem am Marienplatz und Heiserer Platz Haltestellen eingeführt würden.
Die lange wirkende Diskussion war laut der Beteiligten durchaus sachlich, die Zuhörer nahmen dies teilweise anders wahr und bekamen neben vielen Wiederholungen auch starken Schlagabtausch der Fraktionen zu hören. Während der Wirtschaftsreferent und CSU-Stadtrat Christoph Klobeck negative Auswirkungen auf die Läden rund um den Marienplatz befürchtet sowie die durch die Haltebucht wegfallenden fünf Parkplätze bedauerte, war es für die Antragsteller von Grünen-Fraktion und Fraktionsgemeinschaft aus SPD und LLW eindeutig, die zusätzlichen Haltestellen könnten ein Gewinn für die Nutzung des Stadtbus sein und möglicherweise noch mehr Menschen dazu animieren, die Stadtbuslinie als Fortbewegungsmittel auszuwählen. „Wenn nur zehn Bürgerinnen und Bürger deshalb vom Auto auf den Bus umsteigen, wäre dies schon eine starke und positive Veränderung“, ist Bettina Knopp (Grüne) überzeugt. Den Stau gebe es ohnehin schon, die Bushaltestelle sei nicht ausschlaggebender Auslöser für die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation, zeigten sich viele Räte und auch der Bürgermeister selbst überzeugt.
Das halbe Jahr des Verkehrsversuchs mit den zusätzlichen Haltestellen soll ungefähr am 1. April beginnen, vorausgesetzt der Stadt- und Verkehrsplaner könne bis dahin die Situation einschätzen und die Umsetzung bestmöglich begleiten.
Nach Versuchsende zum Monatsende September 2023 soll erörtert und beraten werden, ob die Bushaltestellen dauerhaft betrieben würden. Die CSU-Fraktionssprecherin Heike Maas stellte eine objektive Erfolgsmessung infrage, und zeigte sich enttäuscht darüber, dass man die Gefahr eines noch größeren Verkehrschaos riskiere. Die Altstadt müsse weiter auch für Ladenbesitzer attraktiv bleiben.
Vor der Abstimmung des schlussendlichen Antrags wurde ein alternativer Beschlussvorschlag notiert, der dann zur Abstimmung gekommen wäre, wenn im ersten Abstimmungslauf der Antrag keine Mehrheit gefunden hätte. „Da würden wir auch mitgehen, wenn alleinigst um den Heisererplatz abgestimmt werden würde“, bekräftigte Elisabeth Fischer (CSU).
Die Mehrheit gab es allerdings, 16 zu 6 Stimmen wurden gezählt. Die Fraktionsgemeinschaft CSU, Freie Wähler, Wasserburger Block stimmten geschlossen gegen die Haltestellen.
Die Stadtverwaltung wird nun beauftragt, mit Unterstützung eines Stadt- und Verkehrsplaners die Umsetzung der beiden neuen Bushaltestellen am Heisererplatz sowie dem Marienplatz an den Start gehen zu lassen.
Während der Haltepunkt stadteinwärts am Kernhaus Platz finden soll, wird stadtauswärts in direkter Sicht zum Eingang des Rathauses das Haltestellen-Schild montiert.
Das Kernhaus befindet sich doch gegenüber dem Rathaus. Befinden sich dann die beiden Bushaltestellen auch gegenüber?
Als Besucher und geborener Wasserburger habe ich hier klar die Meinung, dass die Aufenthaltsqualität des Marienplatzes hier sehr darunter leiden wird. Schade um das Venezia, schade um den Aussenbereich der Schranne. Die Haltestelle Heisererplatz ist keine 5 Minuten vom Marienplatz entfernt; brauchts da diese Haltestelle wirklich.
Hätte mir nie gedacht, dass ich irgendwann mal die gleiche Meinung habe wie die Wasserburger CSU Stadträte.
In dem Artikel heißt es, es ist eh schon viel Verkehr am Marienplatz da ist die Bushaltestelle auch kein ausschlaggebender Auslöser. Diese Aussage ist für mich so nicht in Ordnung.
Ja wo samma den, nur wei wos fui is, is wuascht obs no mehrer is.
Herbert Hof
Erstaunt stelle ich fest, dass es kein Problem ist den Stadtbus zusätzlich zweimal halten zu lassen. Eine Haltestelle am neuen Klinikum ist aber nicht möglich da der Bus sonst seinen Halb-Stunden-Takt nicht halten kann. Ich frage mich schon ob es nicht sinnvoller wäre die Klinik anzubinden anstatt alle 200 Meter eine Bushaltestelle zu haben
Einfach mal locker durch die Hose atmen, dann wird’s schon wieder. Jetzt probieren wir es doch einfach mal aus. Dann sieht man wahrscheinlich ziemlich schnell ob die zusätzlichen Haltestellen zum Kollaps führen oder ob es wider Erwarten doch ganz ordentlich funktioniert. Wenn man schon in der ersten Woche sieht, dass die Stadt komplett im Chaos versinkt könnte ich mir auch vorstellen, dass man den Versuch und anschließend das ganze Vorhaben abbricht und nicht weiter verfolgt. Wenn es aber gut funktioniert, warum sollte man es dann nicht umsetzen? Bevor man hier die Reiter der Apokalypse heraufbeschwört würde ich es einfach mal auf einen praktischen Versuch ankommen lassen.
Ich denke auch, erst einmal ausprobieren. Meiner Meinung nach sollten sich die immer noch vorhandenen Befürworter der Wiederinbetriebnahme der Altstadtbahn einmal ernsthaft mit der Frage beschäftigen, ob es nicht einen Gedanken wert wäre, die umliegenden Gemeinden mit einer E-Bus-Linie zu versorgen. Dies wäre ein wirkungsvoller Beitrag, um den in der Stadt aufkommenden PKW Verkehr zu reduzieren. An einer stärkeren Vernetzung sollte in Zukunft kein Weg vorbei führen.
… im Prinzip ändern oder verkürzen diese Bushaltestellen den Weg zu den Geschäften nicht.
Die Busse halten nur in eine Fahrtrichtung und
beim Zurückfahren muss man die bisherigen Haltestellen nutzen.
Ob dadurch mehr Bus Nutzer gewonnen werden, bleibt abzuwarten.
Die Stadt- und Verkehrsplaner Gutachterkosten stehen jedenfalls vermutlich weit über den Nutzen dieser Maßnahme…
Nein, die beiden zusätzlichen Haltestellen werden schon in beide Fahrtrichtungen eingerichtet. Außerdem – das kommt im Artikel nicht rüber – ersetzen sie die bisherige Haltestelle am Gries, so dass aus bisher zwei Haltestellen künftig drei werden, mit deutlich kürzerer Anbindung ans Stadtzentrum und damit auch an die Geschäfte.
Es ist nicht überzeugend, mit so großen, konventionellen Bussen den Stadtverkehr zu betreiben. Meistens sitzen doch nur ein paar Leute drin. Warum hat man nicht auf Elektrobusse gesetzt, betankt mit lokalem Strom aus dem Inn-Kraftwerk? Damit hätte man mal Eindruck machen können … aber so ist das Ganze einfach Murx.
Dann sollte der bus aber auch im burgerfeld über die mozart und dr fritz huber strasse und klosterweg noch jeweils 2haltestellen einbauen. Da der weg von dort zur haltestelle wesentlich weiter ist. Wenn ich ewig zur haltestelle gehen muss, dann bring mir ne haltestelle am marienplatz a nichts.
Was mich stört:
Dass wieder einmal Verkehrsplaner für eine sinnlose Studie beauftragt werden.
Analog zu der ebenfalls sinnfreien Altstadtbahn – Frage, in die auch viel Geld geflossen ist.
Wasserburg hats ja. Vom Steuerzahler.
Wenn sich Frau Kayser-Büker und Herr Hiebl so für Barrierefreihiet, kürzere Wege ereifern, sollten diese sich besser um die Anbindung des neuen Klinikums kümmern.
Hier wird älteren und gehbehinderten Menschen genau wie Müttern mit Kleinkindern zugemutet 400-500 Meter und um die halbe Klinik herum zu laufen um den Eingang zu erreichen.
Dadurch wird der Besucher gezwungen mit Auto oder Taxi dorthin zu fahren, wo bleibt hier die ach so viel angemahnte Umweltfreundlichkeit.
Es drängt sich der Eindruck eines Schildbürgerstreichs auf.
Super – an die Schulkinder (die aus dem Burgerfeld mit dem Stadtbus fahren) denkt dabei wieder niemand! Wenn dann wirklich die Bushaltestelle „Am Gries“ wegfällt, steigen die Grundschüler (und auch Realschüler) schon am „Kernhaus“ aus und müssen dann alle an dem schmalen Stück Gehsteig zur Schule gehen. Mich würde es ja nicht wundern, dass das zur Folge hat, dass noch mehr Elterntaxis fahren werden. Wäre es nicht eine Überlegung wert, die Bushaltestelle „Am Gries“ zwar zu verlegen, aber halt erst nach dem schmalen Stück Gehsteig. Mir ist schon klar, dass der Stadtbus viel Zeit an der Bushaltestelle verliert (vor allem, wenn die Straße dort durch Reisebusse oder Elterntaxis blockiert ist und durch das Abbiegen am Zebrastreifen an der Förderschule) aber es muss doch noch eine Alternative dafür geben. Und natürlich können die (Grund)Schüler aus dem Burgerfeld mit dem Schulbus fahren. Der ist allerdings auch so voll und es ist für viele Kinder gut mit dem Stadtbus eine Alternative zum Schulbus zu haben.
Erneut ein Thema, welches mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert. Die unterschiedlichen Beiträge des Stadtrats machen (un)klar, was jetzt eigentlich im Vordergrund steht. Ist es der Wunsch nach Barrierefreiheit? Werbung für den Stadtbus? Ein kürzerer Fußweg? Die Verbannung von Autos aus der Altstadt? Plötzlich verschwindet auch noch der Parkplatz am Gries, was dazu führt, dass z.B. Schulkinder wiederum einen längeren (!) Weg vom Kernhaus zur Schule haben (und dies auch noch auf dem engen Bürgersteig). Schon jetzt fühlt man sich oft als Bürger zweiter Klasse wenn man sich im Bus ein Ticket kaufen möchte. Hier kommt dann seitens der Fahrer ganz schnell die Keule „Zeitnot aufgrund des 30-Minuten-Taktes“. Plötzlich sind sogar weitere Haltestellen möglich? Des Weiteren wird immer von einem „Versuch“ gesprochen. Gleichzeitig sprechen Stadträte und der Bürgermeister ganz offen davon, dass quasi alles super ist, solange kein Chaos entsteht. Ein Stadtrat gar davon, dass er von einer fachgerechten Evaluation nichts hält. Und eine Vertreterin würde sich freuen, wenn sich 10 (!) Menschen die Autofahrt schenken. Ehrlichkeit wäre wünschenswert. Das Feigenblatt „Versuch“ ist leider durchschaubar. Oder gab es jemals eine professionelle Evaluation beim Thema „Sperrung der Hofstatt“?
Zusätzlich noch größere Gelenkbusse einsetzen und wieder Ampeln installieren. Das würde zu so einem Konzept passen welches mal so eben beschlossen wurde ohne die Kosten zu kennen. Muss auch beim nächsten Bau zuerst mal drauf los bauen und wenn kein Chaos raus kommt, dann gehe ich zur Bank und Frage nach Geld. Man sollte Wasserburg langsam in „SCHILDA“ umbenennen. Aber im Ernst. Es ist ja offensichtlich, dass endlich die Anti-Auto-Fraktion die Mehrheit im Stadtrat hat. Ok, aber dann sollen sie nicht mit so einer hinterlistigen Salamitaktik vorgehen, sonder klar kommunizieren was deren Ziel ist. Die Geschäfte und Unternehmer können halt nicht von einer Idee und Änderung in die nächste vor vollendete Tatsachen gestellt werden, weil sie oft Jahre voraus planen müssen. Das kann die grüne „ich lass mal meine Kinder auf der Straße Fußball spielen“ Fraktion nicht weiter voran treiben. Das ist einfach nicht fair. Ein großer Wurf wird diese Aktion mit Sicherheit nicht!
Was regt ihr euch noch auf Leute, oder versucht nach vernünftigen Argumenten pro und contra zu suchen. Es ist wieder ein gutes Beispiel für links grüne Methode ihre ideologischen Ziele durchzusetzen. In dem Fall: das pöse Auto muss raus aus der Altstadt (am Ende natürlich ganz verschwinden).
Sie werden solange nicht aufhören bis es soweit ist.
Aber warum dieses Theater und das viele Geld wieder für irgendwelche wischiwaschi Gutachten von „Experten“
dieser woken Blase.
Macht’s doch gleich gscheid: nur noch Busse und Fahrräder und die stinkenden
CO2 emitierenden Dinos dann als nächstes weg.
Rickschas für die Leute die nicht mehr selber treten können und Lieferservice mit Lastenfahrrad für die, die keinen Bock auf treten haben.
Da wäre unser Städtchen doch mal ganz weit vorne in der schönen, neuen woken Welt.
Erst ausprobieren und dann sehen wir es schon… Genau so wie wir das jetzt mit der „Energiewende“ erleben.
Einfach machen, das ist alles sooo spannend… Und die Mehrheit der Wasserburger wäre dafür
Ich seh das Bus-Chaos jeden Tag beruflich. Geht’s noch? Die nächste Haltestelle nur mal 100m vom Marienplatz entfernt…Wem dieser Schmarrn wieder eingefallen ist…weiteren Kommentar verkneif ich mir, ist schon viel geschrieben worden.
Hmm, bin ja auch fürs Ausprobieren, aber….wo sollen dann die Busse mit den Touristen parken, wenn die Haltestellen am Gries wegfallen? Oder habe ich da etwas nicht gelesen? Des Weiteren möchte ich mich auch den Vorrednern anschließen, die bemängeln, dass keine Haltestelle an der neugebauten Klinik eingeplant wurde. Und Pippi: Deine Idee mit den Rikschas habe ich mir gerade gedanklich vorgestellt und konnte mir ein diabolisches Grinsen nicht verkneifen. Die Grünen als Rikschafahrer. Einfach nur herrlich. Da würde ich mich jeden Tag durch die Stadt kutschieren lassen und zwar immer schön bergauf Richtung neues Krankenhaus. Aber bitte ohne E-Bike, denn die Akkus sind ja auch nicht gerade umweltfreundlich. Das hält bestimmt fit (Grins)