Fußball-Landesliga: Wasserburg unterliegt Ampfing daheim mit 0:3
Der souveräne Erfolg zuletzt gegen Kirchheim war 90 Minuten Spielzeit später ganz weit weg: Ernüchternd das 0:3 des Fußball-Landesligisten Wasserburg jetzt am Wochenende daheim gegen Ampfing vor 285 Zuschauern.
Dabei waren die Voraussetzungen für dieses Heimspiel schon denkbar schlecht. Da die Stadt den Sportplatz an der Landwehrstraße 10 am Donnerstag kurzfristig gesperrt hatte, stand das Spiel dann am Freitag auf der Kippe – vor allem aber war kein Abschlusstraining möglich, da der Sportplatz Seewies ebenfalls gesperrt und das Badria-Stadion unbespielbar war.
Eine optimale Vorbereitung einer Landesliga-Mannschaft sieht anders aus.
In der römischen Mythologie ist Janus der Gott des Anfangs und des Endes. Er wird mit einem Doppelgesicht, vorwärts und rückwärts blickend dargestellt und symbolisiert die Dualität in den ewigen Gesetzen, wie etwa Licht und Dunkelheit oder Sieg und Niederlage. Damit sind wir in der heutigen Zeit angelangt, denn der TSV 1880 Wasserburg ist in der Landesliga Südost die Personifikation der Janusköpfigkeit.
Auf ein gutes Spiel folgt in der Regel ein schlechtes, weshalb sich nach 13 Spieltagen bilanzieren lässt, dass dies wohl das wahre Gesicht der Löwen ist.
Wie gesagt: Der souveräne Erfolg gegen Kirchheim war 90 Minuten später ganz weit weg, zu ernüchternd war das 0:3 am Freitagabend …
Für die ehrenamtlich Tätigen ist die derzeitige Platzsituation eine schwere Bürde und macht es nicht einfacher, Wasserburg erfolgreich zu vertreten. Dass die Löwen gegen Ampfing phasenweise aber derart kopf- und planlos agierten, ist nicht die Schuld des Gärtners.
Schon in der ersten Minute schoben sich die Innstädter den Ball in der eigenen Abwehr so langsam hin und her, dass ein Ballverlust zwangläufig war. Am Ende der Fehlerkette stand ein Freistoß für Ampfing aus dem linken Halbfeld, den Irfan Selimovic aus acht Metern in die Maschen köpfte (2.). 1:0 für den Gast.
Geweckt durch den frühen Rückschlag fanden die Löwen besser ins Spiel und hatten in der ersten Halbzeit durchaus gute Phasen. Lucas Knauer nach einer Ecke (15.) hätte ausgleichen können, Bruno Ferreira Goncalves nach einem Torwartfehler aus kurzer Distanz per Rebound treffen müssen (19.).
In der 25. Minute lief Janik Vieregg allein auf Torhüter Domen Bozjak zu, wurde touchiert, anstatt sich fallen zu lassen, blieb er aber auf den Beinen. Den Löwen fehlt in solchen Szenen oft die Cleverness und Abgebrühtheit, um aus derartigen Geschenken Kapital zu schlagen.
Ganz anders der TSV Ampfing. Die Schweppermänner griffen teils auf einfachste Mittel (langer Ball) zurück, ihr Angriff hat jedoch den Punch, den es braucht, um egal in welcher Liga zu bestehen. In der 34. Minute ging es nach einem Wasserburger Ballverlust ganz schnell. Einen Pass in die Tiefe ließ Mike Opara geschickt durchlaufen, Sepp Kollie stand falsch und Daniel Toma versenkte frei vor Andreas Dumpler.
In der Folge schwang sich Kodjovi Koussou zum „Landesliga-Neymar“ auf. Der 30-jährige Ex-Profi verzichtete weitestgehend auf Defensivarbeit, dafür zauberte er mit Hakentricks und Rabonaflanken. Auf körperliche Härte, nicht zu verwechseln mit Foulspiel, verzichtete Wasserburg nahezu komplett, was auch dazu beitrug, dass Koussou noch mehr aufdrehte.
Nach dem Seitenwechsel verwaltete Ampfing geschickt die Führung, den Hausherren fiel nicht viel ein. In der 56. Minute, als das Spiel gerade so vor sich hinplätscherte, sorgte Valentino Gavric für die Entscheidung. Nach einem Gassenpass in die Tiefe war Torhüter Dumpler aus seinem Tor geeilt, um die an sich harmlose Situation zu bereinigen, verschärfte sie jedoch ungewollt, denn sein Klärungsversuch flog nur 20 Meter, so dass der Ball wie ein Boomerang zurückkam und Gavric keine Mühe hatte, per Chip ins verwaiste Gehäuse das 3:0 zu markieren. Die verbleibende halbe Stunde verstrich nur langsam, ehe der Ampfinger Auswärtssieg feststand.
Die einstige Heimmacht Wasserburg kassierte in dieser Saison bereits vier Niederlagen in der Altstadt.
Zum Vergleich: In der Bayernliga waren es im Vorjahr insgesamt nur fünf. Angesichts dieser unbefriedigenden Heimbilanz scheint die Platzsperrung der Altstadt (Verlegung von Rollrasen) ab Oktober nicht so schlimm, denn womöglich zeigt die Mannschaft auf anderem Geläuf ein anderes Gesicht. Die Frage wird nun sein, wie und ob die Löwen ihre Heimspiele austragen können, denn der Platz in der Altstadt mutet im Vergleich zum Badria-Stadion wie der Wembley-Rasen an.
jah
Wasserburg: Dumpler, Köhler (ab 40. Wagner), Knauer Lucas, Kollie, Kononenko, Höhensteiger (ab 46. Knauer Moritz), Kerschbaum, Vieregg (ab 82. Stillfried), Ferreira Goncalves, Barthuber (ab 66. Vorderwestner), Neumeier (ab 46. Müller)
Tore: 0:1 Irfan Selimovic (2.), 0:2 Daniel Toma (34.), 0:3 Valentino Gavric (56.)
Schiedsrichter: Maximilian Scheungrab (FC Aunkirchen)
Zuschauer: 285
Und das Verlegen des Rasens dauert so lange, dass man sich Sorgen um die Austragung der Heimspiele macht?
Man hat doch 2 Wochen Zeit, von einem Heimspiel zum anderen, weil man ja abwechselt zwischen Heim- und Auswärtsspielen.
Ich würde mir eher Sorgen um die Qualität des Kaders machen, vielleicht wäre ein Neustart eine Liga tiefer sinnvoller, um auch eigene Talente einzubinden und nicht immer von außerhalb einkaufen zu müssen.
Warum eine Liga tiefer? Was für eine blödsinnige Aussage. Was anderes wäre es, wenn die Löwen wie Brunnthal Letzter wären und lediglich 7 Punkte hätten.
Dass das Spiel schwach war, ist uns allen bewusst – und es waren wieder 3 Talente aus den eigenen Reihen auf dem Platz.
Aber hier spricht die volle Ahnungslosigkeit und womöglich auch der Neid (…)
Damit pauschalisiere ich allerdings nicht unsere Nachbarvereine, in denen ehrliche Arbeit geleistet wird.
Simon, das ist nicht der Neid, sondern Schadenfreude, denn Hochmut kommt vor dem Fall, denkt mal drüber nach
@zumlachen,
Neid? Warum denn Neid?? Noch spielen wir im Vergleich zu den Anderen in der Landesliga, und warum eine Liga niedriger? Wasserburg spielt einen guten, kämpferischen Fußball. (…) ich wünsche mir, denk du mal drüber nach
Ja Hans, was ist denn los, ganz schön dünnhäutig unterwegs. Bitte die Kommentare richtig lesen und nicht durcheinander bringen. Ich spreche nicht von Neid (kam von Simon Wröbel) ich sprach von Schadenfreude.
Laut Trainer Mayer war doch eher der Kader in Bruckmühl nicht landesligatauglich. Stattdessen optimale Bedingungen beim absoluten Herzensverein.
Jetzt ist auf einmal der Rasen der Schuldige…
Was kommt als nächstes?
Die Mannschaft hat die Qualität und wird aus meiner Sicht im sicheren Mittelfeld landen.
Was ich auffällig finde, dass die Mannschaft scheinbar Probleme mit dem kleinen Platz der Altstadt hat.
Vielleicht sollte man hier überlegen. Man hat in der Offensive viele schnelle Spieler, die ihr Tempo in der Altstadt kaum nutzen können …
Wenn man zig Male alleine aufs Tor läuft, wird das Tempo wohl ausgenutzt, jeglich der Abschluss ist sch…
Und welche 3 sind das? Wagner, Kono und wer bitte noch?
Und wieviele Wasserburger spielen in Wasserburg? 2? 3?
Also unter 10% – tolle Talentförderung.
Mein Gott Walter, was für eine (…) unqualifizierte Aussage, in Wasserburg spielen Fußballer aus den umliegenden Gemeinden, elf Fußballer aus Wasserburg geht nicht, besser, du sparst dir solche (…) unwissenden Kommentare
Zu Bezirksoberliga-Zeiten ging das noch, da hatte man maximal 2 od 3 Spieler ausm Umland.
Ernüchternd finde ich eher, dass in dem Bericht offen zu einer Schwalbe aufgefordert wird. Das hier ist nicht fehlende Cleverness sondern wahrer Sportsgeist von Vieregg, dass er weiter spielt und nicht den Neymar mimt. Chapeau!
(…), gib mal beim DFB und VAR Bescheid
Rebound, Punch? Ich weiß nicht, was „jah“ für ein Spiel gesehen hat, Wasserburg war weder plan- noch kopflos, sondern hatte unglaubliches Pech im Abschluss. Das Spiel hätte auch 3:2 für Wasserburg ausgehen können.
Hätte, hätte, Fahrradkette…
@ Loddar: der Echte Loddar hat gesagt …. … wäre, wäre, Fahrradkette! 😂
@ alle Kommentatoren: Was mich wundert sind die nostalgischen Verklärungen, die in vielen Kommentaren rund um die Löwenspiele mitschwingen. Da wird von Wasserburger Bezirksoberligahelden geschrieben, ja, das war so, aber das ist 40 Jahre her!
Die Fußballwelt hat sich wie alles andere auch verändert. Wer hätte damals gedacht, dass etablierte und starke Dorfklubs einmal Spielergemeinschaften brauchen, um den Nachwuchs auszubilden und eine Mannschaft zusammenzubringen?
Freuen wir uns doch lieber, dass unsere Region mit den Löwen so hochklassig vertreten ist und gehen ins Stadion!
Fußball ist wie das Leben, mal gewinnt und mal verliert man.
Foisch!
Mal verliert man und mal gewinnt der andere….
Vui Schpass beim Fuasboi!